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zier kinNuß drs Sonnenlichts ans die lrbewrtt.
Von
Allo Lehmann.
ist Leben! DaS ist ein ErfabrnngSsatz, dessen
Richtigkeit jedem auch nur einigermaßen ausmcrk-
samen Beobachter einleuchten musst denn der Ein-
fluß, den dasselbe aus die organische Welt auSübt, ist
gar gewaltig. So kehren die Pflanzen mit sebr wenigen
Ausnahmen ihre Blütenblätter und jungen Triebe der
Sonne zu, und habt ihr sic in einem Topf hinter dem
Fenster in der Lckubc gesehen? Wie schmiegen sie sich
dort so häufig an die Fensterscheiben, als wollten sic sich
sehnsüchtig gleichsam durch die neidische Scheidewand hin-
durchdrängen. lind wie strecken sie alle Zweige, Blätter
und Aejte über und durch ein Geländer den Sonnenstrahlen
entgegen, wenn das Tagcsgestirn der Gartcnwand gegen-
über seinen Stand hat. Einige Pflanzen sind nach dieser
Richtung hin ganz besonders ausgezeichnet und wir dürfen
wohl kanm an die Sonnenblume oder an die Sonnen-
wende erinnern, die, wenn auch nicht den ganzen Tag über
sehnsüchtig den kommenden oder scheidenden Sonnen-
strahlen nachfolgen, doch am herrlichsten gedeihen, wenn
sie so recht im vollen Sonnenlichte Schirm und Blätter
frisch und frei zu entfalten vermögen. Auf diese Weise
erinnern sie immer noch an daS Schicksal der armen
Klytia, die der Sonnengott verließ, und welche, vor Schmerz
darüber vergehend, so verwandelt ward.
Ein gleiches Streben äußern die meisten Pflanzen
und würden, wie Schelling sagt, hätten sie Bewusstsein,
das Licht der Sonne als ihren Gott verehren. Und wenn
es auch nicht so wörtlich genommen werden darf, daß die
Sonnenblume sich den ganzen Tag über der Sonne zu-
wendet, so bleibt dock noch immer eine annähernde Er-
scheinung in der Pflanzenwelt, ans welche der Natur-
philosoph Hegel aufmerksam machte. Geht man gegen
Abend an der Ostseite einer mit blühenden Pflanzen be-
setzten Wiese vorbei, so sind in der Regel nnr verhältnis-
mäßig wenige Blnmen zu erblicken; die meisten haben ihre
Blüten der untergehendcn Lichtquelle zugewandt. „Sie
halten," wie Fechner in seiner „Nonna" bemerkt, „gleichsam
gemeinschaftlichen Abendgottesdienst." Erst wenn die
Sonne wieder im Osten prangt, nehmen sie die ent-
gegengesetzte Richtung an.
Ein anderes hieher gehörendes Beispiel bieten die
jnngen Bäume in einem dichten Walde. Sic alle zeigen
das unermüdliche Streben, mit ihrer Krone mindestens
die Höhe der alten Stämme zu erreichen, und sich so ihren
Anteil am Sonnenlicht und an der freien Luft zu holen,
der ihnen nur in beschränktem Maße bewilligt war. Nicht
allen gelingt cs und diese gehen ein; diejenigen aber,
welche sich erheben, setzen meist kaum eher eine Baum-
krone an, bis sic eine beträchtliche Höhe gewonnen haben.
Erst dann werden sie zu Wipfeln, auf welchen die Vögel
unter dem Himmel nisten, und bilden sich nun zu mächtigen
Säulen, welche den Dom der blauen Lust zu tragen
scheinen. Dieselbe bis dahin so schlanke Eicke, Espe oder
Esche würde sich vor Jahren schon mit einer viel geringeren
Höhe begnügt und ihre ganze Kraft zur Bildung eines
gewaltigen Laubdaches verwendet haben, wenn sie nicht
den Kampf mit den neidischen alten Basen hätte bestehen
müssen, denen es freilich auch nicht besser ergangen war.
Daß die Pflanzen fast durchgängig so gierig bemüht
sind, das Licht aufzusuchen und einzusaugen, darf nicht
wundernehmen. Sie leben gleichsam im und vom Lichte.
Licht und Lust sind ein paar Hauptreize für sie. Gedeiht
schon kein Tier ohne Licht und Luft, wie vermöchte es die
Pflanzenwelt, die dadurch blühen und grünen soll und
wenn ibr das Licht fehlt, kränkelt, ihre Blätter hängen
läßt, gelb und von Schmarotzern verzehrt wird und es zu
keiner ausgebildeten Blüte, noch weniger zu einer voll-
kommen reifen Frucht bringt. Das Licht macht, daß
die Blüte den Sauerstoff der Luft aufnimmt, daß sich
ihre Blütenpracht so oder anders in rätselhafter Weise
unserem Auge darstellt. Eben darum treibt eö die Pflanze
in wunderbarer Art, sich den Weg nach dem Lichte zu
bahnen und Hindernisse zn überwinden, daß man glauben
möchte, sie wisse, wo es zu suchen sei, und ihrem geheim-
nisvollen, unbewußten Triebe folgend, gelingt es ihr meist,
den Punkt zn erreichen, wo sic die unentbehrliche, wärmende
Nahrung finden und ihre'Sehnsucht stillen kann. Falt
jedes Samenkorn liefert einen Beweis davon; mehr noch
thun cs aber die Versuche kund, die man zu dein Ende
anstellte, oder die Erfahrungen und Beobachtungen, auf
welche ein nicht berechneter Zufall hinführte. Kartoffeln,
in einem Keller aufbcwahrt, treiben im Keller zum Früh-
jahr hin, sofern etwas Erde da ist, aber die jungen Keime
suchen das Kellerloch zu erreichen, und man sand schon,
daß ein solcher Kartosfelausschnß sich wohl sechs Meter
hoch über den Erdboden erhob, um die kleine, licht-
spendende Oeffnung zu gewinnen.
So notwendig der Pflanze die Luft und das Licht ist,
so drängt sie sich, ist ihr die Wahl zwischen beiden ge-
lassen, dem Lichte zu und schliesst man die lichtspendcnde
Oeffnung mit einem GlaSfenstcr ab, während die luft-
gebende offen bleibt, so wird sie lieber das erstere wählen

Illustrirte M e l t.

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und lick sehnsüchtig an die Glasscheibe schmiegen. Ein
Naturforscher, Mustek, stellte einen JaSniinstock in einem
Blumentöpfe binter ein Brett, das verschiedene Ocffnnngen
batte , die fünf Ecntimctcr im Geviert dielten und zwölf
Ecntimeter von einander entfernt waren. Da wuchs der
Lstengel des JaSminS gar bald durchs nächste Ouadrat
hinaus; als dies jedoch gescheiten war, stellte der grau-
same Mann Brett und Topf umgcdreht aus, so daß der
arme JaSmin die Sonne nnn nicht mcbr „vor sich",
sondern „im Rücken" hatte. Doch dieser that, waS der
Naturforscher erwartet hatte, er drehte sich ebenfalls nnd
suchte nun daS nächste Ouadrat zu erreichen; so ward
der Versuch wiederholt, bis alle Oeffnungen in dieser
Weise der Pflanze erst geboten, dann aber wieder ent-
zogen und vdn ibr endlich mübsani wieder errungen worden
waren. Ein anderer Ratnrforscbcr, Glakcr, sand einmal
eine Art StachyS, die, statt gerade auf ihrer Wurzel zu
treiben, wie cS ihre eigentliche Bestimmung ist, sich wag-
recht zur Seite bingewcndet hatte, lind weshalb that sic
solches? Ein Gebüsch hinderte den Zutritt der Sonnen-
strahlen, denen sic so gerne, wie Kltstia dem PböbuS, sich
zugckehrt hätte, lind siche, cö gab eine Oeffnung im
Gebüsch, dieser strebte sie durch die neuangcnommcne Rich-
tung entgegen, und als sie hingelangt und hindnrch-
gedrnngen war und sich dcS Sonnengottes freuen konnte,
da richtete sie sich auch wieder stolz und frisch aus und
wuchs gerade hinauf, wie cS einer woblgcstaitcten Ltaelixs
rsota geziemt.. Das merkwürdigste Beispiel solcher durch
die Umstände, daS heißt dnrch den Drang nach Licht ge-
botenen Abänderung deS PflanzenwuchscS kam jedoch einst
im Mansseldcr Grubenbau vor. Eine Art Moos, die
kaum einige Ecntimeter hoch wird, war in die Tiefe der
Erzgänge geraten, und hatte sich wohl zn einer Länge
von zwanzig Metern ausgedehnt, immer nack der Höhe
strebend, daS Licht zu erreichen, ohne daß cS ihr geglückt
war; sie hatte sich erschöpft, bevor sie ihr Ziel erreichte.
Aber nicht bloß auf die Pflanzenwelt übt daS Sonnen-
licht eine» so wohlthnendcn Einfluß auS; auch das Wohl-
befinden der Tiere, namentlich aber der Menschen hängt
von dem Lichte ab. ES ist ein eigentümlicher Zauber,
den die Beleuchtung besonders auf des Menschen em-
pfängliches Gemüt anöübt. Sie stimmt cS ernst oder
traurig, wehmütig sich nach einem unbekannten Etwas
sehnend, wenn weiße Wolken nnr gedämpft den Strahl der
Sonne hindurchlassen, oder ein grauer, einförmiger Schleier
den ganzen Himmel bedeckt, während Tropfen auö der
mit Feuchtigkeit gesättigten Wolkenschicht hernicdcrfallcn;
heiter dagegen, wenn bei reinem, klarem Blan deS Himmels
der belebenden Kraft dcö Sonnenstrahls nichts hinderlich
cntgcgentritt.
Obgleich man diese Einwirkung des Lichts längst
kannte, so begegnete man doch bei der Frage, auf welchen
Kräften dieselbe eigentlich beruhe, lange einem nicht miß-
znverstehenden Achselzucken. Erst vor etwa sechzig Jahren
fing man an, der Sache auf den Grund zn kommen. Man
fand, daß cs nicht die Abwechslung zwischen düster und
hell ist, auch nicht die grotesken Formen, die eine gewisse
Bewölkung, wenn sie von der Sonne beleuchtet wird, an-
nimmt, man hat vielmehr gefunden, daß cs die mehr oder
minder bedeutende Menge dcö Sonnenlichts ist, die einen
so innigen Einfluß auf des Menschen Gemüt und Wohl-
befinden äußert. Jetzt kann derjenige, der nur einigermaßen
den Forschungen auf diesem Gebiete, den Untersuchungen
eines W. Edwards, Moleschott, von Platten, Fubini, Engel-
mann und anderer seine Aufmerksamkeit geschenkt hat, nicht
mehr daran zweifeln, daß das Licht nicht nnr ein für unsere
Gesundheit außerordentlich wichtiger Faktor, ein Lebensbe-
dürfnis, sondern auch eine der vornehmsten Bedingungen ge-
sunder Entwicklung deS Heranwachsenden Geschlechts und
des Gesnndbleibcnö der Erwachsenen ist. Denn durch zahl-
reiche Beobachtungen und Versuche ist dies zur Evidenz er-
wiesen. ES ist nachgewiesen, daß unter dem Einflüsse der
Sonne die in der Nacht normalerweise herabgesetzte Nervcn-
thätigkeit neu belebt, uud damit die Leistungsfähigkeit des
Körpers, speziell der Muskeln, erhöht wird, während gleich-
zeitig der ebenfalls in der Nacht verlangsamte Stoffwechsel
eine kräftige Anregung erfährt, und zwar genau nach dem
Maße, wie es für den menschlichen Organismus zu-
träglich, ja notwendig ist. Ferner hängt, was von sehr
großer Bedeutung ist, die Lebhaftigkeit der Atmung von
der Helle der Beleuchtung ab. So bewies Edwards, daß
durch die Entziehung des Lichts bei Tieren, die sich im
Wasser entwickeln, der Prozeß des Wachstums entschieden
verlangsamt wird, während drei Decennicn später Mole-
schott durch Experimente darlegtc, wie das Licht die Er-
regbarkeit der Nerven und die Leistungsfähigkeit der
Muskeln um ein ganz Außerordentliches steigert, lind
in seiner Schrift: „Ueber den Einfluß des Lichtes auf die
Reizbarkeit der Nerven", sagt er: „Tiere, die im Lichte
aufbewahrt wurden, besitzen eine bedeutend größere Reiz-
barkeit der Nerven und größere Leistungsfähigkeit der
Muskeln als solche, die unter gleichen Verhältnissen des
Geschlechts, der Größe, der Ernährung, Zeit und Wärme
den Einfluß dcS Lichtes entbehrten." Wichtiger noch
war das Resultat der weiteren Untersuchungen, durch
welche er seststellte, daß das Licht den Stoffwechsel, die
Thätigkeit der Zellen anregt, daß es die Abgabe der
Kohlensäure, eines Endproduktes des Stoffwechsels, er-

- heblich steigert, und zwar um ein halb bis ein viertel über
daS für dunkel festgestellte Maß. Es stellte sich ferner
heraus, daß das Licht, auch ohne Vermittlung der Augen,
bloß durch Einwirkung auf die äußere Haut, schon den
Stoffwechsel anregt, daß dieser Effekt jedoch bei gleich-
j zeitiger Einwirkung auf Augen und Haut am stärksten
ist. Alle diese wichtigen Ergebnisse sind nun im Laufe
der Jahre die Grundlage der eingehendsten und bedeut-
samstcn Untersuchungen geworden, welche feststcllten, daß
die Beobachtung der Lichtwirknng an gesunden nnd kranken
Menschen mit den ans Tierexperimentcn genommenen
Schlüssen durchaus in Einklang stehen. Wir wissen zum
Beispiel, daß bei Kindern, welche dauernd in lichtarmcn
Räumen, wie in dunklen Hof- und Kellerwohnungen ge-
halten werden, ungemein häufig eine mit abnormer Ver-
j langsamnng dcS Stoffwechsels cjnhcrgehende Krankheit, die
Skrofulose, sich cinstcllt, und daß eine der wesentlichsten
Bedingungen rascher Heilung derselben die Versetzung der
kleinen Patienten in sonnige Räume ist.
Aber auch indirekt wirkt daS Licht auf unfern Orga-
! niSmnS. Bekannt ist, das; die Pflanzen Kohlensäure ein-
! saugen und Sauerstoff auSatmen, daß sie also die Luft
! von einem unS schädlichen Bestandteile befreien und ihr
einen uns unentbehrlichen zuführcn. Diese Thätigkeit
erfolgt aber nur im Lickte nnd unter dem Einflüsse des-
selben; in der Dunkelheit bört sie auf, ja in letzterer wird
von der Vegetation Kohlensäure ans-, statt eingcatmet.
Die Sonnenstrahlen sorgen somit für eine räglich neu sich
vollziehende Zufuhr des für die gesamte Tierwelt so wich-
tigen Sauerstoffes. Zudem reinigt auch sonst das Licht
die Luft. Die fortwährend sich bildenden Fäulnis- und
ZersctznngSgase der verschiedensten Art, welche bekanntlich
sehr nachteilig auf die Gesundheit des Menschen cinwirken,
namentlich die normale Blutbcrcitung, zn der reine Luft
unbedingt nötig ist, verhindern und dadurch Blässe, Blut-
armut nnd MuSkclschwäche herbciführcn, werden unter
Mitwirkung deS Lichts unschädlich gemacht, wie durch sinn-
reiche Experimente und mancherlei Erfahrungen genau
nachgcwicscn ist. So hält sich zum Beispiel schlechter
Geruch mit großer Zähigkeit in allen Räumen, zu welchen
das Sonnenlicht keinen direkten Zugang hat, auch wenn
sie noch so ventilirt sind. Das gilt keineswegs bloß von
den Hof- und Kellerwohnungen der Armen, sondern ist
auch auf geräumige nach Norden belegens Zimmer sonst
besserer Wohnungen anwendbar, insofern nach Norden
liegende Wohnräume in Bezug auf Reinheit der Luft den
Südzimmcrn stets nachstchcn. Selbst die Luft derjenigen
Straßen, in welche die Sonnenstrahlen gar nicht oder
nur auf ganz kurze Zeit einzudringen vermögen, hat stets
etwas Unangenehmes, selbst wenn auf Sauberkeit ge-
halten wird. Der Sonne unzugängliche Quartiere nnd
Zimmer gelten längst als Stätten der meisten Infektions-
krankheiten.
So interessant und lehrreich diese Thatsachen sind, so
bedeutsam sind aber auch die praktischen Konsequenzen,
welche ans dem besseren Verständnis der sanitären Be-
deutung des Sonnenlichts sich ergeben. Je weniger sich
aber Behörden und Familie derselben cntschlagen, von
desto größerem Nutzen werden sie für die Menschheit sein.
Sie namentlich sollten leitend sein bei der Anlage von
Häusern, bei der Auswahl von Wohnungen und Zimmern,
besonders derjenigen für Kinder und Kranke. Vielleicht
erkennt jetzt anch manche Hausfrau, daß sie in dem Fern-
halten von Sonnenlicht durch Gardinen, Vorhänge und
so weiter oft zu weit ging, und daß sic unrecht daran
that, für ihre Kinder nur düstere, enge Stuben nach dem
Hof zu wählen, für die seltene Benützung als Fremden-
zimmer (Besuchszimmer) aber das hellste und größte
Zimmer mit der Morgensonne zn bestimmen. Darum
sparsam mit den dicken, daS Sonnenlicht absperrcnden
Draperien, mit den, der Mode nach, zwei- und dreifach
angewandten, schweren, dunklen Stoffgardincn, mit der
unbeweglichen Vorrichtung, an welche diese Gardinen fest-
gesteckt werden! Nickt allein praktischer, auch bei weitem
der Gesundheit zweckdienlicher sind die sogenannten Zug-
gardinen, das heißt ans einer Eiscnstange sich bewegenden
Gardinen, denn bei ihnen liegt cS in unserer Hand, durch
Aufundzuzichcn der Vorhänge das Zimmer Heller uud
dunkler zu machen.
Aber anch die Behörden sollten dem großartigen Ein-
fluß des Lichts auf den menschlichen Organismus noch
größere Aufmerksamkeit zuwcnden. Wo es sich um
Anlage von Straßen und Stadtteilen, um die Bauart
von Wohnhäusern und öffentlichen Gebäuden, besonders
von Schulen, Waisen- und Armenhäusern, Spitälern,
Kasernen, handelt, sollte vor allem auf eine ausgiebige
Zufuhr von Sonnenlicht die größtmögliche Rücksicht ge-
nommen werden. Die neueste Zeit hat darin bereits
manches gebessert; aber noch sind wir weit davon ent-
fernt, sagen zn können, daß allgemein und in jedem Falle
die bedeutsame Einwirkung des Sonnenlichts auf die Ge-
sundheit zu jener klaren Erkenntnis gebracht sei, welche
sie in den Anlagen des öffentlichen und den Einrichtungen
des Familienlebens zu einem leitenden Prinzip machen
müßte. Eö sei nur daran erinnert, daß die Ncuanlagc
von dunklen Hof- und Kellerwohnungen noch nicht in allen
deutschen Städten verboten ist.
 
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