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X. Einbände.

M. Pf.
1007 Appianus, Alex., de civilibus Romanorum bellis historiarum libri
quinque. 16. Lugduni, ap. haered. Seb. Gryphii, 1560. Reich ver-
goldeter Lederband a. d. Besitze derer von Colonna. 360 —•
Rotbrauner Lederband mit reicher Vergoldung: die ganze Fläche der Deckel
ist mit einer einzigen Platte bedruckt, reich verschlungenes, Ornament. Linien-
werk mit Blättern u. Blüten in Relief auf goldpunktiertem Grund. Auf
dem Vorderdeckel in der Mitte das Monogramm Christi, auf dem Hinter-
deckel die Säule der Colonna, beides wohl etwas spätere Zulaten. Rücken-
vergoldung, zisel. Goldschnitt (maureskes Bandwerk), verschiedenfarbige!
Schließbänder. 1560. 7,3:12,8 cm, Dicke 4,2 cm.
Interessanter Einband, zu dessen Ausschmückung nur eine einzige, die ganze
Fläche ausfüllende Platte verwendet wurde. — Ecken, Kopf u. Schwanz
des Rückens u. einzelne Stellen der Gelenke vorzügl. ausgebessert.
1007aArata, G. B., la bocca della veritä all’ orecchie ed ä cuori de’
principi. M. gest. Frontisp. 4. Roma 1669. Roter Maroquinbd.
m. d. spanischen Königswappen. Siehe Abb. auf Tafel 5. 280 —
Ein für ein Mitglied d. span. Königsfamilie gefertigter Einband. — Roter Maro-
quinband mit reicher Vergoldung: doppelte Ornament. Bordüre, Mittelfeld
mit Rundbogen oben u. unten, Blätterwerk in den Zwickeln u. Spitzen-
ornament entlang den Bogen, das grosse Oval ausgefüllt vom kgl. spanischen
Wappen. Stehkantenvergoldung, Rücken glatt mit feinen Rosetten, Gold-
schnitt. Ca. 1669. 17,5X27,6 cm.
Guigard I, 78 (Wappen König Philipps II.). Wheatley, remark. bindings in
the Brit. Museum, Tfl. 21 bildet einen ähnl. Einband ab. — Mit kleinen
schwarzen Flecken u. ein paar kleinen abgeschürften Stellen auf dem
Vorderdeckel.
M. hdschr. Bes.-Vermerk auf d. Vorsatz: 1709 Di Giacomo Soranzo.
1007b (Biblia Germanica). — Das Vierde teyl des alten Te s ta-
rn e n t s. Alle Propheten auss Ebraischer Sprach mit guten treu-
wen vnd hohem fleyss durch die Predicanten zu Zürich inn
Teutsch vertolmätschet. M. einigen hübschen Holzschnittini-,
tialen. 16. Zürich, Chr. Froschauer, 1529. Kostbarer gleich-
zeitig. Mosaikeinband in dunkelbraun. Leder m. Emailbemalung.
Siehe Abb. auf Tafel 5. 750 —
Buchtechnisch wie bibliographisch gleich kostbares,
Kleinod von großer Seltenheit.
Darlow-Moule 4194, 4. Götze 341. Rudolphi 157. Nicht bei Longschamp. Coll.:
32 S. Vorwort, 341 num. Bl. u. 1 Bl. m. Colofon u. Druckermarke.
Der vierte Teil der 6 teiligen äußerst seltenen, ersten Züricher Aus-
gabe, die vollständig fast nie vorkommt. Die Ausgabe wurde unter
Zwinglis Leitung hergestellt. Der vorliegende 4. Teil ist neben dem 5. der
textlich wertvollste, da er die selbständige Übersetzung der Propheten
durch Leo Judä enthält, der in einem umfangreichen Vorwort Rechenschaft
über die befolgte wissenschaftl. Methode abhält. Unter den Initialen zwei
Holbeins c n e Totentanzbilder (Initiale D; vgl. Schneeli-Heitz,
Initialen v. Hans Holbein, Taf. 37, Nr. 20). — Ränder z. T. fleckig, im
übriger, gut erhalten.
Der reizende Mosaikeinband mit bunter Emailbemalung auf braunem
Leder ist vorzügliche deutsche Arbeit. Über den ganzen Deckel erstreckt sich
reiches, vielfach verschlungenes Bandwerk in der Art eines Eisengitiers
von einer Platte: brauner Rahmen, darin graues Oval, verbunden durch
rote Bänder u. Nägel, innen grünes Ornament von einer zweiten Platte.
Schmuckloser Rücken. Ziselierter Goldschnitt: Rau’enmuster, in den Feldern
z. T. Sternchen u. Lilienornamente. Ca. 1529. Größe der Deckel: 7,5X12,5 cm.
—- Originelles Stück, in Anordnung der Linien u. Farben vom besten Ge-
schmack. Vorzüglich erhalten, besonders auch in den Farben. Das Gold
der die Bänder begleitenden Linien ist verblaßt. Ausbesserungen an den
Ecken treffen nirgends die Verzierung.
1008 Biblia, das ist die gantze Hl. Schrifft, verdeutscht von M.
Luther. M. Titelkupfer, Portr. von 11 Kurfürsten, von Luther
u. mehreren Kupferta.feln. Nürnberg, Eudter, 1768. Roter Maro-
quinbd. Prachteinband e. K u r f ü r s t en b i b el für
einen König gebunden. 640 —
Roter Maroquinband auf schweren Holzdeckeln mit reicher Vergoldung: eine
schmale Doppelwellenlinie faßt die Deckel an den 3 äusseren Seiten ein,
an den Längsseiten breite, dreiteilige Streifen (kräftige Barockornamente
zwischen Mäanderlinien), oben u. unten nur je eine der Mäanderlinien, in
der Mitte die Figur eines Stundenglases (die sich schneidenden Linien
punktiert, die obere u untere Linie als Blumenguirlanden) mit 4 Empire-
vasen, getragen von Wellenlinien, die zu den Ecken der Streifen gehen.
Zwischen diesen Linien zwei grosse Pyramiden aus Blumenstempeln, be-
krönt mit einem T-förmigen Ornament. Verzierung der abgeschrägten
1 M. = 121/2 d = $ 0,24 = Schw. fr. 1,25 = Holl. fl. 0,60 = Schw. Kr. 0,90.
 
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