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Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Hrsg.]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 6.1912

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Jonas, J. E.: Bericht über die Ausgrabungsarbeiten auf der Kaiserburg zu Eger im Jahre 1911
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https://doi.org/10.11588/diglit.19094#0174
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J. K. Jonas Bericht über die Ausgrabungsarbeiten auf der Kaiserburg zu Eger im Jahre 1911

IO

Dem Be;ginne der eigentlichen Ausgrabungs-
arbeiten ging am 20. Mai eine Besprechung an Ort
und Stelle mit Herrn Geheimrat Clemen als Vertreter
des „Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft“
und einem Delegierten der Zentralkommission,
Herrn Assistenten Dr. Buberl, voraus.

Das Resultat dieser Besprechung war, daß das
von mir am 9. Februar der Zentralkommission
schriftlich unterbreitete Ausgrabungsprogramm

prinzipiell genehmigt wurde. Im übrigen wurde
mir völlige Dispositionsfreiheit eingeräumt, da ja bei

greiflicherweise geraume Zeit verstreichen mußte. Da nun
aber das Interesse, das weit und breit den Ausgrabungs-
arbeiten entgegengebracht wurde, ein sehr großes war,
jedoch außer einigen die einzelnen Ausgrabungsstadien be-
schreibenden Zeitungsartikeln in der Egerer Zeitung, welche
dann von anderen Zeitungen übernommen wurden und auf
im Einverständnisse mit Herrn Geheimrat Clemen und
Herrn Prof. Dvoüäk von mir erteilte Auskünfte zurück-
zuführen sind, keinerlei Berichte veröffentlicht worden
waren, so glaubten Herr Prof. Franz Wilhelm (Pilsen)
und der Archivdirektor der Stadt Eger, Herr Regierungs-

einer derartigen Arbeit ein vorgeschriebenes Pro-
gramm überhaupt nicht strikt innegehalten werden
kann, sich vielmehr von Fall zu Fall stets neue Ent-
scheidungen nötig machen.

Für die richtige Beurteilung der Ausgra-
bungsresultate werde ich die Gesichtspunkte, nach
welchen der Arbeitsplan ausgearbeitet worden ist,
in jedem besonderen Fall erörtern. Im allgemeinen
sei hier nur noch vorausgeschickt, daß im wesent-

lichen vier Bauepochen auseinanderzuhalten sind:
die Bauepoche vor Kaiser Friedrich Barbarossa, die

rat Dr. Kart, Siegt,, denen meine Verpflichtungen dem
K. k. Kultusministerium gegenüber bekannt waren, der
Sache zu dienen, indem sie vor mir in längeren Auf-
sätzen, ersterer in der Zeitschrift „Unser Egerland“, letzterer
in den „Mitteilungen des Vereines für Geschichte der
Deutschen in Böhmen“ die Ausgrabungsresultate besprachen.
Da die genannten Herren begreiflicherweise auf Informationen
meinerseits angewiesen waren, so dürfte der Tatbestand im
wesentlichen richtig wiedergegeben sein. Soweit ich aber
ihren Hypothesen nicht beistimmen kann, werde ich dies
in den Anmerkungen zum Ausdrucke bringen.

Fig. 3 Kupferstich von Matthäus Merian dem Älteren aus dem Jahre zirka 1650
 
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