Augsburger Waffenschmiede. I 69
an beiden Seiten drei Riemenlöcher; der untere Rand des steifen Visirs oder der vorderen Helmwand
ist weggeschnitten. Die Achseln sind geschoben, die Hinterflüge geriffelt. Die Muscheln zum Schutze
der Armbeugen erweisen sich als spätere Arbeit; ebenso ist der an der Brust befestigte Rasthaken neu.
Bauchreifen, Beintaschen und Gesässschurz fehlen. Auf dem steifen Genick des Helmes, auf der letzten
Folge des rechten Oberarmzeuges, ferner auf der steifen Hentze finden sich die gleichen Zeichen
wie am vorbeschriebenen Harnische ins Gesenk geschlagen; jedoch bediente man sich hiebei anderer
Stempel, die vermuthlich jüngeren Datums sind. Auf dem Armzeuge findet sich ausserdem noch eine
andere Marke (a), die bis jetzt nicht gedeutet ist.
Die beiden Marken b und c erblicken wir auch auf einem andern schweren Stechzeuge (Kata-
log Nr. 945). Derselbe ist von den gewöhnlichen Formen und nur dadurch bemerkenswert!!, dass sich in
der Handhöhlung der Turnierhentze ein steifer Zügelhaken befindet. Die Stem-
pel sind genau dieselben, welche in der vorigen Figur unter b und c dargestellt
sind, woraus sich ergibt, dass beide beschriebenen Stechzeuge gleichzeitig oder
kurz nacheinander, etwa um 1490, gefertigt wurden, da sich die Stempel ge-
wöhnlich rasch abnützten.
Undeutlich zwar, doch noch immer erkennbar, findet sich Lorenz' Marke
auf einer geblendeten Rossstirne. Dieselbe datirt aus der Wende des XV. Jahr-
hunderts. Später, etwa um 1530, wurde selbe mit einem andern Stirnschildchen ausgestattet. Dasselbe,
in Wappenform, unten etwas geschweift gebildet, ist gebläut und ist in dem blauen Grunde das
an beiden Seiten drei Riemenlöcher; der untere Rand des steifen Visirs oder der vorderen Helmwand
ist weggeschnitten. Die Achseln sind geschoben, die Hinterflüge geriffelt. Die Muscheln zum Schutze
der Armbeugen erweisen sich als spätere Arbeit; ebenso ist der an der Brust befestigte Rasthaken neu.
Bauchreifen, Beintaschen und Gesässschurz fehlen. Auf dem steifen Genick des Helmes, auf der letzten
Folge des rechten Oberarmzeuges, ferner auf der steifen Hentze finden sich die gleichen Zeichen
wie am vorbeschriebenen Harnische ins Gesenk geschlagen; jedoch bediente man sich hiebei anderer
Stempel, die vermuthlich jüngeren Datums sind. Auf dem Armzeuge findet sich ausserdem noch eine
andere Marke (a), die bis jetzt nicht gedeutet ist.
Die beiden Marken b und c erblicken wir auch auf einem andern schweren Stechzeuge (Kata-
log Nr. 945). Derselbe ist von den gewöhnlichen Formen und nur dadurch bemerkenswert!!, dass sich in
der Handhöhlung der Turnierhentze ein steifer Zügelhaken befindet. Die Stem-
pel sind genau dieselben, welche in der vorigen Figur unter b und c dargestellt
sind, woraus sich ergibt, dass beide beschriebenen Stechzeuge gleichzeitig oder
kurz nacheinander, etwa um 1490, gefertigt wurden, da sich die Stempel ge-
wöhnlich rasch abnützten.
Undeutlich zwar, doch noch immer erkennbar, findet sich Lorenz' Marke
auf einer geblendeten Rossstirne. Dieselbe datirt aus der Wende des XV. Jahr-
hunderts. Später, etwa um 1530, wurde selbe mit einem andern Stirnschildchen ausgestattet. Dasselbe,
in Wappenform, unten etwas geschweift gebildet, ist gebläut und ist in dem blauen Grunde das