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also, dafs Plinius keine Abgeschmacktheit niederschrieb. Uehrigens wird man
ihm die Ueb erlieferung der Anekdote in Hinsicht der Aengstlichkeit des Künst-
lers und der Erscheinung der Göttin im Traume gerne vergeben \ denn es ist
im Geiste aller Völker und Zeiten das natürlich Bewunderungswerlhe immer
noch mehr durch das Uebernatürliche erhöhen zu wollen.

Durchschnitt des Tempels nach der Breite. Taf. III.

Der Durchschnitt zeiget die Anordnung der beiden Säulenreihen übereinan-
der im Innern, und die Einrichtung des Deckenwerks und der Dachung.
Ich nehme über der ersten Ordnung im Innern eine Gallerie an, obwohl
Vitru-v von einer solchen Einrichtung nichts saget, und auch der Hypaelhros
zu Paestum keine gehabt zu haben scheinet. Eine solche Gallerie aber hatte
der Tempel Jupiters zu Olympia 3 2); und diese Einrichtung gewährte den
wesentlichen Vortheil, erstlich bei Feierlichkeiten eine gröfsere Menge Men-
schen im Innern zu fassen, und zweitens einen Theil der Weihgeschenke ge-
hörig aufzustellen. Die obern Säulen haben zu den untern das Verhältnifs,
welches Vitruv (5, 7. und 6, 5.) in solchen Fällen vorschreibt.
In Rücksicht des Deckenwerks nehme ich an, dafs sowohl das im Pteroma,

3 2) Paus. 5, 10.
 
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