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Hintze, Erwin [Hrsg.]
Die deutschen Zinngießer und ihre Marken (Band 1): Sächsische Zinngiesser — 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.41594#0311
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Joachimsthal

295

Lfde. Stadt- Meister-
Nr. Zeichen Zeichen

Meister — Gegenstand — Eigentümer


Festzug. An den Deckelkanten in drei Schichten
gepaarte Rosetten, dazwischen geflügelte Engels-
köpfe. Als Deckelbekrönung ein Kruzifix aus Zinn,
ehedem eine plastische Gruppe mit der Taufe Chrisi.
H. ohne Deckel ioo cm. H. mit Deckel 155 cm.
Pfarrkirche in Gottesgab bei Joachimsthal. Beschrieben u. ab-
gebildet bei R. Schmidt, Der politische Bezirk Skt. Joachimsthal,
Prag 1913, S. 21—24 u. Fig. 16, 17, 18.
Hans Zinck (Zincke), Kannen- und Glockengiesser,
arbeitet als Geselle bei Hans Wildt d. J. in Joachims-
thal und Georg Wildt in Zittau. Kommt mit diesen auf
Glockeninschriften vor, z. B. auf einer 1609 gegossenen
Glocke der Zittauer Johanniskirche (Neues Laus. Mag.
82 S. 37 Nr. 14, 15 u. S. 217f.). Wird nach Angabe
der Meistermarke 1613 Meister. Erscheint dann noch
bis 1630 auf Glockeninschriften, z. B. 1614 in Strahn,
1615 in Falkenau, 1630 in Dotterwies (Mitteilung des
Herrn Prof. Fr. Tischer in Budweis).
Zinndeckel auf Steinzeugkrause mit Reliefverzierung.
Oberamtsrichter Dr. Otto, Plauen i. Vogtl.
C. Dürr, um 1650. Wahrscheinlich ein Verwandter des
Annaberger Zinngiessers Christoph Dürr; s. Nr. 48 u. 49.
Grosse Kanne aus einer Fleischerzunft, mit fast zy-
lindrischem, unten wenig ausladendem Mantel; durch
Reifen in eine breite Mittelzone und zwei schmale
Randzonen gegliedert. Auf der oberen Zone die In-
schrift: Ein EHRBAR • HANTWERCK • DER .
FLEISCHER • 16 • PETER • HALLBOTT • 50.
Auf der Mittelzone elf Namen. Auf den Kannen-
rändern und dem Deckel eingepunzte Palmetten-
friese. Als Füsse drei an die Kanne gelehnte pro-
filierte Scheiben. Auf dem Deckel ein Löwe mit
grossem Schilde, darauf in Gravierung Zunftzeichen
der Fleischer und Jahreszahl 1650. Im Boden in
Reliefguss eine Rosette mit Doppeladler und Ini-
tialen L. T. Dm. des Bodens 19,5 cm. H. 44 cm.
Bis 1912 Sammlung F. von Parpart. Auktionskat. R. Lepke,
Berlin 1912, Nr. 1154 mit Abbildung auf Taf. 50.
L. D. I., um 1656/1675.
Grosse Kanne aus einer Fleischerzunft; Mantel in
drei Zonen geteilt. Die breite Mittelzone in neun
Facetten gegliedert, darauf seit 1656 nach und nach
eingravierte Inschriften und Initialen. Über und
 
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