Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Hrsg.]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 6.1912

DOI Artikel:
Weingartner, Josef: Die Wandmalerei Deutschtirols am Ausgange des XIV. und zu Beginn des XV. Jahrhunderts
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.19094#0060
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
38 J. Weingartner Die Wandmalerei Deutschtirols am Ausgange des XIV. und zu Beginn des XV. Jhs.

die geistliche Zentrale des größeren Teiles von Deutschtirol. So wurde denn eine rege
Kunstpflege schon aus praktischen Gründen erfordert und in der Tat zeigen eine Reihe
nicht unbedeutender Bauten, wieviel in dieser Hinsicht bereits in der romanischen Zeit ge-
schehen war. Auch für die Malerei gab es naturgemäß reiche Aufgaben. Von der Bemalung
des alten Domes hat sich freilich nichts mehr erhalten. Wohl aber gucken noch im Kreuz-

Fig. 20 St. Helena bei Deutschnofen

gang an einzelnen Stellen unter der gotischen Freskenschicht romanische Bilderreste her-
aus. In der Frauenkirche blieben uns wenigstens über dem später eingesetzten Gewölbe
wertvolle Reste vom Beginne des XIII. Jhs. erhalten, und andere, leider stark übermalte
Denkmäler romanischer Malerei sind in der Johanneskirche zu sehen. Gerade an der zu-
letzt genannten Stätte kann man sich davon überzeugen, daß die Brixner Wandmalerei
sich auch in der späteren Zeit einer kontinuierlichen Fortdauer und Weiterentwicklung
erfreute. Neben den romanischen Fresken stehen hier auch solche aus dem Beginne des
XIV. und des XV. Jhs. Hier sowohl wie im anstoßenden Kreuzgange wurden die alten
Gemälde, sobald sie dem herrschenden Zeitgeschmack nicht mehr entsprachen und irgend
ein Anlaß zur Neubemalung vorhanden war, einfach überstrichen und mit modernen Bildern
übermalt.
 
Annotationen