i5
Josef "Weingartner Bemalte Bildstöcke in Tirol
16
Am abwechslungsreichsten sind die Vierpaßmedaillons
geziert. Ähnliche, aber breitere Ornamentbänder
laufen über den Nischenwölbungen hin und füllen
die Stirnflächen der vortretenden Zwischenwände.
Der malerische Schmuck des Bildstockes ist
also äußerst reichhaltig. Jedes Fleckchen ist sinn-
Bewegungen und Gewandlinien nicht abzuspre-
chen ist.
Die genaue Bestimmung ihres Stiles wird durch
den schlechten Erhaltungszustand äußerst erschwert.
Nicht nur daß von den Köpfen nur die der Kirchen-
väter beiläufig intakt sind, die untere Hälfte ist
Fig. 8 Bildstock in Bruneck. Hl. Dreifaltigkeit
gemäß ausgenützt. Diese klare und geschickte An-
ordnung der Bilder im Verein mit dem System der
zusammenfassenden Bordüren ergibt eine äußerst
dekorative Gesamtwirkung und hebt auch die wohl-
gegliederte architektonische Wirkung des Bildstockes.
Und darin liegt wohl der Hauptreiz dieser Malereien.
Denn einzeln betrachtet sind sie derb und unge-
schlacht, wenn ihnen auch eine gewisse Kraft der
Formgebung und ein energischer Zug in den Köpfen,
überhaupt an allen vier Seiten total ruiniert. Das ist
um so bedauerlicher, als gerade der Auffall der
Draperien am Boden für eine präzise Zeitbestim-
mung so wichtig wäre. Vom Ölbergbilde ist über-
haupt nichts mehr zu sehen als oben der dunkle
Umriß eines Körpers und unten die eingravierten
Heiligenscheine,
Jedenfalls gehören die Bilder des Brunecker
Bildstockes einer andern, späteren Stilstufe an als
Josef "Weingartner Bemalte Bildstöcke in Tirol
16
Am abwechslungsreichsten sind die Vierpaßmedaillons
geziert. Ähnliche, aber breitere Ornamentbänder
laufen über den Nischenwölbungen hin und füllen
die Stirnflächen der vortretenden Zwischenwände.
Der malerische Schmuck des Bildstockes ist
also äußerst reichhaltig. Jedes Fleckchen ist sinn-
Bewegungen und Gewandlinien nicht abzuspre-
chen ist.
Die genaue Bestimmung ihres Stiles wird durch
den schlechten Erhaltungszustand äußerst erschwert.
Nicht nur daß von den Köpfen nur die der Kirchen-
väter beiläufig intakt sind, die untere Hälfte ist
Fig. 8 Bildstock in Bruneck. Hl. Dreifaltigkeit
gemäß ausgenützt. Diese klare und geschickte An-
ordnung der Bilder im Verein mit dem System der
zusammenfassenden Bordüren ergibt eine äußerst
dekorative Gesamtwirkung und hebt auch die wohl-
gegliederte architektonische Wirkung des Bildstockes.
Und darin liegt wohl der Hauptreiz dieser Malereien.
Denn einzeln betrachtet sind sie derb und unge-
schlacht, wenn ihnen auch eine gewisse Kraft der
Formgebung und ein energischer Zug in den Köpfen,
überhaupt an allen vier Seiten total ruiniert. Das ist
um so bedauerlicher, als gerade der Auffall der
Draperien am Boden für eine präzise Zeitbestim-
mung so wichtig wäre. Vom Ölbergbilde ist über-
haupt nichts mehr zu sehen als oben der dunkle
Umriß eines Körpers und unten die eingravierten
Heiligenscheine,
Jedenfalls gehören die Bilder des Brunecker
Bildstockes einer andern, späteren Stilstufe an als