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J. E. JonAs Bericht über die Ausgrabungsarbeiten auf der Kaiserburg zu Eger im Jahre 19JI
108
Zunächst wurde ein etwa 2m breites Mauer-
fundament (162 auf Zeichnung Fig. 29) freigelegt,
welches sich annähernd in der Richtung von Norden
nach Süden hinzieht. Dieser Mauerzug hat also etwa
die Richtung vom Westende des jetzt noch anstehen-
den Teiles des Palas zum schwarzen Turm. Er läßt
fand83). Was gegen diese Annahme spricht, ist die
Tatsache, daß die Hauptburg in diesem Falle keinen
Brunnen gehabt hätte. Es müßte daselbst, im Falle die
Vorburg in Feindeshänden sich befand, das Wasser aus
Zisternen entnommen worden sein. Vielleicht bringen
weitere Ausgrabungen einmal nähere Aufklärung84).
%
SCHNITT LXI - LXII.
SCHNITT LXHI-LXIV.
iimiiiiii 1_1 1 1 1_1_1_1_1_1
1,0 0 4 3 3 4 5 10,0 m
Fig. 50 und 51 Freilegungen südlich des Palas.
118 Gewölbeansatz
sich aber weder bis hart an den Palas heran ver-
folgen, noch reicht er bis an den schwarzen Turm
heran. Auffällig ist, daß dieses Mauerfundament in
der Verlängerung der westlichen Palaswand liegt,
also ebenso wie diese einen spitzen Winkel mit
der Palasnordwand bildet. Offenbar war die öst-
liche Burghälfte von der westlichen beson-
ders abgetrennt. Ich lasse dahingestellt, ob sich
vielleicht auf der Westhälfte einst eine Vorburg be-
83) Stammt die sagenhafte Behauptung, daß die Burg
der Markgrafen von Vohburg gerade im westlichen Teile
des Burggeländes gelegen hat, etwa daher, daß sich hier
das Wort Vorburg in Vohburg verwandelt hat?
84) Der Burgpfleger Heinrich der Ältere, Vogt von
Weida, dankt unter dem 6. Mai 1342 den Egerern für eine
bis zur Burgbrücke hergestellte Wasserleitung.
Vgl. nach Siegt, Kopie im Egerer Stadtarchiv, Fasz. 498.
Meines Erachtens dürfte diese Danksagung eventuell zu
einem wertvollen Fingerzeige werden.
J. E. JonAs Bericht über die Ausgrabungsarbeiten auf der Kaiserburg zu Eger im Jahre 19JI
108
Zunächst wurde ein etwa 2m breites Mauer-
fundament (162 auf Zeichnung Fig. 29) freigelegt,
welches sich annähernd in der Richtung von Norden
nach Süden hinzieht. Dieser Mauerzug hat also etwa
die Richtung vom Westende des jetzt noch anstehen-
den Teiles des Palas zum schwarzen Turm. Er läßt
fand83). Was gegen diese Annahme spricht, ist die
Tatsache, daß die Hauptburg in diesem Falle keinen
Brunnen gehabt hätte. Es müßte daselbst, im Falle die
Vorburg in Feindeshänden sich befand, das Wasser aus
Zisternen entnommen worden sein. Vielleicht bringen
weitere Ausgrabungen einmal nähere Aufklärung84).
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SCHNITT LXI - LXII.
SCHNITT LXHI-LXIV.
iimiiiiii 1_1 1 1 1_1_1_1_1_1
1,0 0 4 3 3 4 5 10,0 m
Fig. 50 und 51 Freilegungen südlich des Palas.
118 Gewölbeansatz
sich aber weder bis hart an den Palas heran ver-
folgen, noch reicht er bis an den schwarzen Turm
heran. Auffällig ist, daß dieses Mauerfundament in
der Verlängerung der westlichen Palaswand liegt,
also ebenso wie diese einen spitzen Winkel mit
der Palasnordwand bildet. Offenbar war die öst-
liche Burghälfte von der westlichen beson-
ders abgetrennt. Ich lasse dahingestellt, ob sich
vielleicht auf der Westhälfte einst eine Vorburg be-
83) Stammt die sagenhafte Behauptung, daß die Burg
der Markgrafen von Vohburg gerade im westlichen Teile
des Burggeländes gelegen hat, etwa daher, daß sich hier
das Wort Vorburg in Vohburg verwandelt hat?
84) Der Burgpfleger Heinrich der Ältere, Vogt von
Weida, dankt unter dem 6. Mai 1342 den Egerern für eine
bis zur Burgbrücke hergestellte Wasserleitung.
Vgl. nach Siegt, Kopie im Egerer Stadtarchiv, Fasz. 498.
Meines Erachtens dürfte diese Danksagung eventuell zu
einem wertvollen Fingerzeige werden.