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Hölscher, Uvo
Das Grabdenkmal des Königs Chephren — Leipzig, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.26793#0104
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Zur Technik der Bauausführung.

Einige Einzelheiten der Bauausführung sollen hier etwas genauer besprochen werden,
die auf das technische Leistungsvermögen der Bauleute in der Zeit der IV. Dynastie ein
gutes Licht werfen. Technische Vorgänge, für die sich bei den Tempeln der V. Dynastie
ebenso lehrreiche Beispiele gefunden haben, sind unberücksichtigt geblieben.

l. Baurampen. Bei einem ganz fertig gewordenen Bauwerk, wie unserem Toten-
tempel des Chephren, finden sich natürlich kaum Spuren der provisorischen Baurampen. Nur
an der äußeren nördlichen Um-
fassungsmauer, wo wir nicht neu
nachgegraben haben, scheinen
sich die Stützmauern solcher
Baurampen erhalten zu haben
(S. 69).

Dagegen ist eine ziem-
lich gut erhaltene Rampe von
Lehmziegeln gefunden worden
(f—h, 6—7), die offenbar von
dem systematischen Abbruch
des Tempels herrührt, also
wahrscheinlich aus der Zeit des
neuen Reichs stammt. Sie steht
nämlich auf herabgestürzten halbrunden Abdecksteinen des Tempels, woraus man erkennen
kann, daß sie beim Abbruch und nicht beim Neubau Verwendung gefunden hat. Zweifellos
waren aber die eigentlichen Baurampen ebenso konstruiert1.

Wenn man eine Rampe massiv aus Lehmziegeln hätte erbauen wollen, so wäre das
als eine Materialverschwendung erschienen. Billiger war es, nur an den Außenseiten feste
Stützmauern herzustellen und das Innere mit Sand oder Schutt auszufüllen. Um dem lockeren

1) S. Borchardt, Re-Heiligtum, S. 59 ff.
 
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