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J. Presei. Die Ausgrabungen von Ratac
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eine von 75 cm, die andere von 65 cm Stärke beste-
hen. Die Menge von Schutt und Mauerüberresten an
der Ostseite läßt darauf schließen, das hier ein
ziemlich hoher Turm (Glocken- oder Festungsturm)
gestanden hat. Für die eigentümliche Anordnung der
im Viertelkreisbogen gelegten Treppen in der nord-
östlichen Ecke des Kreuzganges konnte man bis
jetzt noch keine Erklärung finden.
Noch unklar ist der verworrene Grundriß des
nördlichen Teiles des Klosters (£.).
Hier liegen ganze Berge von Mauerüberresten
und Schutt übereinander, so daß es sehr schwer war,
Zusammenhängen, also nicht durch Ineinanderfügen
der Steinschichten organisch verbunden sind.
An einigen Stellen findet man Türöffnungen in
gutem Zustande, so besonders an der Ostwand des
Kreuzganges, hier sind zwei breitere Türen mit aus
Tuffstein und rotem Gestein gemauerten Türbögen.
Die Kommunikationstür mit dem östlichen Kreuz-
gange an der Nordwand der Basilika verrät eine
bessere Arbeit.
Eine Rekonstruktion der Gesamtanlage wurde
wegen der noch mangelnden Aufklärungen über viele
Details noch nicht versucht.
Fig. 31 Ruinen des Klosters von Ratac
5. Die Wasserleitung F
In der Entfernung von einem Kilometer gegen
Osten des Klosters auf der jetzigen nach Antivari
führenden Straße entspringt eine Quelle mit reinem
und frischem Wasser. Es steht jetzt dort ein in neuerer
Zeit wiederhergestellter Brunnen.
Das in das Kloster durch diese Wasserleitung
abgeleitete Wasser dürfte von derselben Quelle her-
stammen, die den jetzigen Brunnen speist, und man
kann nur annehmen, daß sie durch tektonische Erd-
beben, welche diese Gegend im Laufe der Zeit öfter
heimgesucht haben, nur etwas gegen Südosten ver-
schoben wurde, so daß es nicht mehr möglich ist,
den Anfang der Wasserleitung genau festzustellen.
Man hat jedoch viele Punkte derselben gefunden, die
noch sehr gut erhalten sind, so daß man ihre Spur
bis auf etwa 600 Meter vom Kloster verfolgen kann.
Die Wasserleitung hatte einen quadratischen
Querschnitt von 25 cm Seitenlänge und bestand aus
5 cm starken Steinplatten, die innen mit einer zement-
die Mauern in ihrer Lage, namentlich gegen Osten,
zu verfolgen. Jedenfalls ist aber dieser ganze Kom-
plex ein späterer Anbau.
Fig. 29 Bauteile aus der Basilika in Ratac
Überall in den Räumen des Klosters hat man
Menschenskelette gefunden, jedoch nur teilweise in
gemauerten Gräbern.
Die Mauern der späteren Zubauten zeigen das
Charakteristische, daß sie an den Ecken nur lose
J. Presei. Die Ausgrabungen von Ratac
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eine von 75 cm, die andere von 65 cm Stärke beste-
hen. Die Menge von Schutt und Mauerüberresten an
der Ostseite läßt darauf schließen, das hier ein
ziemlich hoher Turm (Glocken- oder Festungsturm)
gestanden hat. Für die eigentümliche Anordnung der
im Viertelkreisbogen gelegten Treppen in der nord-
östlichen Ecke des Kreuzganges konnte man bis
jetzt noch keine Erklärung finden.
Noch unklar ist der verworrene Grundriß des
nördlichen Teiles des Klosters (£.).
Hier liegen ganze Berge von Mauerüberresten
und Schutt übereinander, so daß es sehr schwer war,
Zusammenhängen, also nicht durch Ineinanderfügen
der Steinschichten organisch verbunden sind.
An einigen Stellen findet man Türöffnungen in
gutem Zustande, so besonders an der Ostwand des
Kreuzganges, hier sind zwei breitere Türen mit aus
Tuffstein und rotem Gestein gemauerten Türbögen.
Die Kommunikationstür mit dem östlichen Kreuz-
gange an der Nordwand der Basilika verrät eine
bessere Arbeit.
Eine Rekonstruktion der Gesamtanlage wurde
wegen der noch mangelnden Aufklärungen über viele
Details noch nicht versucht.
Fig. 31 Ruinen des Klosters von Ratac
5. Die Wasserleitung F
In der Entfernung von einem Kilometer gegen
Osten des Klosters auf der jetzigen nach Antivari
führenden Straße entspringt eine Quelle mit reinem
und frischem Wasser. Es steht jetzt dort ein in neuerer
Zeit wiederhergestellter Brunnen.
Das in das Kloster durch diese Wasserleitung
abgeleitete Wasser dürfte von derselben Quelle her-
stammen, die den jetzigen Brunnen speist, und man
kann nur annehmen, daß sie durch tektonische Erd-
beben, welche diese Gegend im Laufe der Zeit öfter
heimgesucht haben, nur etwas gegen Südosten ver-
schoben wurde, so daß es nicht mehr möglich ist,
den Anfang der Wasserleitung genau festzustellen.
Man hat jedoch viele Punkte derselben gefunden, die
noch sehr gut erhalten sind, so daß man ihre Spur
bis auf etwa 600 Meter vom Kloster verfolgen kann.
Die Wasserleitung hatte einen quadratischen
Querschnitt von 25 cm Seitenlänge und bestand aus
5 cm starken Steinplatten, die innen mit einer zement-
die Mauern in ihrer Lage, namentlich gegen Osten,
zu verfolgen. Jedenfalls ist aber dieser ganze Kom-
plex ein späterer Anbau.
Fig. 29 Bauteile aus der Basilika in Ratac
Überall in den Räumen des Klosters hat man
Menschenskelette gefunden, jedoch nur teilweise in
gemauerten Gräbern.
Die Mauern der späteren Zubauten zeigen das
Charakteristische, daß sie an den Ecken nur lose