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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Editor]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 11.1890

DOI issue:
II. Theil: Quellen zur Geschichte der kaiserlichen Haussammlungen und der Kunstbestrebungen des Allerdurchlauchtigsten Erzhauses
DOI article:
Voltelini, Hans von: Urkunden und Regesten aus dem K. u. K. Haus-, Hof- und Staats-Archiv in Wien, [3]
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.5770#0400
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K. u. k. Haus-, Hof- und Staats-Archiv.

XLV

dem Tode Maximilians Witwe bleiben oder eine neue
Ehe eingehen würde, ob aus dieser wieder Kinder hervor-
gehen würden oder nicht und ob diese sie überleben
würden oder nicht, die Hälfte der besagten Kleinodien
ihren Kindern erster Ehe ^u/allen, über die ^weite
Hälfte sollte sie aber auch in diesem Falle ebenso frei
verfügen können wie über das Gan\e, wenn ihre Ehe
mit Maximilian kinderlos bleiben würde. — Datum et
actum in civitate imperiali Augusta Vindelica in aedi-
bus nobilis et magnifici viri domini Antonii Fuccari,
patritii Augustani, palatio scilicet praelibatae caesa-
reae maiestatis, sub anno a nativitate domini mille-
simo quingentesimo quadragesimo octavo, indictione
sexta, die martis vigesima quarta mensis aprilis, imperii
praedicti invictissimi principis et domini domini Caroli,
Romanorum imperatoris augusti, anno vigesimo octavo
aliorumque regnorum maiestatis suae anno trigesimo
tertio, praesentibus ibidem (hier folgt die Aufzählung
der Zeugen).

Or. Pap. mit den eigenhändigen Unterschriften und den an
schwarzgoldenen, beziehungsweise rothsilbernen Schnüren angehäng-
ten Siegeln Karl V. und Ferdinand I. aufrothem in weissem Wachs
und der notariellen Beglaubigung des Johann Obernburger, Clerikers
der Diöcese Mainz, kaiserlichen Secretärs und kaiserlichen und päpst-
lichen öffentlichen Notars, der seine gewöhnliche Secretariatsferti-
gung beisetzt (Familienarchiv).

6400 i548 Mai 7.

Maria, Königin-Witwe von Ungarn und Regentin
der Niederlande, schreibt unter Anderem an König Fer-
dinand I.:

Je vous remercie, monsieur, tres humblement de
la payne qu'il vous a pleu prendre de donner le com-
mancement au recouvrement de la ramure du duc de
Baviere. Si ne seavois que avez affere a si forte partie,
esperois que le commencement porteroit bonne fin; mais
congnoissant le personnaige, en fault actendre ce qu'il
en adviendra; si c'est le bien zele, reeeprey plus ve-
nant de vous que de luy, et si c'est le contrere de luy,
bien saichant que ce sera son naturel. Je vous eusse
envoye la paineture de celle que j'ay eu a Heydelberghe,
mais je n'ay icy eu de painetre pour la fere tirer; mais
en me mendrez ung et la vous envoyerey par le meme.

Kanzleiconc. Pap., in dorso: Au roy des Rommaines en la 7°
de may 1548, Belgica.

6#ül i548 Mai 18.

Maria, Königin-Witwe von Ungarn und Regentin
der Niederlande, schreibt unter Anderem an König Fer-
dinand I.:

Je vous envoye, monsieur, le pourtrect de la

grandeur de la ramure que le conte palatin m'a donne,

selon qu'il vous a plu le me commender.

Kanzleiconc. Pap., in dorso: Au roy dez Romains, le i8B de
may 1348, Belgica.

6402 i548 Juni 1, Brüssel.

Maria, Königin-Witwe von Ungarn und Regentin
der Niederlande, schreibt unter Anderem an König Fer-
dinand I.:

Et pour respondre, monsieur, a vos dictes lettres
commenceray par vous humblement remercier de la
paine qu'il vous a pleu de prendre a recouvrer la belle
ramure du duc de Baviere. Je peulx bien dire de votre
paine, car je ne doubte qu'elle n'a pas este petite,
voyant le marchant a qui aviez affere; et d'aultant m'est
aveez les autres plus grande l'obligation aecrute a vous

en rendre les remerciements plus grand aveez la deue
servande. Et si, monsieur, par votre seconde lettre
ne eusse veu que la dicte ramure est desia en chemin,
je diroys qu'elle eust este en bonne main de celle du
Gaspar; mais puis qu'il vous a pleu la me envoyer par
homme vostre, je retourne a vous en remereyer et ne
sauroit estre mieulx. — De Bruxelles ce premier de
juing 1548.

Gleichzeitige Copie Pap., Belgica.

6403 1548 Juni 6, Augsburg.

In Königs Ferdinand I. Instruction auf unsern
rath und lieben getreuen Georgen von Thun, unsers
freundlichen lieben sun und fursten, erzherzogen Ma-
ximilians, obristen camrers, welchermassen er ange-
zaigt obristeamerambt und bevelch bei wolgedachtem
unserm lieben sunn jezt auf der rais hinein in Spai-
nien und dann auch daselbst bei der hofhaltung stehen
und verrichten soll, wird unter Anderem verordnet:

Erstlich soll gedachter obrister camrer, der von
Thun, alle unsers lieben suns klaider, clainoter und
ander dergleichen Sachen von golt und silber, so wol-
gedachter unser lieber sun jezo hat oder hinfüro
machen lest und uberkhummen oder ime geschenkht
werden, in seiner guetten sichern verwarung halten.

So stellen wier ime hieneben ain inventari zue,
darinnen alle unsers suns clainoter, so wier ime jezo
allein leihen und er uns hernach wider göben und die,
so er für sein leib behalten würdet, verzaichnet sein,
damit er derselben ain wissen und uns die hernach
wiederumben zuezustellen habe.

Er soll auch alles von gülden und silberen stuck-
hen auch seiden, leinwadt und Wullen gewand und an-
dern kaiserlichen sachen, (so) in die Cammer und zu
unsers lieben suns claidung gehört, wie ime dann das-
selbig alles mit ainem ordenlichen inventari uberand-
wordt wierdt, vleissig bewaren und behalten und der-
massen darauf sehen, damit er zu seiner zeit davon
guette aufrichtige raitung geben müge.

Wo auch und so oft ein clainot oder ichtes an-
ders costlichs durch unsern lieben sun verschenkht
würdt, soll der obristeamrer darumb ain bevelch, mit
irer lieb des erzherzogs hand underzaichnet, nemmen
und in raitung furbringen.

Und dieweil bemeltem obristen camrer jezo in
eingang seines ambts, wie obgehört, alle sachen mit
ainem inventari geandwordt werden, so solle er von
allen und jeden sachen, darinen begriffen, guete orden-
liche raitung halten und thuen, nach welicher seiner ge-
thaner raitung, wann die beshiecht, bemelt inventari
nachvolgundermassen verändert und verneuert werden
solt, nemblich das diese Sachen, so in demselbigen alten
inventari begriffen und noch nit vergeben oderabtragen
sonder guet und zu brauchen sein, sambt den claidern
und anderm, so hernach und hiezwischen von neuen
erkhauft, geschenkht oder in ander vveeg jeder zeit ge-
macht, gemert und ime obristen camrer in sein be-
haltung und verwarung zuegestelt, in zwai gleichlau-
tende inventari geschrieben und das ain unserm lieben
sun und das ander er obrister camrer behalten. —
Geben in unser und des reichs statt Augspurg den 6.
tag junii anno 1 548lsten, unserer reich des Romischen
im i8n und der andern im zwaiundzwainzigisten.

Gleichzeitige Copie Pap., Hofacten.
 
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