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Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Hrsg.]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 6.1912

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Weingartner, Josef: Die Wandmalerei Deutschtirols am Ausgange des XIV. und zu Beginn des XV. Jahrhunderts
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https://doi.org/10.11588/diglit.19094#0030
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I 6 J. Weingartner Die Wandmalerei Deutschtirols am Ausgange des XIV. und zu Beginn des XV. Jhs.

gebaut und 1401 geweiht und der stilistische Charakter der Gemälde spricht für dieselbe
Zeit. Wie es scheint, war hier und in Terlan derselbe „Restaurator“ tätig und vielleicht ist
es nur diesem Umstande zuzuschreiben, daß die Untermaiser Bilder weit mehr an Terlan
erinnern als an die sonstigen Wandgemälde des Burggrafenamtes selber (Fig. 5).

Im Langhause der Terlaner Kirche wurde im engen Zusammenhänge mit dem Pres-
byterium die Jugendgeschichte Christi dargestellt. Nach dem bisher Gesagten können diese

Fig. 5 Untermais, Pfarrkirche

Bilder allerdings nicht mehr als die ersten Repräsentanten des neuen Stiles gelten, doch
ist es immerhin richtig, daß sie den Chorfresken gegenüber schon einer etwas entwickelteren
Stufe angehören, obwohl sie künstlerisch hinter ihnen Zurückbleiben. Das spezifisch Nordische
tritt nun noch mehr in den Hintergrund, die Einzelfiguren in Baldachinen verschwinden
und machen durchaus figurenreichen, meist lebhaft bewegten Kompositionen Platz und auch
die Umrahmungen erhalten nun eine weit abwechslungsreichere Gliederung durch Blatt-
werk und geometrische Muster im italienischen Geschmacke. Freilich die Feinheit der
 
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