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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 11.1890

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II. Theil: Quellen zur Geschichte der kaiserlichen Haussammlungen und der Kunstbestrebungen des Allerdurchlauchtigsten Erzhauses
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Schönherr, David von: Urkunden und Regesten aus dem K. K. Statthalterei-Archiv in Innsbruck, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5770#0572
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K. k. Statthalterei-Arcliiv in Innsbruck.

CCXVI1

habe auf diesen Refehl sofort dem Paul Uschal Auftrag
gegeben, über alles dies Bericht erstatten. Von dem
Berichte desselben übersende sie nun eine Abschrift, mit
A bezeichnet. Daraus möge der Kaiser entnehmen, dass
die beiden Abel mit einem Gesellen, dann noch ein meister,
mit namen Alexander Kallenz (!), ein Niderlender, dem
die Abel zwölf Historien %ur Anfertigung übertragen
hätten, mit %wei Gesellen seit letzter Zeit an der be-
grebnus und historien arbeiteten. Nun sei aber die
vergangen tag, nachdem Uschal den Bericht bereits
überreicht hätte, Meister Bernhard Abel mit Tod abge-
gangen; somit seien nur mehr fünf Personen mit der
Grabarbeit beschäftigt. Es sei jedoch nach der Anzeige
derselben mit jedem Tage die Ankunft von sechs Ge-
sellen ^u gewärtigen. Wenn dies geschehe, so könnten,
wie namentlich Meister Alexander (Colin) glaube, die
24 Historien in anderthalb Jahren fertig gemacht wer-
den. Wenn aber die sechs Gesellen nicht kämen, würde
die Arbeit mit den vorhandenen Kräften wohl drei Jahre
in Anspruch nehmen. Was die Kosten betreffe, so habe
Uschal pvar auch einen Auszug, den sie, mit B bezeich-
net, übersende, gemacht; sie glaube aber, dass die Aus-
gaben grösser sein würden, als sie Uschal veranschlage.
Aus diesem Auszuge werde der Kaiser entnehmen, dass
die beiden Abel als Abschlagszahlung von der Hofkammer
in Wien und von der tirolischen Kammer bereits ygi
Gulden 46 Kreuzer erhalten hätten, ferner, dass auf
das Brechen des Marmors und den Transport desselben
bisher 1408 Gulden i5Kreuzer verausgabt worden seien.
Aus dem Ausluge des Uschal gehe weiter hervor, dass
die übrigen sibenzehen historien, so noch gemacht
werden sollen, ferner das zum Grabe ausserhalb der
grossen pilder noch nothwendige, auf 100 Centner ver-
anschlagte Metall, der Giesserlohn, dann der schwarze
Marmor, der aus Italien gebracht werden solle, endlich
die Aufstellung des Grabmals selbst wenigstens 10.080
Gulden kosten würden, wornach unter derVoraussetzung,
dass die gan^e Arbeit in den Jahren i564 und /565(
vollendet würde, jährlich über 5040 Gulden zu ver-
ausgaben wären. Die Gesammtauslagen würden sich
demnach auf ungefähr 14.680 Gulden qj Kreuzer be-
laufen.

Aus dem gleichzeitig mitfolgenden, mit C bezeich-
neten auszügl werde der Kaiser ersehen, was die Bild-
hauer Abel bisher von der tirolischen Kammer erhalten
hätten und bis Ende des Jahres i56$ noch erhalten
wollten, nämlich zusammen 2545 Gulden 36 Kreuzer.
Dagegen möchten sie bis Ende i56$ siben historien
fertigen und ausmachen; wenn jede nach dem Vertrag
auf 240 Gulden angeschlagen würde, beliefe sich die
Summe auf 1680 Gulden. Darnach aber würden die
Abel um 865 Gulden 36 Kreuzer mehr, als für ihre Arbeit
entfallen würde, empfangen haben.

Schliesslich bitte sie, der Kaiser möge anordnen,
dass die vom Kammerpräsidenten Blasius Khuen er-
betenen merern stuck oder abriss der historien ehestens
gesendet würden, damit die Bildhauer nicht aufgehalten
seien.

C. Verzaichnus,

was über weiland kaiser Maximilian etc. hochloblichister
gedechtnus neu angefangen grab in dem neuen stift-
pau alhie zu Ynnsprugg allenthalben auferloffen und
noch künftiglich darauf erlaufen möcht.
XI.

Hernach folgt, was Bernhard und Arnold Abel in
abschlag ires gedings emfangen haben:

Erstlichen haben si vermug der kais. maj. bevelch
aus dem hofzalmeisterambt von Micheln Mandorfer zu
vier malen empfangen 216 fl. 40 kr.

Mer haben si aus beruertem hofzalmeisterambt
von Sebastian Fuchsen unter vier malen empfangen

57g fl. 5o kr.

Dann so ist auch irem bruedern Florian Abel von
Köllen, welcher inen geholfen, gleichfals auf der kais.
maj. Verordnung aus beruertem hofzalmeisterambt ge-
ben worden 249 fl. 40 kr.

Anno 1 561 haben bemelte gebrueder Bernhard
und Arnold die Abel von Hansen Schauber, Tyroli-
schen camermaister, in abschlag ires gedings empfan-
gen am 10. julii 300 fl., am 18. tag octobris 5o fl.
und am 12. tag decembris 346 fl., facit 696 fl.

Anno i562 haben si von bemeltem camermaister
empfangen am 3. julii 200 fl., am 20. julii 2 5o fl. und
am fünften tag decembris 5o fl., facit 500 fl.

Anno 1563 haben si von Wolfgangen Kaimüntzer,
jetzigem camermaister, empfangen am 19. februarii
400 fl., am 25. maii 300 fl. und am 19. augusti 200 fl.,
facit 900 fl.

Mer solle gemelten Abeln für empfang ires gedings
zuegeschriben werden umb und für ain vass Calthaner
wein, welches inen auf bevelch aus der Römisch kais.
maj. geliebten kais. töchter hofkeller alhie gegeben
worden und gehalten 1 5 im 6 paceiden, für jede irn
sambt den fuerlon 3 gülden 1 2 kr. gerait, facit

49 fl. 36 kr.

Hernach volgt was auf prechung der marmlstain,
auch hiehervertigung derselben allenthalben für ze-
rung, fuerlon und anderer uncosten auferloffen ist:

Anno 1561 hat Bernhart Abel von Hansen Schau-
ber, Tyrolischen camermaister, als er geen Salzburg
der märmlstain halben geritten, auf raitung zu zerung
empfangen am 10. julii 40 fl.

Eodem die et anno hat Erasum Lindner als ver-
ordneter expenditor, wie er mit maister Arnolden Abel
etlicher marmelstain halben in Italien verritten, von
bemeltem camermaister empfangen 200 fl.

Augustin Freiich, burger und wiert alhie, für
zerung, so bemelte gebrueder bei ime gethan haben,
hat von bemeltem camermaister empfangen am 1 8. julii

46 fl. 4 kr.

Am 5. tag novembris anno ut supra hat ernennter
Lindner zu herausvertigung der märmlstain und auf
zerung vom camermaister empfangen 131 fl. 32 kr.

Am 14. tag novembris hat Sebastian Althamer zu
Salzburg für die marmlstain, so durch Bernhard Abel
daselbst zu Salzburg erkauft worden sein, von bemel-
tem camermaister empfangen 260 fl.

Am 17. tag novembris weilend Anthonien vom
Stampp seligen gelassen erben factor zu Genua bezalt
der camermaister 199 fl. 29 kr., welche er zu Genua
Erasmen Lindner auf erkaufung und herausvertigung
der marmlstain auf der herrn Tyrolischen camerräthe
bevelch fürgelichen hat, id est 199 fl. 20 kr.

Gilgen Castner und Ruepp Weissen, schiffleuten
vom Hall, das schifflon von etlichen märmlstainen aus
dem stift Salzburg hieher zu fuern über abzug vierzig
gülden, so inen hievor daran auf raitung geben worden

cc
 
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