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Hirschel, Grete
Le livre des Quatre Dames von Alain Chartier: Studien zur französischen Minnekasuistik des Mittelalters — Heidelberg, 1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.51682#0055
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A ce jour de Saint Valentin
Que chascun doit choisir son per, . ..
(Poesies de CHARLES d’ORLEANS, ed. par Guichard,
Paris 1842, p. 244.)
Ce jour aussi, pour partir leur butin
Des biens d’Amours, faisoient assemblee
Tous les oyseaulx, qui parlans leur latin,
Crioyent fort, demandans la livree
Que Nature leur avoit ordonnee;
C’estoit d’un per comme chascun choisy;
Si ne me peu rendormir, pour leur cry,
Sur le dur lit d’ennuieuse pensee.
(op. cit, p. 75.)
Yers 45: Für das in P überlieferte Comme nature wurde nach UV Com-
me n t a m o u r s angenommen. Diese Lesung erscheint wegen
Vers 49 richtiger.
Vers 70—72: Die Bienen spielen eine große Rolle in den Minnevorstellungen.
Vgl. u. a. Vers 1708 ff., wo das nicht ohne Mühe zu erreichende
Liebesglück mit dem Honig verglichen wird, der im hohlen Baume
verborgen ist und von der Biene mit dem Stachel verteidigt wird.
Vers 90: Das plötzliche Uebergehen zum Präsens drückt die Lebhaftigkeit
der persönlichen Empfindung aus.
Vers 101: UV schreiben p 1 u m e r s, ein Wort, das es zur Bezeichnung von
Federvieh m. W. nicht gibt. Vielleicht ist p 1 u m e e s gemeint,
d. h. Vögel, mit denen die Falken gefüttert wurden. Allerdings
ist diese Deutung etwas gesucht.
Vers 108: Das Geheimhalten der Minne aus Diskretion oder sonstigen Grün-
den ist ein Gebot des mittelalterlichen Liebeskodex. Dazu kommt
auch die Furcht vor böser Nachrede und vor der Zurückweisung.
Vgl. Vers 192—98, 187.)


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