Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Hrsg.]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 7.1913

DOI Artikel:
Frey, Dagobert: Der Dom von Sebenico und sein Baumeister Giorgio Orsini
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.28308#0098
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Dagobert Frey Der Dom von Sebenico und sein Baumeister Giorgio Orsini

67

116 Dukaten in Spalato einzutreiben66). Das alte Klostergebäude ist heute das Ospedale
militare. Die Kirche S. Domenico ist vollkommen verfallen, nur die kleine Raineriuskapelle
besteht noch als Spitalskapelle. Es ist ein quadratischer Raum, der mit einem Kreuzrippen-
gewölbe eingedeckt ist und gegen das Langhaus der Kirche in einem Spitzbogen geöffnet
war, der heute vermauert ist. In die vier Ecken sind freistehende Säulen eingestellt mit
weit ausladenden flamboyanten Kapitalen, von deren Kämpferplatte die Rippen aufsteigen
(Fig. 48). Diese Kapitäle zeigen sowohl in der Gesamtform, welche an die Kapitäle der Eck-

Fig. 49 Altar des hl. Anastasius im Dom von Spalato

säulen des Baptisteriums in Sebenico erinnert, als im Detail des Blattwerkes deutlich den
Charakter der Ornamentik Giorgios. Den Schlußstein der Wölbung bildet ein schöner
ernster Jünglingskopf. Das einfache großzügige Kämpferprofil des Triumphbogens der
Kirche selbst mit dem dominierenden lesbischen Kyma scheint mir auch den Einfluß
Giorgios zu verraten67).

66) FOSCO, S. 29. — Am 28. September dieses Jahres
bestätigt er auch den Empfang von 76 Dukaten durch
seinen Prokurator für Arbeiten an der capella scti Arnerii
de Spalato. (Rg.-Nr. 44). Am 27. Juni 1448 (Rg.-Nr. 54)
erhebt er nochmals eine Forderung auf einen Restbetrag
von 9 Dukaten, 20 Soldi.

67) Am Eingang zum ehemaligen Klosterhof finden
sich noch einige Architekturteile, deren Provenienz nicht
näher zu bestimmen ist, naiv zusammengestellt. Wahr-
scheinlich gehört ein Teil der Werkstücke einer Trifora
an, bei der die größeren Kapitäle die seitlichen, die
kleineren auf den dn zugeh örigen Säulen die mittleren
 
Annotationen