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Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Hrsg.]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 7.1913

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Frey, Dagobert: Der Dom von Sebenico und sein Baumeister Giorgio Orsini
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https://doi.org/10.11588/diglit.28308#0013
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Fig. I Der Dom in Sebenico, von der Riva gesehen

Der Dom von Sebenico und sein Baumeister Giorgio Orsini.

Von Dagobert Frey

Vorwort

Dalmatiens mittelalterliche Kunst ist noch immer wissenschaftliches Neuland. Seit
Eitelbergers Entdeckungsfahrt, deren Resultate in einem kurzen Reisebericht niedergelegt
sind, der nicht Anspruch macht, eine grundlegende Bearbeitung des mitgeteilten Materials
zu bieten, sondern nur ein Hinweis auf die Bedeutung der noch ungehobenen Schätze und
ein Appell an die Forschung sein wollte, ist gar wenig geschehen, diesem Folge zu leisten.
Jacksons englische Kunsttopographie des Landes, die bis jetzt die einzige Grundlage für eine
allgemeine Übersicht des Denkmalbestandes bietet, ist zwar wegen ihrer Vollständigkeit
ein wertvoller Cicerone für jeden, der Dalmatien in kunstgeschichtlicher Hinsicht bereist,
erhebt sich aber doch nicht über das Niveau eines Reisehandbuches. Vor allem fehlen
die Vorbedingungen jeder ernsten Forschung, die Erschließung der Archivalien und Quellen-
schriften und die einwandfreie graphische und photographische Aufnahme der Denkmäler. Die
lokale Forschung hat zwar mit viel Fleiß die noch vor kurzer Zeit reichen öffentlichen und
privaten Archive durchforscht und manches Wertvolle zutage gefördert und auch verstreut
in Broschüren, Programmen und Zeitschriften mitgeteilt; doch bleiben diese Publikationen
natürlich außer Landes ganz unbekannt, sind schwer oder gar nicht aufzutreiben und erwecken
meist nur das betrübende Gefühl, einen oft recht ungenügenden Ersatz für vieles bereits
unwiederbringlich Verlorene zu bieten. Dies ist ein Umstand, der mehr als anderswo in
einem Lande von fast allgemeiner Verständnislosigkeit für Kunst- und historische Werte
die Forschung zu größter Eile drängt. Was einzelne wenige, die Liebe und Interesse der
Geschichte ihrer Heimat entgegenbringen, an Archivalien und Antiquitäten gesammelt und

Kunstgeschichtliches Jahrbuch der k. k. Zentral-Kommission 1913

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