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Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Editor]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 6.1912

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Jonas, J. E.: Bericht über die Ausgrabungsarbeiten auf der Kaiserburg zu Eger im Jahre 1911
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https://doi.org/10.11588/diglit.19094#0188
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J. E. Jonas Bericht über die Ausgrabungsaibeiten auf der Kaiserburg zu Eger im Jahre ioii

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konstruktiver Hinsicht an dieser Stelle gar nicht
erforderlich wären, da bei der geringen Distanz
zwischen Doppelkapelle und Ringmauer die Außen-
kante einer Galerie direkt auf der letzteren ihr
Auflager finden konnte. Ferner läßt die Auffindung
von Holzbalkenresten (39—44) unterhalb der ge-

der Ringmauer abzüglich einer viel jüngeren Ziegel-
rollschicht dieselbe Höhe zeigt wie die Oberkante
der betreffenden Kragsteine, noch wahrscheinlicher.

Ich habe späterhin das Erdreich längs der östlichen
Ringmauer bis an die Einfriedungsmauer vor der öst-
lichen Kasematte untersuchen lassen. Es wurde aber nur

Fig. ix Freilegungen östlich der Doppelkapelle (Blick n. N.)

nannten Pfeilerauflager der Vermutung Spielraum,
daß bereits, bevor die Steinpackungen längs der Ring-
mauer bestanden, sich an der Ringmauer stärkere
Holzkonstruktionen befunden haben, daß also
etwa die vorhin erwähnte Galerie auf einen Wehrgang
auf der östlichen Ringmauer geführt hat. Diese Kom-
bination wird durch den Umstand, daß die Oberkante

noch ein einziges Hölzsäulenauflager, und zwar bedeu-
tendweiter südlich zutage gefördert (Zeichnung Fig. 5).

Es sei nicht unterlassen, darauf hinzuweisen, daß
auch eine archivalische Stelle das Bestehen von Wehr-
gängen auf der Ringmauer erkennen läßt. Vgl. weiter
unten Anm. 39, wo es unter anderm heißt: „... vnd brann
vmher die wehre auf der mawer ... ganz aus ...“

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