Reise in den Odenwald.
Eine kurze Einleitung mag hier ihren Platz finden.
Am gerathensten ist wohl die Fußreise im Odenwalde/
indem man in steinigten GebürgSwegen mit einem Wagen
öfters aufgehalten wird. Von Zeit zu Zeit kann man/ um
ein wenig auözuruhen/ sich auf den geebneteren Wegen ei-
nes PferdeS/ oder/ was man noch besser haben kann/ ei-
nes gewöhnlichen Leiter-WagenS bedienen/ wie ihn der
Landmann hat/ der zugleich auch des Weges kundig ist.
Nöthig ist es/ daß der Reifende im Odenwalds/ etwa mit
einer Waidtasche versehen/ immer auch etwas Speise und
Getränke mit sich führt/ um nicht unterwegs genöthigt
zu seyn/ seiner gewöhnlichen Bedürfnisse wegen/ den Weg
durch ein Dörfchen zu suchen/ wo er öfters nicht einmal
die gewöhnlichen Erfrischungen findet/ während er aufder
andern Seite eine interessante Parthie bey Seite liegen las-
sen muß. Butter/ Milch und Brod kann man dagegen an
jeder einzelnen Hütte des OdenwaldeS haben / und der Rei-
sende darf immer versichert seyn/ daß er meistentheilsmit
einer Gastfreundschaft ausgenommen wird/ die man selten
anderswo als in diesen Wäldern in solchem Grade antrifft.
Die Gränze des Odenwaldes zieht von Heidelberg an/
längs der Bergstraße/ dem alten Forrhahi/ in der Nähe
von Darmstadt/ Lengfeld und Grostostheim vorüber/ er-
streckt sich den Mayn aufwärts bis Miltenberg/ verfolgt
den Bach / der sich dort in den Mayn ergießt/ über Amor-
bach bis an seinen Ursprung bey Buchen/ wendet sich über
Mudau an den Neckar/ und begleitet diesen Strom wieder
bis in die Nähe von Heidelberg. Das Gebürge selbst ist
von mittelmäßiger Höhe; die höchsten Berge sind der Mal-
chenberg (Nelikoeu8)/ der Oelberg und der Winterhauch
bey Eberbach / (der sogenannte Katzenbuckel/ der uns auf
unserer Neckarreise so oft am fernen Horizonte erscheint).
Ein hoher Bergrücken läuft als natürlicher Wall gegen den
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Eine kurze Einleitung mag hier ihren Platz finden.
Am gerathensten ist wohl die Fußreise im Odenwalde/
indem man in steinigten GebürgSwegen mit einem Wagen
öfters aufgehalten wird. Von Zeit zu Zeit kann man/ um
ein wenig auözuruhen/ sich auf den geebneteren Wegen ei-
nes PferdeS/ oder/ was man noch besser haben kann/ ei-
nes gewöhnlichen Leiter-WagenS bedienen/ wie ihn der
Landmann hat/ der zugleich auch des Weges kundig ist.
Nöthig ist es/ daß der Reifende im Odenwalds/ etwa mit
einer Waidtasche versehen/ immer auch etwas Speise und
Getränke mit sich führt/ um nicht unterwegs genöthigt
zu seyn/ seiner gewöhnlichen Bedürfnisse wegen/ den Weg
durch ein Dörfchen zu suchen/ wo er öfters nicht einmal
die gewöhnlichen Erfrischungen findet/ während er aufder
andern Seite eine interessante Parthie bey Seite liegen las-
sen muß. Butter/ Milch und Brod kann man dagegen an
jeder einzelnen Hütte des OdenwaldeS haben / und der Rei-
sende darf immer versichert seyn/ daß er meistentheilsmit
einer Gastfreundschaft ausgenommen wird/ die man selten
anderswo als in diesen Wäldern in solchem Grade antrifft.
Die Gränze des Odenwaldes zieht von Heidelberg an/
längs der Bergstraße/ dem alten Forrhahi/ in der Nähe
von Darmstadt/ Lengfeld und Grostostheim vorüber/ er-
streckt sich den Mayn aufwärts bis Miltenberg/ verfolgt
den Bach / der sich dort in den Mayn ergießt/ über Amor-
bach bis an seinen Ursprung bey Buchen/ wendet sich über
Mudau an den Neckar/ und begleitet diesen Strom wieder
bis in die Nähe von Heidelberg. Das Gebürge selbst ist
von mittelmäßiger Höhe; die höchsten Berge sind der Mal-
chenberg (Nelikoeu8)/ der Oelberg und der Winterhauch
bey Eberbach / (der sogenannte Katzenbuckel/ der uns auf
unserer Neckarreise so oft am fernen Horizonte erscheint).
Ein hoher Bergrücken läuft als natürlicher Wall gegen den
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