Das Heroon von Gjölbaschi -Trysa.
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Grabhaus Nr. I.
Es erübrigt nun, des ganz zerschlagenen und nur in geringen Resten noch vorhandenen Grabhauses
Nr. I zu gedenken, welches im Innern des Heroon aus einer zufällig aufragenden Felsmasse (vergl. Jähr-
buch, Bd. IX, S. 3i) gewonnen war und die übrigen Gräber an Grösse übertraf. Tafel XXXII, Fig. 6 gibt
die Gestalt seines Grundrisses nach den Ueberresten, die dem Felsboden davon anhaften, Fig. 172 einen
Querschnitt desselben. Als ihm zugehörig erkannte Niemann ein Bruchstück vom Gebälk, abgebildet auf
Tafel XXIX, Fig. 7 (wo die untere Bruchendigung weggelassen ist), und in den beiden Textvignetten,
b
170. a, b. Fragment vom Grabhause des Heroon,
a in seitlicher Obersicht, b im Querschnitt.
Fig. 170 aund b, ferner ein Fragment vom Firste des Daches, abgebildet in der Textvignette Fig. 171, und
mehrere andere Bruchstücke des Daches, an welchen sowohl die vorspringende, mit Cassetten verzierte
Unterseite als auch die Dachfläche mit den Deckziegeln erhalten waren, im Ganzen also recht Weniges als
Beweis einer hier besonders gründlichen Zerstörung. Die gegebenen
Elemente Hessen indessen volle Verwandtschaft mit den behandelten
Grabbauten hervortreten und genügten zu einer Wiederherstellung,
für welche die Analogie dieser letzteren massgebend war. Auf Tafel
XXXIII, Fig. 4 und 5 ist eine Front-, eine Seitensicht und ein halber
Längenschnitt geboten; auf Tafel I sieht man den Bau aus der Vogel-
schau, in Fig. 3i (Jahrbuch, Bd. IX, S. 41) erscheint rechter Hand im
Bilde ein Theil desselben in perspectivischer Seitensicht.
Er erhob sich auf zwei Stufen und folgte, wie Bruchstellen von
Balkenköpfen, die an dem Felsenstumpfe (Fig. 172) zu erkennen sind,
beweisen, dem Schema des lykischen Riegelbaues. Für seine Höhe ist
kein Mass gegeben; dagegen ist der obere Abschluss der Kammer
mit dem an solcher Stelle ungewöhnlichen Eierstabe gesichert. Das Bruchstück, welches hierüber
belehrt, zeigt oben einen rechtwinkligen Einsprung, der als Falz für das übergreifende Deckstück
diente; die Horizontalfläche dieses Einsprunges hat zwei vertiefte Stellen (die eine mit A in Fig. 17° a
bezeichnet), welche nicht ursprünglich sind sondern unzweifelhaft von einer nachträglichen Benutzung
des Steines herrühren. Die Stirnfläche des Bruchstückes über dem Eierstabe (mit B in Fig. 17° a
bezeichnet) trägt figürliche Reliefs, die sich also ähnlich dicht unter der Decke, in ähnlich kleinen
Proportionen und mit einer ähnlichen Composition wie die Reliefs des Felsgrabes in Kiöibaghtsche in
171. Fragment vom Dache des,
Grabhauses Nr. I im Heroon.
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Grabhaus Nr. I.
Es erübrigt nun, des ganz zerschlagenen und nur in geringen Resten noch vorhandenen Grabhauses
Nr. I zu gedenken, welches im Innern des Heroon aus einer zufällig aufragenden Felsmasse (vergl. Jähr-
buch, Bd. IX, S. 3i) gewonnen war und die übrigen Gräber an Grösse übertraf. Tafel XXXII, Fig. 6 gibt
die Gestalt seines Grundrisses nach den Ueberresten, die dem Felsboden davon anhaften, Fig. 172 einen
Querschnitt desselben. Als ihm zugehörig erkannte Niemann ein Bruchstück vom Gebälk, abgebildet auf
Tafel XXIX, Fig. 7 (wo die untere Bruchendigung weggelassen ist), und in den beiden Textvignetten,
b
170. a, b. Fragment vom Grabhause des Heroon,
a in seitlicher Obersicht, b im Querschnitt.
Fig. 170 aund b, ferner ein Fragment vom Firste des Daches, abgebildet in der Textvignette Fig. 171, und
mehrere andere Bruchstücke des Daches, an welchen sowohl die vorspringende, mit Cassetten verzierte
Unterseite als auch die Dachfläche mit den Deckziegeln erhalten waren, im Ganzen also recht Weniges als
Beweis einer hier besonders gründlichen Zerstörung. Die gegebenen
Elemente Hessen indessen volle Verwandtschaft mit den behandelten
Grabbauten hervortreten und genügten zu einer Wiederherstellung,
für welche die Analogie dieser letzteren massgebend war. Auf Tafel
XXXIII, Fig. 4 und 5 ist eine Front-, eine Seitensicht und ein halber
Längenschnitt geboten; auf Tafel I sieht man den Bau aus der Vogel-
schau, in Fig. 3i (Jahrbuch, Bd. IX, S. 41) erscheint rechter Hand im
Bilde ein Theil desselben in perspectivischer Seitensicht.
Er erhob sich auf zwei Stufen und folgte, wie Bruchstellen von
Balkenköpfen, die an dem Felsenstumpfe (Fig. 172) zu erkennen sind,
beweisen, dem Schema des lykischen Riegelbaues. Für seine Höhe ist
kein Mass gegeben; dagegen ist der obere Abschluss der Kammer
mit dem an solcher Stelle ungewöhnlichen Eierstabe gesichert. Das Bruchstück, welches hierüber
belehrt, zeigt oben einen rechtwinkligen Einsprung, der als Falz für das übergreifende Deckstück
diente; die Horizontalfläche dieses Einsprunges hat zwei vertiefte Stellen (die eine mit A in Fig. 17° a
bezeichnet), welche nicht ursprünglich sind sondern unzweifelhaft von einer nachträglichen Benutzung
des Steines herrühren. Die Stirnfläche des Bruchstückes über dem Eierstabe (mit B in Fig. 17° a
bezeichnet) trägt figürliche Reliefs, die sich also ähnlich dicht unter der Decke, in ähnlich kleinen
Proportionen und mit einer ähnlichen Composition wie die Reliefs des Felsgrabes in Kiöibaghtsche in
171. Fragment vom Dache des,
Grabhauses Nr. I im Heroon.