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Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Hrsg.]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 7.1913

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Frey, Dagobert: Der Dom von Sebenico und sein Baumeister Giorgio Orsini
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https://doi.org/10.11588/diglit.28308#0084
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Dagobert Frey Der Dom von Sebenico und sein Baumeister Giorgio Orsini

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gründe liegt. Sicher ist es tief im Geiste der Gotik gelegen, durch blendende Lichtwirkung
und undurchdringliches Dunkel Unendlichkeitsgefühle zu wecken und durch die Führung
des Lichtes das Auge zu leiten und zu erheben. Die Entwicklung der mittelalterlichen Bau-
kunst vom Standpunkte der malerischen Lichtwerte eröffnet neue Perspektiven. Die zentral

Fig. 38 Der Dom in Sebenico; Innenansicht gegen Osten

beleuchteten rheinischen Dome der Übergangszeit stehen unserem Beispiel sehr nahe und
die Frage, ob in den zahlreichen Fällen, da das späte Mittelaltar an düstere romanische
Langhäuser, lichtdurchflutete, hohe Chöre anbaute (z. B. Franziskanerkirche in Salzburg,
Bartholomäuskirche in Kollin), die herrliche Lichtwirkung, die wir heute gerade in diesem
Kontraste bewundern, nicht doch bewußt und gewollt ist, läßt sich wohl nicht einfach ab-

weisen.
 
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