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Schopenhauer, Johanna; Houben, Heinrich Hubert [Editor]
Damals in Weimar: Erinnerungen und Briefe von und an Johanna Schopenhauer — Berlin: Rembrandt-Verl., 1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.49927#0012
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Einleitung.
thek vermachte; anderes blieb Mertensscher Familien-
besitz und wurde nach langer Verschollenheit von mir
wieder zutage gefördert. Auch andern Sammlern hat
Adele dies und jenes gespendet, so dem Patenkind ihrer
Mutter, Wolf v. Goethe, dessen Sammlung an die Uni-
versitätsbibliothek Jena gelangte, das meiste ihrem
Freunde, dem Bergrat Professor Gustav Schueler in
Jena; vier Jahre nach dessen Tode (13. Juli 1855) wurde
seine Autographensammlung der Badischen Landes-
bibliothek in Karlsruhe überwiesen. Aus diesen Fund-
gruben stammt das, was von Briefen an Johanna hier
zusammengetragen ist und zum weitaus größten Teil
noch unbekannt war. Genaue Nachweise über die Fund-
orte der einzelnen Stücke, über Erstdrucke etc. bieten
die Anmerkungen am Schluß des Buches. Goethes Tage-
bücher erlaubten in vielen Fällen eine genaue Fest-
legung unsicherer Daten und eine zuverlässige Erläute-
rung der Tatsachen. Diese Erläuterungen gebe ich stets
am Anfang oder Schluß der einzelnen Briefe; das er-
leichtert das Verständnis auch dem nicht eingeweihteu
Leser, vermittelt das Vorher mit dem Nachher und fügt
die auseinanderstrebenden Teile zu einem biographischen
Ganzen zusammen. Auch in die Texte selbst habe ich Er-
gänzungen und Berichtigungen eingeschaltet, die durch
eckige Klammern als Zusätze des Herausgebers gekenn-
zeichnet sind. — Zu diesem brieflidien Material kamen
schließlich noch wertvolle Berichte von Zeitgenossen, die
selbst an den berühmten Teegesellschaften der Frau Hof-
rätin Schopenhauer teilgenommen haben oder ihr sonst
auf Weimarer Boden begegnet sind.
Vollständigkeit war weder erstrebt, noch unter den
heutigen Arbeitsverhältnissen möglich. Die Originale
der Briefe Johannas waren in den wenigsten Fällen er-
reichbar. Die Inanspruchnahme der öffentlichen Biblio-
theken durch ein immer zunehmendes Lesepublikum er-
schwert die wissenschaftliche Arbeit ungemein, und die
Steigerung aller Werte schaltet den Forscher von der
Bereicherung seines Materials durch den Autographen-
handel so gut wie aus. Um so mehr fühle ich mich denen
verpflichtet, die mir aus ihren Schätzen freigebig mit-
teilten und mir die Beschaffung mancher gedruckten
Quellenwerke erleichterten.

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