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Karl W. Hiersemann
Katalog (Nr. 500): Orientalische Manuskripte: arabische, syrische, griechische, armenische, persische Handschriften des 7.-18. Jahrhunderts : meist theologischen, vorzüglich kirchen- u. liturgiegeschichtlichen Inhalts von hohen Bedeutung, z. gr. Tl. Inedita und Unica — Leipzig: Karl W. Hiersemann, 1922

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https://doi.org/10.11588/diglit.60752#0025
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Orientalische Manuskripte. 21
M. Pf.
2. Bl. 22r° — 47r°. Totenliturgie für die „Nacht des luzenses14 von gleichem Auf-
baue, mit Ausnahme der nur griechisch gegebenen Litaneien, durchweg griechisch
und arabisch in Parallelkolumnen. Nicht nur diese Unterscheidung einer doppelten
Liturgie ist dem gedruckt vorliegenden Texte des griechischen Begräbuisritus
nach gemeinbyzantinischein Brauche fremd. Auch im näheren Aufbaue von
Vesper und Matutin wie im textlichen Einzelbestande unterscheidet sich das
hier Gebotene von demselben in weitestgehendem Masse und zeigt vielfach
Spuren hoher Altertümlichkeit. Im Gegensätze zu der von Jerusalem
und Konstantinopel ausgegangenen liturgischen Weise der späteren griechischen
Orthodoxie dürfte hier diejenige Antiochias kenntlich werden. Neu sind neben
zahlreichen einzelnen Troparien vor allem die beiden Kanones (Inc. O xov
-fravaxov, xvpce, Trpofravaxcotja? xm am -fravaxw bezw. *QlBtjv STzcxa^tov, osvxs,
ao|xcpmvu)$ Xptaxm Tcpo^eviyzcopiev).
3. Bl. 47r°—58r°. Kanones und biblische Lesestücke für das Begräbnis von Mönchen
und Frauen, die Bibeltexte gefolgt von arabischer Übersetzung. Infolge von
Blätterverlust vor Bl. 48 und Bl. 53 fehlen von dem Kanon auf Mönche die Oder»
3—5 ganz, der grösste Teil von Ode 1 und der Anfang von Ode 6, von dem-
jenigen auf Frauen fast alles bis gegen die Mitte der Ode 5. Beide sind
wiederum der gedruckt vorliegenden Gestalt griechischer Toten-
liturgie fremd.
4. Bl. 58r°—60r°. Gebet nach dem Frühstück (Inc. AsaKOXa JJoXveXss xupts’Irjaou
Xptaxs) mit Lk. 18, 15—17 als zugehöriger biblischer Perikope, begleitet von
arabischer Übersetzung in Parallelkolumne.
5. Bl. 61r° — 76r°. Busskanon an Christus (Inc. Auxpwxa |xou*bjaov, wv iXuxpcZam
TtoXXwv Tcxatapcxtov 7ccpv7]v xrv Ttoxe), gleichfalls von arabischer Über-
setzung in Parallelkolumne begleitet und verbunden, mit einem ebenso ausge-
statteten Muttergotteskanon. (Inc. Hu>g |iou O-p^vrato xov ßi'ov xov 'purcapcv.).
6. Bl. 77r°—83r°. Weiterer Busskanou mit der den Namen des Dichters nennenden
Akrostichis; Baailsfou xov xXauOp.bv, (3 awxsp, Ssypu.
7. Bl. S3r°—93r°. Eine Akoluthie der Apostelfürsten Petrus und Paulus, vielfach
im einzelnen von derjenigen der gedruckten Menäen zum 29. Juni abweichend
und einen an dieselben gerichteten Busskanon (Inc. Ae'/ou ix ystX&ov aamxcov
aTvov riixpg) einschliessend.
8. Bl. 93r°—95r°. Die Kanones der gedruckten Menäen zum 29. Juni auf Petrus
und Paulus, am Ende unvollständig. Der Text bricht in Ode 5 des Petrus-
kanons ab.
Die Stücke 6—8 entbehren einer arabischen Übersetzung. Mindestens die Nrn.
5, 6 und der Kanon von Nr. 7 sind Inedita.
Die Neu men auf Bl. 20v bis 2 2r dürften für den Neumenforscher von
grossem Interesse sein.

46 Ritual der Begräbnisliturgie. Griechisch-arabische Papierhandschrift
wohl des 12. Jahrhs., zu Anfang unvollständig und lose in ihrem
alten Ledereinband hängend. Zu Anfang fehlen, wie die regelmässige
Anlage in Quaternionen festzustellen gestattet, 9 Bll. Eine Beschädi-
gung aller Bll. an der unteren äusseren Ecke hat nirgends einen
Textverlust im Gefolge. Ritual der Begräbnisliturgie. 73 Bll.,
13,2X10,4 cm zu regelmässig 11 Zeilen. Originallederband. 42000
Die Handschrift bietet nur ein einziges Normalformular der Totenliturgie, das zum
Gebrauche beim Begräbnis selbst bestimmt ist. Der Text beginnt mit der Li-
tanei der hier nicht mehr scharf von der Matutin geschiedenen Vesper. Auf das
Normalformular folgen die hier vollständig erhaltenen Sonder-
kanones für Mönche und Frauen (Inc. Mvijathjxi rav ev jctaxec xal
sv acppaytSt xf ar xoipjfrevxwv) mit ihren biblischen Perikopen.
Nur die letzteren weisen hier wie beim Normalformular arabische Über-
setzung auf. Anhangsweise folgt das Kommunion-Troparion: Tou Ssotvou aou
xqü p.uaxxoü. Als Ergänzung für defekte Partien der vorigen ist
die Handschrift von höchstem Werte.
47 Triodion. — Bruchstück e. syrischen Pergamenthandschrift d. 11. Jahr-
hunderts: Anfang e. Exemplars des die Gesangstexte für Vorfasten-
zeit, Quadragesima u. Karwoche enthaltenden sog. Triodions nach
melkitischem Ritus. 6 Bll., 22—25 Zeilen. 33 X 24,5 cm. In schöner
Ganzledermappe. — Vergl. die Abbildung auf Tafel XIX. 52000 —
Karl W. Hiersemann in Leipzig, Königstrasse 29. Katalog 500.
 
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