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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 3.1885

DOI Artikel:
Zimerman, Heinrich; Fiedler, Joseph: Urkunden und Regesten aus dem k. u. Haus-, Hof- und Staats-Archiv in Wien
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https://doi.org/10.11588/diglit.5882#0324
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K. u. k. Haus-, Hof- und Staats-Archiv.

LXXXV

kais. maj. hochloblichergedachtnus gelassen, angezaigt,
nachdem er über ihm durch den Secretär und Hauskäm-
merer Jacob Kaltenhauser ^gestellten Befehl sich mit
Maschwander nach Augsburg begeben habe. Er bitte
um Nachricht, ob man für seinen Unterhalt sorgen wolle,
pei solhem zeug und harnasch zu pleiben, zu pössern
und nits zu verderben zu lassen, zusamenrichten, als
dan die noturft eraist. Er habe erst kürzlich berichtet
allen gebrech und mangl der zeug und harnasch; wo
man's nit versieht und oder auswischt und teglich daran
arbait, etlich ding wer gar erfaulen. Wil mich aber
eur gnad darpei lassen, will ich's treulich versehen, ob
ein lantzfurst ins lant khumd, das alle ding schon und
sauber pei einander sei. — Datum Augspurg am mit-
woch den 6. tag abrillis anno etc. im 15 i g.

Or. Pap. mit rückwärts aufgedrücktem Verschlusssiegel, Maxi-
miiiana Fase. jr. — Vgl. Reg. ij)52.

2958 i520 August y, Brüssel.

Kaiser Karl V. schreibt an das Regiment in Inns-
bruck, Stefan Pempßinger sei ihm auf seiner Reise durch
Spanien bis nach St. Jago mit Empfehlungsbriefen des
Königs Ludwig von Ungarn und der Erzherzoginnen Anna
und Maria gefolgt, welche gebeten hätten, den Pempflin-
ger in seinen Hofstaat aufzunehmen. Da er dies wegen
der übergrossen Zahl seiner Höflinge nicht thun könne,
den edlen und vielsprachigen Jüngling aber doch auch
einigermassen entschädigen wolle, so habe er ihm statum
et officium incisoris bei der Königin Anna verliehen,
und er beauftragt das Regiment, ihm diese Stelle sofort
sammt dem gebührenden Gehalte zu\uweisen- — Ex
Bruxellis die ultimo mensis augusti i52o.

Reichsreg. Karl V., Bd.i,f.g'. — Ebenda f. g—g'ein ähn-
liches Schreiben Karls an seine Commissärc vom gleichen Datum.

2959 t52i Jänner 8, Worms.

Kaiser Karl V. schreibt an einen Reichsfürsten, er
habe in der Voraussicht, dass der Reichstag erst jj« Fast-
nacht enden werde, den frawen und junkfrawen frewt
und kurzweil zu machen ain teutsch gesellenstechen
anzuschreiben furgenomen mit dreien dankhen, nemb-
lich den ersten, der die maisten fal macht, ain klainet
hundert ducaten werd oder pesser, den maisten darnach
ain klainat von hundert reinischn guldin oder pesser
und dem dritten ain kleinet von hundert Philips guldin
oder pesser; und darüber noch drei dankh, die sollen
zw erkantnus der frawen und junkhfrawen steen; und
soll solh gesellenstechen auf den suntag, den man nennt
„der herren vastnacht" oder „aller man vastnacht", das
ist der nächst vor der ascherigen mitwoch, gehalten wer-
den. Und die hoch der pherd sol sein vom huff bis an
die widerrust, wie wir deiner lieb des ein masz hiemit
zueschicken. Er möge dies seinem adeligen Hofgesinde
anzeigen, damit diejenigen, welche Lust hätten, sich mit
irem zeugstechen und pherden geschickt zu machen
und achtag vor den genanten zeit hie mitsambt dem
jung und pherden doch ausserhalb der stekhsätl, steg-
raif, kröndl und leng der Stangen, so wir darzu geben
wellen, erscheinen, damit man dasjhenig, wie vormals
gehalten worden und der geprauch ist, vergleichen und
stempfen mug. — Geben in unser und des reichs stat
Wormbs am achten tag des monats januarii anno etc.

I 521.

Reichsreg. Karl V.. Dd. 2, f. 203—203'.

2960 (i52i Jänner.)

In Befolgung des Befehles Kaisers Karl V. von
i52i Jänner 2 (Reg. 138g) veranlasste die Regierung zu
Innsbruck die Aufsetzung eines Memoriales, in welchem
es unter Anderem heisst:

Zu Uberslagen: Leibclaider beder künigin ze überslagen

1956 guldin.

Junkfrauen claider idem.
Hofgesinds claider idem.

Silberassach, credenz und Capellen 5627 florenos.

Senften costung, ros und gschirr.

Wägen und wägenphert costung.

Kuchengschirr.

Kunigin gschmeid.

Tapesserei zu Innsprugg zu besichtigen und lauter be-

schreibung und ain anzaigen ze thun.
Überslagen: Senften, cappellnseiden, guldin wägen, ros-

zeug topl.

Inventarien zu machn und schickn: Beder kunigin
kleinetter, irer gnaden claider, Mailendisch claineter
und claider, erzherzog Sigmunds silberassach, kaiser
Maximilians als des Schurffen, tapesserei, meszgwant:

guldin, samat, seiden, jedes 7 eilen, leibat zu den altern
10 eilen.

Diesem Memorial liegen zwei Stücke bei, von denen
das erste lautet: Mathis Hofer, camerdiener, sol an-
zaigen und bericht thun, sovil er waisst etc.:
Erstlich: wo und weihen enden weilend kais. maj. hoch-
löblicher gedechtnus ir alt und new silbergschirr ge-
lassen hab etc., es sei zu Innsprugg, Wienn, Newen-
stat oder andrer ende in Österreich, Oberlanden oder
im Reich etc.

Item: wo irer maj. tappessereien allenthalben hie zu
Innsprugg, Trienndt, Vlm, Augspurg, auch zu Wienn,
Newenstat, andrer enden seien und ob er icht wisse,
was der seie etc.

Item: ob er icht wissen mög haben, was weilend kais.
maj. von weilend irer maj. gemachls von Mailandt
frawen Blanka Maria clainettern und claidern zu Inns-
prugg weggenomen und ob icht etwo ain zedl des,
so sein maj. weggenomen habe, vorhandn sei, oder
wer darumb wisse etc.

Item: ob er auch icht wisse, was ir kais. maj. von den-
selben claidern und clainettern umb gotz willen und
wohin und weihen gotzheüsern er sölhs verordnet hab
zu geben und ob nit ain zedl etwo darüber gemacht
und vorhanden sei und wer die haben möge etc.
Das zweite Stück lautet: Herr Wilhalm Schurff,

rat und camerdiener, soll anzaigen und bericht thuen,

sovil er waist etc.:

Erstlich: wo und welchen enden etc. eine wörtliche
Wiederholung des ersten.

Conc. Pap. Maximiiiana Fase. 40. Haus- und Hof Sachen. Die
obige beiläufige Datirung ergibt sich aus dem oben angeführten und
dem folgenden Regeste.

2961 r52r Februar 3.

Wilhelm Schürf antwortet dem Marschall des Re-
giments zu Innsbruck:

Lieber herr märschalh. Mir ist von euch meinen
herrn gestern ain bevelh zuekomen mit ainer ingelegten
zedl an mich in namen kais. maj. und für euch selbs
begerund, euch zu berichten, was mir wissend ist, was
kais. maj. etc. hochloblicher gedechtnus für silbergeschir,
 
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