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Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Hrsg.]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 6.1912

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Weingartner, Josef: Die Wandmalerei Deutschtirols am Ausgange des XIV. und zu Beginn des XV. Jahrhunderts
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https://doi.org/10.11588/diglit.19094#0053
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J. Weingartner Die Wandmalerei Deutschtirols am Ausgange des XIV. und zu Beginn des XV. Jhs.

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bestehen. Endlich erhält man auch für die Entstehungszeit der Fresken in St. Johann einen
bestimmteren Anhaltspunkt, da sich die Bilder der Vigiliuskirche doch mit etwas größerer
Sicherheit zeitlich einreihen lassen und da zwischen beiden Zyklen kein allzu großer Zeit-
unterschied bestehen kann.

Fig. 17 Bozen, St. Johann im Dorfe

Die eben geschilderte Gemäldegruppe unterscheidet sich also von den früher behandelten
in ihrem allgemeinen Stilcharakter nicht wesentlich und trägt ebenso wie jene ein spe-
zifisch boznerisches Lokalkolorit. Der italienische Einfluß allerdings liegt hier noch offener
zutage als in den derberen Zyklen der anderen Meister. Auch hebt sie die ganze Gruppe
von der Urwüchsigkeit und der heftigen Dramatik in Terlan und St. Katharina deutlich
ab und offenbart in Tracht, Bewegung und Gesichtstypus eher einen Zug ins Höfisch-
Vornehme. Ihre wahrscheinlich etwas spätere Entstehungszeit stimmt damit gut überein:
 
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