Anmerkungen
ZU
Vers 1 — 164
Vers 9: Statt des in PUV überlieferten marchant, das durch das folgende
poignant noch schwerfälliger wirkt, wurde nach WNKBaBbBcArs-
MAGZ das flüssigere m a r c h a y angenommen.
Vers 10—12: Sowohl die als Text aufgenommene (a) wie die als Variante
wiedergegebene Fassung (b) scheinen von dem Dichter selbst her-
zurühren, da beide stilistisch und gedanklich seiner Eigenart ent-
sprechen: a) der erweiternde und erklärende Relativsatz — Vers 10
ist eine Stileigentümlichkeit CH ARTIERs (vgl. u. a. Vers 60, 63).
Das etwas ungeschickte Enjambement bei oxytonem Versausgang
findet sich auch an anderen Stellen des Gedichtes (vgl. Vers 115/16).
Die Kleinmalerei der Natur ist dem ganzen breit ausgeführten Ein-
leitungsrahmen eigentümlich, b) Diese Lesung ist stilistisch flüs-
siger und eleganter und entspricht C H ART lERs auch sonst
gewandter Ausdrucksweise. Die Verbindung von Naturschilderung
mit dem seelischen Zustand des Dichters ist charakteristisch für
den ganzen Einleitungsrahmen, a wurde b vorgezogen, da a in
UVWNKBbBcArs und dem Druck von 1489 belegt ist, während
b in Ba, einer Humanisteilhandschrift aus dem XVI. Jahrhundert,
also jüngeren Handschrift, und sämtlichen anderen erhaltenen
Drucken überliefert ist. M. E. ist daher a als die ursprüngliche
Fassung anzusehen, während b wohl eine spätere, vielleicht von
dem Dichter selbst herrührende Konjektur ist.
Vers 26: do übler : Terme de musique. Doubler une partie, la faire repeter
ä Funisson ou ä l’octave par un ou plusieurs autres instruments,
Sans changer l’harmonie, et uniquement pour renforcer le son.
(Nach Litt re, E., Dictionnaire de la langue fran^aise, 1873, 5 vol.)
Vers 27: Von den überlieferten verbler — parier, raisonner, verbloier -
parier ä haute voix, discourir, verboier — bavarder, gazouiller,
fredonner (Nach G o d e f r o y, F., Dictionnaire de l’ancienne
langue francaise et de tous ses dialectes du IXe au XVe siecle
1879—1902, 10 vol.) wurde das allein hier passende verboier
ausgewählt.
Vers 39/40: Anspielung auf den St. Valentinstag (14. Februar), an dem es
Sitte war, daß der Liebende sich eine Dame wählte, der er das
Versprechen gab, sie ein Jahr lang treu zu lieben. Anspielungen
auf diesen Brauch finden sich in zahlreichen Gedichten. Hier
seien nur zwei Beispiele aus den Gedichten von CHARLES
d’O RLE ANS, C H A R T I E Rs etwas jüngerem Zeitgenossen an-
geführt, von denen das eine einem Gedicht zum St. Valentinstag
entnommen ist, in dem dieser Brauch auch bei den Vögeln ange-
nommen wird, eine Vorstellung, die häufiger begegnet.
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Vers 9: Statt des in PUV überlieferten marchant, das durch das folgende
poignant noch schwerfälliger wirkt, wurde nach WNKBaBbBcArs-
MAGZ das flüssigere m a r c h a y angenommen.
Vers 10—12: Sowohl die als Text aufgenommene (a) wie die als Variante
wiedergegebene Fassung (b) scheinen von dem Dichter selbst her-
zurühren, da beide stilistisch und gedanklich seiner Eigenart ent-
sprechen: a) der erweiternde und erklärende Relativsatz — Vers 10
ist eine Stileigentümlichkeit CH ARTIERs (vgl. u. a. Vers 60, 63).
Das etwas ungeschickte Enjambement bei oxytonem Versausgang
findet sich auch an anderen Stellen des Gedichtes (vgl. Vers 115/16).
Die Kleinmalerei der Natur ist dem ganzen breit ausgeführten Ein-
leitungsrahmen eigentümlich, b) Diese Lesung ist stilistisch flüs-
siger und eleganter und entspricht C H ART lERs auch sonst
gewandter Ausdrucksweise. Die Verbindung von Naturschilderung
mit dem seelischen Zustand des Dichters ist charakteristisch für
den ganzen Einleitungsrahmen, a wurde b vorgezogen, da a in
UVWNKBbBcArs und dem Druck von 1489 belegt ist, während
b in Ba, einer Humanisteilhandschrift aus dem XVI. Jahrhundert,
also jüngeren Handschrift, und sämtlichen anderen erhaltenen
Drucken überliefert ist. M. E. ist daher a als die ursprüngliche
Fassung anzusehen, während b wohl eine spätere, vielleicht von
dem Dichter selbst herrührende Konjektur ist.
Vers 26: do übler : Terme de musique. Doubler une partie, la faire repeter
ä Funisson ou ä l’octave par un ou plusieurs autres instruments,
Sans changer l’harmonie, et uniquement pour renforcer le son.
(Nach Litt re, E., Dictionnaire de la langue fran^aise, 1873, 5 vol.)
Vers 27: Von den überlieferten verbler — parier, raisonner, verbloier -
parier ä haute voix, discourir, verboier — bavarder, gazouiller,
fredonner (Nach G o d e f r o y, F., Dictionnaire de l’ancienne
langue francaise et de tous ses dialectes du IXe au XVe siecle
1879—1902, 10 vol.) wurde das allein hier passende verboier
ausgewählt.
Vers 39/40: Anspielung auf den St. Valentinstag (14. Februar), an dem es
Sitte war, daß der Liebende sich eine Dame wählte, der er das
Versprechen gab, sie ein Jahr lang treu zu lieben. Anspielungen
auf diesen Brauch finden sich in zahlreichen Gedichten. Hier
seien nur zwei Beispiele aus den Gedichten von CHARLES
d’O RLE ANS, C H A R T I E Rs etwas jüngerem Zeitgenossen an-
geführt, von denen das eine einem Gedicht zum St. Valentinstag
entnommen ist, in dem dieser Brauch auch bei den Vögeln ange-
nommen wird, eine Vorstellung, die häufiger begegnet.
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