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Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Hrsg.]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 7.1913

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Frey, Dagobert: Der Dom von Sebenico und sein Baumeister Giorgio Orsini
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https://doi.org/10.11588/diglit.28308#0074
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Dagobert Frey Der Dom von Sehenico und sein Baumeister Giorgio Orsini

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Aus dieser Zeit ist noch die Gründung- einer Confraternitas der Steinmetze am
6. Jänner 1499 (Rg. Nr. 158) zu erwähnen. Sie wird von 22 Meistern discreti viri artifices
murarii ac incisores lapidum cives et incolae civitatis Sibenici gegründet zu Ehren der
quatuor sancti coronati, qui in arte quadrata clarissimi fuerunt artifices, und deren Kult vor-
nehmlich in Dalmatien verbreitet war. Es wird besonders hervorgehoben, daß quasi omnes
artes (Handwerke) in civitate habent suas congregationes. Sie erhalten vom Bischof die
Erlaubnis, einen Altar zu errichten, das Fest der vier Heiligen feierlich zu begehen, Ver-
sammlung'en pro tractando super ipsorum rebus necessariis et oportunis abzuhalten, ein Statut
aufzustellen und officiales, iudices und procuratores zu wählen und schließlich einen Ablaß.

Fig. 33 Dom in Sebenico; Sedia episcopalis

IV. Bauperiode: Ausbau der Kathedralkirche bis zur Weihe

im Jahre 1555

Nach dem Ausbau der Kuppel, der großen Leistung der Jahre 1477—1499, der noch
bedeutende Arbeiten im Innern folgten, dürfte abermals aus finanziellen Gründen eine Ein-
schränkung oder Einstellung der Arbeiten erfolgt sein. Wir sehen, daß schon 1499 Meister
Niccolö nicht mehr Prothomagister von S. Giacomo war. Da er noch Detailarbeiten in
eigener Regie übernimmt, dürfte auch kein anderer Architekt an seinerstatt die Bauleitung
weitergeführt haben. Auch fehlt für die folgende Zeit jegliche Nachricht über die Fort-
führung des Baues.

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