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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 11.1890

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II. Theil: Quellen zur Geschichte der kaiserlichen Haussammlungen und der Kunstbestrebungen des Allerdurchlauchtigsten Erzhauses
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Schönherr, David von: Urkunden und Regesten aus dem K. K. Statthalterei-Archiv in Innsbruck, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5770#0573
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CCXVIII

K. k. Statthalterei-Archiv in Innsbruck.

ist, bezalt herr camermaister am 2. octobris ano etc.
ut supra 178 fl. 19 kr.

Sigmund und Georg die Kirchmair haben von-
wegen herauffuerung etlicher märmlstain von Trient
auf raitung den l5. novembris empfangen 30 fl.

Am 16. tag decembris haben bemelte Kirchmair
zu ganzer und völliger bezalung obbestimbter irer
fuer empfangen 35 fl.

Am 17. tag decembris hat Erasum Lindner em-
pfangen den rest, so die kais. maj. ime in seiner rai-
tung vonwegen herausfuerung des weissen märmlstains
schuldig worden, 27 fl. 40 kr.

Am 13. decembris hat maister Arnold Abel em-
pfangen die zerung, als er geen Rom gezogen, auch
für ain sattlross arztlon und für das ross, so er in das
hofstall alhie keufliehen dargeben hat, 100 fl. 5 kr.

Mer eodem die maister Bernharden Abel, so man
ime in seiner zerungraitung, geen Salzburg gethan,
schuldig worden über das, so ime hievor darauf gege-
ben worden, empfangen 33 fl.

Am letsten decembris hat Erasum Lindner für
sein mueh und versaumbnus, als er der märmlstain
halber in Italia geen Carara geschickt worden, zu ainer
ergetzlichait empfangen 3 5 fl.

Am 13. maii hat gemelter Lindner in abschlag
der zerung, so vorgemelte zwen brueder die Abel zu
irer hieherkunft bei ime gethan und aufgewendt haben,
empfangen 5o fl.

Am 19. juni hat bemelter Lindner zu völliger
bezalung irer zerung empfangen 42 fl. 5 1 kr.

Sumarum, was auf hieherfuerung und prechung
der märmlstain für zerung und andere Unkosten bis-
her auferloffen ist, thuet 1408 fl. 5i kr.

Hernach volgt, was noch bis zu ganzer Verferti-
gung obgemelts grabs auferlaufen wirdet:

Erstlichen betreffen sich die noch überigen siben-
zehen historien, so darzue gemacht und gefertigt wer-
den sollen, jedes stuck angeschlagen per 240 fl., thuet

4080 fl.

Zum andern wirdet sich alles metall, so zu ge-
melten grab, doch ausserhalb der grossen pilder, ver-
gossen wirdet, verlaufen IOO centen; jeden derselben
centen für giesserlon und alle andere arbait ange-
schlagen per 40 fl., thuet 4000 fl.

Aber die camer acht, es werde sich auf ain me-
rers dann auf die 100 centen verlaufen werden.

Zum dritten so wirdet über die schwarzen märml-
stain, so noch aus Italia gebracht werden sollen, auf-
erlaufen, so in hievorgeschribner suma nit kumen,
bis in 1000 fl., id est 1000 fl.

Zum vierten so wirdet über aufsetzung bemelts
grabs under anderm nebencosten zum wenigisten auf-
erlaufen bis in 1000 fl., id est IOOO fl.

Suma, so noch über Verfertigung bemelts grabs
ausserhalb der andern grossen pilder auferlaufen wir-
det, thuet 10080 fl.

Wann nun solches grab in zwaien, das ist im
1564. und 1565. jarn vertig werden mecht, würde je-
des jars darüber geen 5040 fl.

Wann aber das erst in dreien, das ist im 1564/65.
und 1 566. jarn vertig werden solt, wurde jedes dersel-
ben jar darüber ergeen 3360 fl.

Suma summarum alles und jedes, was auf obge-
melt grab bisher allenthalben auferloffen ist und noch

hinfüro bis zu ganzer verfertigungdesselben auferlaufen
möcht, betrifft sich, doch ausserhalb der grossen pil-
der, alles in ainer suma benentlichen 14680 fl. 37 kr.

Hernach volgt, was Bernhard und Arnold Abel,
die pildhauer, gebrueder, auf machung weilend kaiser
Maximilian hochloblichister gedechtnus neu angefan-
gen grab alhie zu Ynnsprugg von Tyrolischer camer
empfangen und noch bis zu ausgang diss 1563. jars
empfachen mochten:

Erstlichen haben si in anno 1561 von Hansen
Schauber, Tyrolischen camermaister, in abschlag ires
gedings empfangen am 10. julii 3oo fl., am 18. tag
octobris 5o fl. und am 12. decembris 346 fl., facit

696 fl.

Anno 1 562 haben si von bemelten camermaister
empfangen am 3. julii 200 fl., am 20. julii 25o fl. und
am 5. decembris 5o fl., facit 5 00 fl.

Anno 1563 haben si von Wolfgangen Kaimüntzer,
jetzigem camermaister, empfangen am 19. tag februarii
400 fl., am 2 5. maii 300 fl. und am 19. tag augusti
200 fl., facit 900 fl.

Mer solle gemelten Abeln für empfang ires gedings
zuegeschriben werden umb und für ain vass Calthener
wein, welches inen auf bevelch aus der Römisch kais.
maj. etc. geliebten kaiserlichen töchter hofkeller alhie
gegeben worden und gehalten i5 irn 6 paeeiden; für
jede irn sambt dem fuerlon 3 fl. 12 kr. gerait, facit

49 fl. 36 kr.

So wirdet bemelten pildhauern bis zu ausgang
diss 1 563. jars in abschlag ires gedings zum wenigisten
noch erlegt muessen werden ungeverlichen 400 fl.

Sumarum alles empfangs, so vorgemelte gebrueder
die Abel in abschlag ires gedings bisher von Tyroli-
scher camer empfangen und noch bis zu ausgang diss
1563. jars empfachen mechten, thuet 2545 fl. 36 kr.

Dagegen mechten sibis zu ausgang diss 1563. jars
siben historien verfertigen und ausmachen; jede dem
geding nach angeschlagen per 240 fl., thuet 1680 fl.

Also hetten bemelte Abel noch mer, als verbrachts
arbait betrifft, bis zu ausgang dis 1 563. jars empfan-
gen, nemlichen und ungeverlichen 865 fl. 36 kr.

Missiven an Hof i563, f. 745—750.

7718 October iß, Innsbruck.

Wilhelm Freiherr von Wolkenstein erhält den
Au/trag, von Kaisers Ferdinand I. wegen bei der am
18. October stattfindenden Hochzeit des Josef Sink-
moser von Jufal, Bruders des kaiserlichen Raths und
lateinischen Hofsecretärs, %u erscheinen und dem Bräu-
tigam und der Jungfrau Braut, der Tochter des Bal-
thasar von Ramswag, ein silbernes Trinkgeschirr
überreichen.

Gemeine Missiven 1563, f. 1406.

7719 i56g October z5, Pressburg.

Auf den Bericht der Regierung %u Innsbruck über
die Kosten und die Zeit der Vollendung des Grabmals
Kaisers Maximilian I. befiehlt Kaiser Ferdinand L,
dass diese Arbeit, nachdem der eine Abel mit Tod abge-
gangen, durch die anderen fünf daran arbeitenden Bild-
hauer weitergeführt, eventuell dem Abel auch noch mehr
Arbeiter bewilligt werden sollten; doch solle die Arbeit
nach dem Vertrage ßeissig und sauber gemacht werden.
Wenn aber bisher nicht mehr historien angefertigt
worden, so habe dies seinen Grund darin, dass der
 
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