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Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Editor]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 6.1912

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Weingartner, Josef: Die Wandmalerei Deutschtirols am Ausgange des XIV. und zu Beginn des XV. Jahrhunderts
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https://doi.org/10.11588/diglit.19094#0043
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J. Weingartner Die Wandmalerei Deutschtirols am Ausgange des XIV. und zu Beginn des XV. Jhs.

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Die Bilder stammen sicher nicht alle von derselben Hand, aber eine genaue Teilung
vorzunehmen ist äußerst schwer, zumal teilweise Übermalungen auch hier hindernd in den
Weg treten. Mit ziemlicher Sicherheit lassen sich die Bilder im Schiffe und an der Fassade
einem Meister zuschreiben (Fig. 11 und 20). Ob aber auch die Bilder in der Apsis und in der
Schiffswölbung als Werke eines zweiten Malers zusammengehören, ist schon weniger sicher,
da besonders die Apsisbilder in älterer Zeit sehr derb übermalt worden sind. Doch scheint mir
ihre Zusammengehörigkeit die größere Wahrscheinlichkeit für sich zu haben (Fig. 12 und 13).

Fig. 12 St. Helena bei Deutschnofen

Die zuerst erwähnte Gruppe hat nun mit St. Katharina und mit der zweiten Schild-
bogenwand in Terlan sicher nichts zu tun. Eher erinnert sie an die Art Stocingers. Da-
gegen besitzen die Gewölbemalereien mit St. Katharina und Terlan auffallende Ähnlich-
keiten. Die Kreuzigung hier und dort ist geradezu identisch, bis auf die Masern und Ast-
löcher der Kreuzbalken und die Struktur der Dornenkrone. Der Christophoruskopf in
St. Katharina kehrt im thronenden Heiland und in einigen Schöpfungsbildern in St. Helena
wieder. Auch die scharf abspringenden Nasen der Evangelisten und Kains und Abels sind
uns schon von Terlan und St. Katharina her bekannt. Endlich besitzen auch die zwei
Heiligenpaare an der Außenseite viele Berührungspunkte mit den Gewölbemalereien und
mit St. Katharina.

Kunstgeschichtliches Jahrbuch der k. k. Zentral-Kommission 1912 a
 
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