VII. Urkunden, Adelsdiplome, Stammbücher. 55
Schw. Fr«
Steuer-Zehnten dem Dinkelsbühler Bürger Sebold Berlin für 240 Rhei-
nische Gulden. Als Zeugen nennen sich „Pfaff Ch.Thyninger“, Fr.Hofer
u. Hanns von Feuchtwangen Bard (?) Burger und alle drey Pfleger
der Messe in dem Kernter (Kärthner?) auf St. Jörgen zu D. — Die
von Feuchtwangen, aus Ansbach stammend, haben bekanntlich im XIII.
u. XIV. Jahrh. als Hochmeister des deutschen Ritterordens in Preussen
und Liefland eine grosse Rolle gespielt. 10 —
741 Ehingen an d. Donau, im Bistum Konstanz. Register der Stiftungen
des Pfarrers Hieronymus Winckelhofer zu Ehingen u. Nasgenstadt für
Ortschaften, Kirchen u. Körperschaften im Gebiet von Biberach u.
Ulm. Sorgfältig, fast kalligraphisch geschriebene Pergt.-Handschrift,
deutsch, bis auf 1 lateinisches Dokument (Bl. 93) und den Schluss, aus
den Jahren 1507—1521 mit Beglaubigungen durch den kaiserl. Notar
Leonhard Weber zu Ulm. Vorn in schöner farbiger Ausführung
das Familienwappen der Winckelhoff er, bayerischen Adels-
hauses (kolorirter Holzschnitt mit Federzeichnung), gleich-
zeitig auf das 1. Blatt gesetzt; zugleich als Exlibris dienend; in dieser
Zeit noch eine Seltenheit in Deutschland. 113 Bl. Fol. altpaginirt;
Schlussbl. frühzeitig abgerissen. Neuerer Halblederbd. 180 —
Die Bcnefizien betreffen unter anderen die P r ä m o n s t r a te n s e r-Abtei,
Roggenburg bei U 1 m und die Bruderschaft der Ulmer Liebfrauenkirche.
742 Eichstätt, reichsunmittelbare Stadt, in Mittel - Franken und Bistum.
Lehnsbrief von 1448. Der Bischof Johann überträgt das Zehnten-Recht,
wovon ein Drittel durch Verkauf von Conrad Freitag auf Ruprecht
Schaller zu Ohnholz-Bach respektive dessen Frau und Schwester über-
gegangen war, auf die neuen Besitzer. Hübsch geschriebene deutsche
Pergt.-Urkunde mit angehängtem (beschädigten) Siegel. Quer-1/a-Fol. 3 —
Über die historische Bedeutung’ Eichstätt’s und seiner uralten Residenz-Burg gibt
die umfangreiche Literatur bei Chevalier, Topo-Bibl. I Auskunft; über
Johann III. von Eich, Bischof 1445—1464,, Jul. Sax, Bischöfe u. Reichsfürsten
v. Eichstädt I 302; er war nahe befreundet mit 'Aeneus Sylius, dem
späteren Papst Pius II.
743 — Johann Anton, Fürstbischof von. — Lehnsbrief von 1737 für Jakob
Wilh. Hamberger, Diakonus zu Feuchtwangen, betreffend den Anteil
an den grossen und kleinen Zehnten-Abgaben, die er für die Mutter
und deren Schwester verwaltete. Deutsche Pergt.-Urkunde Quer-4 mit
daran hängendem Siegel in Eichenholz-Kapsel. Joh. Anton II., Frei-
herr von Freiberg, regierte 1736—1757. 4 —
744 — Raymund Anton, Fürstbischof von. — Lehnsbrief von 1761, be-
treffend den Anteil an den Zehnten-Abgaben vonDambach (in Schwaben),
ausgestellt für Joh. Friederich Order, fürstlich Brandenburg-Onold-
bachschen Hof- u. Reg.-Rat als Lehnsträger seiner Mutter u. des Joh.
Christians von Knebel, fürstlich brandenburgischen Consistorialrates
in Ansbach. Deutsche Pergt.-Urkunde Quer-4 mit angehängtem Siegel
in Eichenholz-Kapsel. 6 —
Diese Verzweigungen des brandenburgischen Kurfürstenhauses sind verwickelt,
historisch interessant namentlich durch das selten genannte Örtchen Ohnholz
im Jagstkreis, wovon O.-bach eine Ableitung sein wird. — In Raymund
Anton’s, Graf v. Strasoldo’s Regierung 1757—1781 fallen die Kämpfe mit den
Illuminaten u. a., hauptsächlich wegen der Jesuiten.
745 — Wilhelm (von Reichenau), Bischof von. — Lehnsbrief von 1473 für
Hanns Mayr von Molsbach und Barbara, Ruprecht Schaller’s Wittwe,
betr. den Anteil an den Zehnten-Abgaben des Pfarrdorfs Dambach.
Deutsche Pergt.-Urkunde, Quer-4, mit daran hängendem (beschädigten)
Siegel. Über Wilhelm’s ausgedehnte politische Tätigkeit im Reich vgl.
Jul. Sax, die Bischöfe u. Reichsfürsten v. Eichstädt I 329ff. über seine
Bautätigkeit ebda. 343. 4 —
746 Eichstätt und Würzburg. Lehnsbrief von 1540. Moritz, Bischof zu
Eichstätt u. Domprobst zu Würzburg belehnt einen Doktor der Rechte
mit dem (eigentlich der Frau gehörigen) Drittel der Zehnten-Abgabe
von Dambach. Deutsche Pergt.-Urkunde, Quer-4, einst mit daran
Karl W. Hiersemann in Leipzig, Königstrasse 29. Katalog 524.
Schw. Fr«
Steuer-Zehnten dem Dinkelsbühler Bürger Sebold Berlin für 240 Rhei-
nische Gulden. Als Zeugen nennen sich „Pfaff Ch.Thyninger“, Fr.Hofer
u. Hanns von Feuchtwangen Bard (?) Burger und alle drey Pfleger
der Messe in dem Kernter (Kärthner?) auf St. Jörgen zu D. — Die
von Feuchtwangen, aus Ansbach stammend, haben bekanntlich im XIII.
u. XIV. Jahrh. als Hochmeister des deutschen Ritterordens in Preussen
und Liefland eine grosse Rolle gespielt. 10 —
741 Ehingen an d. Donau, im Bistum Konstanz. Register der Stiftungen
des Pfarrers Hieronymus Winckelhofer zu Ehingen u. Nasgenstadt für
Ortschaften, Kirchen u. Körperschaften im Gebiet von Biberach u.
Ulm. Sorgfältig, fast kalligraphisch geschriebene Pergt.-Handschrift,
deutsch, bis auf 1 lateinisches Dokument (Bl. 93) und den Schluss, aus
den Jahren 1507—1521 mit Beglaubigungen durch den kaiserl. Notar
Leonhard Weber zu Ulm. Vorn in schöner farbiger Ausführung
das Familienwappen der Winckelhoff er, bayerischen Adels-
hauses (kolorirter Holzschnitt mit Federzeichnung), gleich-
zeitig auf das 1. Blatt gesetzt; zugleich als Exlibris dienend; in dieser
Zeit noch eine Seltenheit in Deutschland. 113 Bl. Fol. altpaginirt;
Schlussbl. frühzeitig abgerissen. Neuerer Halblederbd. 180 —
Die Bcnefizien betreffen unter anderen die P r ä m o n s t r a te n s e r-Abtei,
Roggenburg bei U 1 m und die Bruderschaft der Ulmer Liebfrauenkirche.
742 Eichstätt, reichsunmittelbare Stadt, in Mittel - Franken und Bistum.
Lehnsbrief von 1448. Der Bischof Johann überträgt das Zehnten-Recht,
wovon ein Drittel durch Verkauf von Conrad Freitag auf Ruprecht
Schaller zu Ohnholz-Bach respektive dessen Frau und Schwester über-
gegangen war, auf die neuen Besitzer. Hübsch geschriebene deutsche
Pergt.-Urkunde mit angehängtem (beschädigten) Siegel. Quer-1/a-Fol. 3 —
Über die historische Bedeutung’ Eichstätt’s und seiner uralten Residenz-Burg gibt
die umfangreiche Literatur bei Chevalier, Topo-Bibl. I Auskunft; über
Johann III. von Eich, Bischof 1445—1464,, Jul. Sax, Bischöfe u. Reichsfürsten
v. Eichstädt I 302; er war nahe befreundet mit 'Aeneus Sylius, dem
späteren Papst Pius II.
743 — Johann Anton, Fürstbischof von. — Lehnsbrief von 1737 für Jakob
Wilh. Hamberger, Diakonus zu Feuchtwangen, betreffend den Anteil
an den grossen und kleinen Zehnten-Abgaben, die er für die Mutter
und deren Schwester verwaltete. Deutsche Pergt.-Urkunde Quer-4 mit
daran hängendem Siegel in Eichenholz-Kapsel. Joh. Anton II., Frei-
herr von Freiberg, regierte 1736—1757. 4 —
744 — Raymund Anton, Fürstbischof von. — Lehnsbrief von 1761, be-
treffend den Anteil an den Zehnten-Abgaben vonDambach (in Schwaben),
ausgestellt für Joh. Friederich Order, fürstlich Brandenburg-Onold-
bachschen Hof- u. Reg.-Rat als Lehnsträger seiner Mutter u. des Joh.
Christians von Knebel, fürstlich brandenburgischen Consistorialrates
in Ansbach. Deutsche Pergt.-Urkunde Quer-4 mit angehängtem Siegel
in Eichenholz-Kapsel. 6 —
Diese Verzweigungen des brandenburgischen Kurfürstenhauses sind verwickelt,
historisch interessant namentlich durch das selten genannte Örtchen Ohnholz
im Jagstkreis, wovon O.-bach eine Ableitung sein wird. — In Raymund
Anton’s, Graf v. Strasoldo’s Regierung 1757—1781 fallen die Kämpfe mit den
Illuminaten u. a., hauptsächlich wegen der Jesuiten.
745 — Wilhelm (von Reichenau), Bischof von. — Lehnsbrief von 1473 für
Hanns Mayr von Molsbach und Barbara, Ruprecht Schaller’s Wittwe,
betr. den Anteil an den Zehnten-Abgaben des Pfarrdorfs Dambach.
Deutsche Pergt.-Urkunde, Quer-4, mit daran hängendem (beschädigten)
Siegel. Über Wilhelm’s ausgedehnte politische Tätigkeit im Reich vgl.
Jul. Sax, die Bischöfe u. Reichsfürsten v. Eichstädt I 329ff. über seine
Bautätigkeit ebda. 343. 4 —
746 Eichstätt und Würzburg. Lehnsbrief von 1540. Moritz, Bischof zu
Eichstätt u. Domprobst zu Würzburg belehnt einen Doktor der Rechte
mit dem (eigentlich der Frau gehörigen) Drittel der Zehnten-Abgabe
von Dambach. Deutsche Pergt.-Urkunde, Quer-4, einst mit daran
Karl W. Hiersemann in Leipzig, Königstrasse 29. Katalog 524.