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Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Editor]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 6.1912

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Jonas, J. E.: Bericht über die Ausgrabungsarbeiten auf der Kaiserburg zu Eger im Jahre 1911
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https://doi.org/10.11588/diglit.19094#0187
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J. E. Jonas Bericht über die Ausgrabungsarbeiten auf der Kaiserburg zu Eger im Jahre 19II

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zeugt die Art und Weise, wie jene Kragsteine in die
Außenmauer eingefügt sind, dafür, daß deren Not-
wendigkeit zur Zeit, da der Bau ausgeführt wurde,
noch nicht vorgesehen war. Es ist unwahrscheinlich,
daß Lisenenstücke von vornherein planmäßig so ge-

kaum in der Absicht des Erbauers gelegen haben
kann.

Alles weist darauf hin, daß die besagte Galerie
kein Prunkstück gewesen ist, sondern wahrscheinlich
eine reine Zweckanlage dargestellt hat, vielleicht

Fig. 10 Freilegungen südlich der Doppelkapelle (Blick n. O.)

formt worden wären, wie es Fig. 13 zeigt. Ein
dritter Umstand, welcher gegen das hohe Alter der
Kragsteine spricht, ist der, daß ein Streichbalken,
den man sich doch längs der Mauer auf den
Konsolsteinen denken muß, den Granitbogen über
dem unteren Eingänge zur Doppelkapelle sehr
stark überschneiden müßte (Fig. 10), was doch auch

überhaupt nur provisorischen Charakters. 'Mög-
licherweise hat sie nicht lediglich Verkehrs-, sondern
gleichzeitig Wehrzwecken gedient, zumal verschiedene
Umstände darauf hindeuten, daß sie mit der 2-25 in
starken östlichen Ringmauer in Verbindung
stand. Ich verweise auf die dicht an dieser Ring-
mauer stehenden Pfeilerauflager (29—35), welche in
 
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