Augsburger Waffenschmiede.
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(Bl. 26), wie es nicht minder wahrscheinlich ist, dass, wenn nicht Lorenz, doch Koloman um 1516
den schönen, getriebenen Stechharnisch des Kaisers, damaligen Prinzen von Asturien (Bl. 25), fertigte,
der noch in der Armeria Real vorhanden ist.
Der sicheren Bestimmung der Arbeiten Kolomans nach dem Bilderinventar stellt sich eine
grosse Schwierigkeit durch die Wahrnehmung entgegen, dass die zusammengehörigen Stücke einer
vorhandenen Harnischgarnitur nicht auch im
Vereine dargestellt sind. Schon von dem vor-
hin beschriebenen Harnische (Inventarnum-
mer 402) müssen wir uns das Zusammen-
gehörige auf Blatt 6, 7 und 27 suchen. Es
scheint, dass zur Zeit der Ausarbeitung des
Bilderinventars die Armeria nicht vollständig
geordnet gewesen und der Zeichner nicht im
Stande war, das Zusammengehörige auch
im Bilde zusammenzufassen; denn zweifels-
ohne gehören die beiden vorhandenen Fuss-
kampfharnische, wie auch Graf Valencia
andeutet, zu anderen Feldharnischen, mit
denen sie eine einheitliche Garnitur bildeten.
Dadurch ermässigte sich die Zahl der vor-
handenen Koloman bestimmt zuzuschrei-
benden Arbeiten von fünf auf vier, und zwar
von ca. 1513, von ca. 1521 und von 1532.
Zum Unglücke war aber zur Zeit, als
die an sich gewiss sehr gelungenen Photo-
graphien Laurent's hergestellt wurden, die
Armeria gleichfalls nicht geordnet; die Har-
nische waren aus unzusammengehörigen
Stücken zusammengestellt und ganz unrich-
tig attribuirt. Es nützt uns nichts, dass durch
die eminente Sachkenntniss des neuen Re-
organisators Grafen Valencia de Don
Juan dieser Uebelstand vollständig behoben
ist, bis wir nicht in die Lage kommen, Abbil-
dungen von den richtigen Zusammenstellun-
gen zu erhalten.
Unter diesen Umständen bleibt uns
nichts anderes übrig, als in unseren Darlegun-
gen zwar die Photographien Laurent's zur
Grundlage zu nehmen, aber in jedem ein-
zelnen Falle auf die fachwidrigen Zusammen-
stellungen hinzuweisen.
Der Zeitfolge nach reiht sich an den vor-
beschriebenen zunächst die Harnischgarnitur, welche* wir des schnelleren Verständnisses halber als jene
»mit den Greifen« bezeichnen wollen, weil sich solche an den Beintaschen des Feldharnisches finden.
Sie bestand einst aus so vielen Stücken, um vollständige Harnische für das Feld sowohl als auch für alle
damals gebräuchliche Arten desTurnieres zusammenzustellen, ist aber schon zur Zeit des Bilderinventars,
wie wir aus Blatt 9, 10 und 11 ersehen, nicht mehr vollkommen vorhanden gewesen. Damals rechnete
man folgende Harnische als zu einer Garnitur gehörig, und zwar fürs Feld: den Feldharnisch mit den
Fig. 10.
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(Bl. 26), wie es nicht minder wahrscheinlich ist, dass, wenn nicht Lorenz, doch Koloman um 1516
den schönen, getriebenen Stechharnisch des Kaisers, damaligen Prinzen von Asturien (Bl. 25), fertigte,
der noch in der Armeria Real vorhanden ist.
Der sicheren Bestimmung der Arbeiten Kolomans nach dem Bilderinventar stellt sich eine
grosse Schwierigkeit durch die Wahrnehmung entgegen, dass die zusammengehörigen Stücke einer
vorhandenen Harnischgarnitur nicht auch im
Vereine dargestellt sind. Schon von dem vor-
hin beschriebenen Harnische (Inventarnum-
mer 402) müssen wir uns das Zusammen-
gehörige auf Blatt 6, 7 und 27 suchen. Es
scheint, dass zur Zeit der Ausarbeitung des
Bilderinventars die Armeria nicht vollständig
geordnet gewesen und der Zeichner nicht im
Stande war, das Zusammengehörige auch
im Bilde zusammenzufassen; denn zweifels-
ohne gehören die beiden vorhandenen Fuss-
kampfharnische, wie auch Graf Valencia
andeutet, zu anderen Feldharnischen, mit
denen sie eine einheitliche Garnitur bildeten.
Dadurch ermässigte sich die Zahl der vor-
handenen Koloman bestimmt zuzuschrei-
benden Arbeiten von fünf auf vier, und zwar
von ca. 1513, von ca. 1521 und von 1532.
Zum Unglücke war aber zur Zeit, als
die an sich gewiss sehr gelungenen Photo-
graphien Laurent's hergestellt wurden, die
Armeria gleichfalls nicht geordnet; die Har-
nische waren aus unzusammengehörigen
Stücken zusammengestellt und ganz unrich-
tig attribuirt. Es nützt uns nichts, dass durch
die eminente Sachkenntniss des neuen Re-
organisators Grafen Valencia de Don
Juan dieser Uebelstand vollständig behoben
ist, bis wir nicht in die Lage kommen, Abbil-
dungen von den richtigen Zusammenstellun-
gen zu erhalten.
Unter diesen Umständen bleibt uns
nichts anderes übrig, als in unseren Darlegun-
gen zwar die Photographien Laurent's zur
Grundlage zu nehmen, aber in jedem ein-
zelnen Falle auf die fachwidrigen Zusammen-
stellungen hinzuweisen.
Der Zeitfolge nach reiht sich an den vor-
beschriebenen zunächst die Harnischgarnitur, welche* wir des schnelleren Verständnisses halber als jene
»mit den Greifen« bezeichnen wollen, weil sich solche an den Beintaschen des Feldharnisches finden.
Sie bestand einst aus so vielen Stücken, um vollständige Harnische für das Feld sowohl als auch für alle
damals gebräuchliche Arten desTurnieres zusammenzustellen, ist aber schon zur Zeit des Bilderinventars,
wie wir aus Blatt 9, 10 und 11 ersehen, nicht mehr vollkommen vorhanden gewesen. Damals rechnete
man folgende Harnische als zu einer Garnitur gehörig, und zwar fürs Feld: den Feldharnisch mit den
Fig. 10.