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Hübsch, Heinrich
Vertheidigung der griechischen Architectur gegen A. Hirt — Heidelberg, 1824

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https://doi.org/10.11588/diglit.5320#0003
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VORWORT.

Di

*ie Art, in welcher Herr Hofrath Hirt, dessen System der Baukunst, nach
den Grundsätzen der Alten, ich in einer Abhandlung über griechische Archi-
tectur (Heidelberg 1822) angegriffen, sich vertheidigte, setzte gewifs jeden
Leser mit mir in das höchste Erstaunen. Die Hauptcontroverspunkte sind
entweder ganz und gar übergangen, oder mit ohnmächtigen Machtsprüchen ab-
gethan. Nur über Eiuzelnheiten liefs sich Herr Hirt weitläufiger aus. Aber
in welcher Art that er diefs ? — Theils wurden mit einer Stubenautorilät, die
sich mit der überraschendsten Unwissenheit in dem Gewöhnlichsten paart,
meine auf Aufojosie gegründeten Beobachtungen geradezu für unrichtig erklärt,
theils wurden Wortverfälschungen und Sinnrerdrehungen zu Hülfe genommen.
Und welchen Zusammenhang hat das Ganze! Eine Seite widerspricht der andern.
Welch stürmischer Wechsel von Stimmungen und Leidenschaften, die mitunter
den alten Autor bis zur bewufstlosen Radotage hinrissen. Um nur einige Bei-
spiele anzuführen, so sagt er in der Nachschrift: «.Ich sehe aus Ihrer Schrift
« dass Sie jonisches und Jcorinthisches noch nicht gehörig zu zeichnen ver-
« stehen. » Nun. ist auf meinen vier Kupfertafeln kein jonischer noch korin-
thischer Strich zu sehen. Dann der leere Stolz! Ein Mann, der ganz von
architectonischen Kenntnissen entblöfst ist, der nie ein Haus gebaut, noch
gezeichnet hat — ein solcher bildet sich ein, seit Palladio der erste gewesen
zu seyUj der die bisher unsichere Kunst befestigt habe etcü Die Worte:
&Nur nach meinem System kann sich der wahre Baumeister bilden, und
 
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