Augsburger Waffenschmiede.
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Mit dem Auftreten dieser Marken erweist sich, dass die erstere der Werkstätte der Colman an-
gehört, die bereits Koloman, und, wie wir sehen, auch Desiderius geführt hat.
Auf diese Arbeit des Desiderius bezieht sich zweifelsohne eine Zahlungspost, welche Dr. R. Beer
aus dem Archivo General von Simancas bringt und die folgendermassen lautet: »Domingo de Orbeo . . .
Fig. 20.
426 seudos por unas armas de ataugia« (sie! tausia). Augsburg, io.November 1550. Estado, Legajo 1565,
Libro 4 (früher fol. 33), 75'..
Bei Betrachtung dieses hervorragenden Werkes unseres Meisters drängt sich die Frage auf,
was das angedeutete, einer gewöhnlichen Hausmarke ähnliche Zeichen, ferner die beiden angefügten
Buchstaben Y • S bedeuten sollen. Ein glücklicher Zufall sollte zur Lösung derselben führen: der Ver-
fasser entdeckte nämlich dieses Zeichen auf einem Prunkschwerte (Fig. 20) im königlichen Zeughause
in Berlin, welches aus der Sammlung des Prinzen Karl von Preussen stammt (Katalognummer b,
6589; Kat. Hiltl. Nr. 368). Dieses Schwert hat einen degenartigen Griff aus fein ciselirtem Eisen ohne
Faustschutz, ist dafür aber mit einem tiefen, rappierartig gestalteten Korb ausgestattet. Alle Theile
XII. 27
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Mit dem Auftreten dieser Marken erweist sich, dass die erstere der Werkstätte der Colman an-
gehört, die bereits Koloman, und, wie wir sehen, auch Desiderius geführt hat.
Auf diese Arbeit des Desiderius bezieht sich zweifelsohne eine Zahlungspost, welche Dr. R. Beer
aus dem Archivo General von Simancas bringt und die folgendermassen lautet: »Domingo de Orbeo . . .
Fig. 20.
426 seudos por unas armas de ataugia« (sie! tausia). Augsburg, io.November 1550. Estado, Legajo 1565,
Libro 4 (früher fol. 33), 75'..
Bei Betrachtung dieses hervorragenden Werkes unseres Meisters drängt sich die Frage auf,
was das angedeutete, einer gewöhnlichen Hausmarke ähnliche Zeichen, ferner die beiden angefügten
Buchstaben Y • S bedeuten sollen. Ein glücklicher Zufall sollte zur Lösung derselben führen: der Ver-
fasser entdeckte nämlich dieses Zeichen auf einem Prunkschwerte (Fig. 20) im königlichen Zeughause
in Berlin, welches aus der Sammlung des Prinzen Karl von Preussen stammt (Katalognummer b,
6589; Kat. Hiltl. Nr. 368). Dieses Schwert hat einen degenartigen Griff aus fein ciselirtem Eisen ohne
Faustschutz, ist dafür aber mit einem tiefen, rappierartig gestalteten Korb ausgestattet. Alle Theile
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