Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Karl W. Hiersemann
Katalog (Nr. 500): Orientalische Manuskripte: arabische, syrische, griechische, armenische, persische Handschriften des 7.-18. Jahrhunderts : meist theologischen, vorzüglich kirchen- u. liturgiegeschichtlichen Inhalts von hohen Bedeutung, z. gr. Tl. Inedita und Unica — Leipzig: Karl W. Hiersemann, 1922

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.60752#0007
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Orientalische Manuskripte.
, m- pf-
1 al-Buharl, Muhammed b. Imä'il Abu 'Abdallah Al-Dju'fi, al-Djämi'
al-Sahih (das .Richtige“, .Korrekte“). Arabische Handschrift auf
imprägniertem Papier aus der Mitte des 18. Jahrhunderts (datiert :
1141 der Hedschra). 546 Bll. davon 15 weisse. 23 Zeilen. 20,5 X 15 cm.
Gleichzeitiger roter Originallederband. — Vergl. die Abbildung
auf Tafel I. 12000 —
Der rote, originelle u. geschmackvolle Lederband ist wie die Handschrift selbst
eine Arbeit des 18. Jahrhunderts. Beide Buchdeckel weisen, ähnlich wie die
orientalischen Teppiche, ornamental-symmetrische Dekorationen auf u. zwar
wurden die zu dekorierenden Stellen zunächst mit Papier von gelblichem
Farbton überklebt u. dieses dann mit Stempeln in das Leder hineingepunzt.
Auf beiden Deckeln sind die Dekorationen in ein Viereck hineinkomponiert,
das von einer schwarzen, einer gelben, ornamentierten Leiste u. bräun-
lichen Linien umsäumt wird. Die Mitte des Vierecks nimmt ein mandel-
förmiger Ziierat ein. Unter u. über das Mittelstück ist je ein kleines blatt-
förmiges Zierfeld gesetzt. Die vier Ecken werden ebenfalls durch Orna-
mente ausgefüllt u. auch von den Kantenmitten gehen Zierstücke aus. Als
Ornamente sind Blütenmuster verwendet. Wie alle typisch orientalischen
Einbände ist auch dieser mit einer übergreifenden Klappe versehen, die
ebenso wie die den Vorderschnitt deckende Einhandfläche ähnlich wie die
Deckel geschmückt ist. Die Innenseiten der Deckel sind mit buntem, pflanz-
lich-ornamentale Dekoration aufweisendem Vorsatzpapier beklebt. Der Ein-
band ist gut erhalten. — Schönes breitrandiges Exemplar dieser prächtigen,
vorzüglich erhaltenen und von einer Hand stammenden Handschrift, die den
ersten Teil der berühmten Traditionssammlung Buhäris (810—870) enthält.
Der Text ist auf jeder Seite von einer doppelten Linienbordüre in Rot um-
rankt. Teilweise vokalisiert. Mit einigen Randbemerkungen. Die Kapitel-
überschriften in roter und grüner Tinte. Zum Text vgl. Le Recueil de
traditions musulmanes par L. Krehl, Leyde 1862—68, continue par Th. W.
Ingeboll IV, 1908. Die Sammlung ist im Orient sehr oft gedruckt worden
(Bulaq, Kairo, Delhi, Bombay usw.). Auf dem Titelblatt Besitzvermerk von
Dr. Friede. Müller, Wien 1864. u. Prof. P. W. Neumann-Wien 1865.
2 Codex Syriacus I. Syrische Pergamenthandschriit melkitischer
Herkunft mindestens in der Hauptsache wohl des frühen 9. Jahrhs.,
am Anfang und Ende unvollständig, enthaltend vorwiegend asketische
und asketisch-hagiographische Texte grösserenteils aus dem Griechi-
schen übersetzt, darunter solche von bezw. unter dem Namen von
Isaias Icetensis, Ammonios, Makarios, Anastasios Sinaita,
Johannes Klimakos, Johannes Chrysostomos, Gregorios
von Nyssa und aus der Historia monachorum (des Rufinus?)
und dem Pratum Spirituale des Johannes Moschos, daneben
syrische Originale in Prosa von Isaak von Ninive und Abraham
von Nephtar und eine Dichtung unter dem Namen Ephräms
Mehrere Stücke sind nicht nur Inedita, sondern auch hand-
schriftlich anderweitig nicht nachzuweisen. Die sechs
letzten Bll. sind reskribiert und scheinen einem Ohoralbuche mit
zweikolumniger Schrift des 6. bis 7. Jahrhs. zu entstammen. —
195 Bll. 194 X 145 cm. zu 20 bis 22 Zeilen. Moderner, jedoch stil-
gerechter Holzdeckelband mit Lederüberzug. — Vergl. die Abbil-
dung auf Tafel II. 280000 —
Karl W. Hiersemann in Leipzig, Königstrasse 29. Katalog 500.
1*
 
Annotationen