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Das Grabdenkmal des Königs Chephren.

Prüfung zu unterziehen sind, um dadurch Unterlagen zu ge-
winnen, nach denen die Zeit der Zerstörung des Torbaus
angesetzt werden kann (Blatt XV).

Schicht I: über der Terrasse liegt i bis 2 m hoch
reiner Flugsand; darin verworfen einzelne Granitquader
der zerstörten Fassade und wenige Statuensplitter; ferner
eine Scheintür von Kalkstein ohne Inschrift, und eine
Opfertafel, beide anscheinend aus dem alten Reich.

Die Haupteingänge des Torbaus sind durch Ziegel-
mauern geschlossen, die auf 1 m hohem Sande aufstehen
(Schnitt EF).

Schicht II. Reste eines stattlichen Privathauses, dessen
Fußboden 5,60 m über der Eingangsschwelle des Torbaus
liegt. Die Fundamentmauern in dem losen Sande sind rund
3,50 m tief. Von den aufgehenden Mauern des Hauses ist
dagegen fast nichts erhalten außer Schwellen, Säulenbasen und einem erhöhten Sitzplatze

mit kleiner Brüstung und Treppe, sowie einem
anderen ähnlichen mit Abwässerung; endlich
Reste von Stuckbemalung.

Vor den Eingängen des Torbaus und
an der ganzen Fassade hin steht die hohe ge-
böschte Ziegelmauer dieser zweiten Schicht auf
der der ersten Schicht auf, ist aber von ihr
durch eine dünne Sandschicht getrennt (Schnitt
EF). Die Mauer war nach außen zu sauber

geputzt, nach innen zu aber roh und mit Sand

Abb. 73. Gepflasterter Spülplatz mit Ablauf und Wasser- hinterfüllt
becken, aus dem Hause der 18. Dynastie.

Funde von zahllosen Scherben blaube-
malter Tonkrüge, wie sie für die 18.
Dynastie charakteristisch sind.

Schicht III besteht nur aus
einer Mauer mit durchhängenden
Schichten, die nicht auf den Funda-
menten der Schicht II aufsteht.

Schicht IV. Ein ziemlich gut
erhaltenes Bauwerk, das auf der Mauer
der Schicht III aufsteht, jedoch mit
horizontalen Fugen. Der Eingang ist
mit Werkstein verkleidet. Daran Be-
sucherinschriften aus der zweiten Hälfte
der ptolemäischen Zeit. Ein Zimmer
ist auf dem Fußboden und an den
Abb. 74. Erhöhter Sitzplatz im Hause aus der 18. Dynastie. Wänden mit Werkstein bekleidet. In

Abb. 72. Fundamente des Privathauses
aus der 18. Dynastie (Schicht II), Blick
nach Westen.
 
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