Dagobert Frey Der Dom von Sehenico und sein Baumeister Giorgio Orsini
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nicht aufzufinden ist80). Für Giorgios Bautätigkeit in Pago dient nach als Beleg ein Akt
vom 8. Jänner 1463 (Rg- Nr. 117), in dem eine Abrechnung erfolgt . . . über nabulo unius
viatici lapidum, quos ab insula Braciae portavit Pagum.
Da aus späterer Zeit Bildhauerarbeiten am Palazzo del Conte, am Palazzo vescovile
und an der Domfassade bezeugt sind, so ist wohl anzunehmen, daß er auch auf die Anlage
dieser Gebäude einen bestimmenden Einfluß nahm. Wahrscheinlich ist mit dem nicht näher
bezeichneten Gebäude der Palazzo del Conte gemeint, da es sich in dem Vertrag um ein
A PALAZZO VESCOVILLE.
Fig- 59
öffentliches Gebäude handeln mußte. Nun ist aber gerade dieser Bau auffällig durch seinen
eigentümlichen Grundriß mit einspringenden Winkeln, der sich nur aus der gesamten Platz-
anlage erklärt. Ich glaube daher, daß der Stadtplan, der unverkennbar künstlerische Ab-
sichten verrät, Giorgio mit viel Wahrscheinlichkeit zugeschrieben werden kann.
Die Ausdrücke quaedam muralia comunis et quadam turris im Vertrage vom 24. De-
zember 1449 sind wohl auf die Befestigungsmauern von Pago zu beziehen, was durch ein
Wappen an der Stadtmauer, das weiter unten Erwähnung findet, bekräftigt wird. Seine
Betätigung als Festungsarchitekt ist in Ragusa dokumentarisch bezeugt.
Charakteristisch an dem alten Stadtplan, den Rujch in den Observazioni mitteilt (Fig. 58),
ist die strenge Regelmäßigkeit. Parallele Gassen, rechtwinklige Baublöcke, trotz der äußern
80) Auch noch später sind Sebenicenser Scarpellini in 23. August desselben Jahres (Rg. Nr. 114) schließen zwei
Pago nachweisbar. Am 28. März 1459 wird ein mag. .Steinmetzmeister aus Sebenico, Petrus Bereich und
Radichus Pocraicich lapicida de Sebenico nunc habi- Matcho Stoislaflich, einen Vertrag betreffs einer ge-
tator Pagi erwähnt. (Akt des Notars Elia Bannarich.) Am meinsamen Arbeit in Ciyitate Pagi.
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nicht aufzufinden ist80). Für Giorgios Bautätigkeit in Pago dient nach als Beleg ein Akt
vom 8. Jänner 1463 (Rg- Nr. 117), in dem eine Abrechnung erfolgt . . . über nabulo unius
viatici lapidum, quos ab insula Braciae portavit Pagum.
Da aus späterer Zeit Bildhauerarbeiten am Palazzo del Conte, am Palazzo vescovile
und an der Domfassade bezeugt sind, so ist wohl anzunehmen, daß er auch auf die Anlage
dieser Gebäude einen bestimmenden Einfluß nahm. Wahrscheinlich ist mit dem nicht näher
bezeichneten Gebäude der Palazzo del Conte gemeint, da es sich in dem Vertrag um ein
A PALAZZO VESCOVILLE.
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öffentliches Gebäude handeln mußte. Nun ist aber gerade dieser Bau auffällig durch seinen
eigentümlichen Grundriß mit einspringenden Winkeln, der sich nur aus der gesamten Platz-
anlage erklärt. Ich glaube daher, daß der Stadtplan, der unverkennbar künstlerische Ab-
sichten verrät, Giorgio mit viel Wahrscheinlichkeit zugeschrieben werden kann.
Die Ausdrücke quaedam muralia comunis et quadam turris im Vertrage vom 24. De-
zember 1449 sind wohl auf die Befestigungsmauern von Pago zu beziehen, was durch ein
Wappen an der Stadtmauer, das weiter unten Erwähnung findet, bekräftigt wird. Seine
Betätigung als Festungsarchitekt ist in Ragusa dokumentarisch bezeugt.
Charakteristisch an dem alten Stadtplan, den Rujch in den Observazioni mitteilt (Fig. 58),
ist die strenge Regelmäßigkeit. Parallele Gassen, rechtwinklige Baublöcke, trotz der äußern
80) Auch noch später sind Sebenicenser Scarpellini in 23. August desselben Jahres (Rg. Nr. 114) schließen zwei
Pago nachweisbar. Am 28. März 1459 wird ein mag. .Steinmetzmeister aus Sebenico, Petrus Bereich und
Radichus Pocraicich lapicida de Sebenico nunc habi- Matcho Stoislaflich, einen Vertrag betreffs einer ge-
tator Pagi erwähnt. (Akt des Notars Elia Bannarich.) Am meinsamen Arbeit in Ciyitate Pagi.