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Karl W. Hiersemann (Firma); Karl W. Hiersemann
Katalog (Nr. 475): Kunst: Archäologie, Architektur, Malerei, Skulptur, Kupferstich, graphische Kunst, Handschriften, Incunabeln, Kunstgewerbe, Einbände, orientalische Kunst : eine Auswahl seltener und schöner Werke — Leipzig: Karl W. Hiersemann, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.68420#0047
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5. Handschriften. 48
M. PC
313 Antoninus, archiep. Florent., summa confessionis et tractatus de restitu-
tione. Latein. Päpierhandschrift von Anfang d.XV. Jahrh.ital. Ursprungs.
213 Bl., 2 Kol., 35 Zeilen. 4. Dunkler Ganzmaroquinbd. d. XIX. Jahrh.
aus Turiner Werkstatt mit Gold- u. Blindpressung, Rücken- u. Steh-
kantenvergold., auf vord.Deckel ein bischöfl. Wappen in Blindpressung. 240 —
Saubere gut leserliche Handschrift mit vielen blauen u. roten Initialen. Der
ursprüngl. Pergamentumschlag ist mit eingebunden. .
Die Schriften des Erzbischofs Antoninus von Florenz wurden im 16. Jahrh.
eifrig gelesen, was auch aus der grossen Zahl der Inkunabeln seiner Werke
hervorgeht, jedoch Handschriften davon sind selten. Auf_Bl. 1 recto der
Eigentümer Vermerk: „Jste über e conüetuf. Comayfrm Heremitar ad
vsum fris. Lauretij d. plasco f. b. d. f. v.- g.
314 — archiepiscopus florentinus, Tractatus de ecclesiasticis censuris.
Latein. Handschr. (auf starkem Papier) des XV. Jahrh. italienischen
Ursprungs. Zweispaltig und breitrandig, sehr hübsche regelmässige
Schrift mit deutlicher Worttrennung. 111 Bl. 4. mit einer grossen in
2 Farben ornamentierten Initiale u. zahlreichen kleineren, sowie ge-
schmackvoll angebrachten Rubra. Sehr gut erhalten u. frisch imEindruck,
trotz winziger Stockflecke und eines Wurmstiches am Rande. Hlbfrz, 800 —
Äusser dieser Handschr. des Werkes kennen wir eine gleichzeitige in Florenz,
dort mit dem Titel Antonius de Florentia: Mezzatini, Inventarii dei Mss.
delle biblioteche d’Italia XI 1901 p. 256, Fol. 124 in-8. Das Werk scheint
niemals gedruckt worden zu sein, soweit die Literatur bis in die jüngste
Zeit vor dem Kriege zu urteilen gestattet. Der Text beginnt nach den
Überschriften mit der Excomunication u. endet Cap. 12 de divitibus et
nobilibus atque potentibus; Schlussworte fruamini no. parvo tempore. —
Bekannter ist von demselben Autor die Summa theologiae.
315 Aretino, Leonardo. (Fol. la:) De la prima guerra punica . . . opera
compilata per meser Leonardo Aretino. (Tre libri.) — (Fol. 51b:)
Incomincia ellibro de la uita e studij e costumi de dante e de mess
francesco petrarcha poeti chiarissimi composto e ordinato per decto
mess leonardo. Sauber in rot u. schwarz ausgeführte, italien. Hand-
schrift a. d. 2. Hälfte des XV. Jh. 59 unnum. Bl. Fol. Ldr. (Einbd.
d. XVII. Jh.) 1100 —
Eine hübsche u. wertvolle Handschrift, die mit mehreren grösseren u. kleineren
Initialen geschmückt ist.
316 Aristoteles. Opus physicum libri VIII. Flüchtige Handschrift des
XV. Jhdrts. mit vielen Anmerkungen u. Einschaltungen, sowie einigen
mit roter Tinte rasch hingeworfenen Initialen. 230 Bl. 4. Schöner
blindgepresster Ldrholzbd. d. Zt. mit reichem zisel. u. getriebenen
Messingbeschläg. (8 Eck- u. 2 Mittelstücken) u. 2 Schliessen. (Rücken
leicht beschäd.) 800 —
Auf der vorderen Innenseite befindet sich ein Register, sowie die Notizen,
dass das MS. aus dem Kloster Ingolstadt stammt.
317 — Kommentar. Lateinische Papierhandsehr, gegen 1500 in Deutsch-
land geschrieben. 151 Bl. Fol. 2spaltig nebst Vorsatzblatt. Bl. 1—84:
3 Bücher de anima nebst Register der quaestiones, 87—118: De ente
et essentia, 118—123: De sensu et sensato; de memoria et reminiscentia;
de somno et vigilia; de vita et morte, 124—150: Meteora, nebst Kapitel-
verzeichnis. 85 f. weisse Blätter; Text-Zusatz auf 151. Auf der Innen-
seite der Deckel von gleicher Hand Notizen De sanguine und eine
unleserliche von anderer alter Hand, ausserdem (hinten) der Vermerk:
„Iste über pertinet magistro Balthasar de Crewelssheim“ in ungefähr
gleichzeitigem Schriftcharakter. Intakt in dem Original-Einband, Holz-
deckel mit gepresstem Schweinsleder; die Schliesse ab. 600 —
Die libri Meteororum beruhen auf den Kommentaren von. Thomas v. Aquino
und Albertus Magnus, die z. iB. auf Bl. 127, 2 Sp. zitiert werden; sie be-:
rühren sich nahe mit den Quaestiones von Joh. Versor, die in den letzten
Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts gedruckt wurden. Der grössere Teil des
zierlich und sauber, aber mit unendlich vielen Abkürzungen geschriebenem
Kodex scheint keinem der aus Drucken bekannten Kommentare zu ent-
sprechen. M. Schwab, Bibliographie d’Aristote, Paris 1896 kennt ihn nicht.
Jourdain, R.echerches s. 1. trad. lat. d’Arist. versagt schon bei Versor. ;
Karl W. Hierseniann in Leipzig, Königstrasse 29. Katalog 475.
 
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