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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 12.1891

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II. Theil: Quellen zur Geschichte der kaiserlichen Haussammlungen und der Kunstbestrebungen des Allerdurchlauchtigsten Erzhauses
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Köpl, Karl: Urkunden, Acten und Regesten aus dem k. k. Statthalterei-Archiv in Prag, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5903#0402
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II

K. k. Statthalterei-Archiv in Prag.

den zweien maistern jedem fünfzehen taler und dem
jungen zehen taler zu ainer vererung in Sonderheit be-
willigt mit disem genedigisten erpieten, das wir inen,
so si also im Tall verharren und beleiben, noch ain
merers zu ergözlichhait verordnen wellen. . . . Geben
auf unserm khüniglichen schloss Prag den 14. tag des
monats januarii anno etc. im 1547., unserer reiche des
Römischen im 17. und der andern im 2listen.
Copialbuch Nr. 3g, Fol. i'—2.

<'.)43 i54j Januar i5, Prag.

Abschiet, so etlichen kaufleüten aines anlehens
und etlicher waar halber von der camer gegeben:

Die khunigl. maj. bewilligen, Georgen Thumben
furschleg, vonweegen seiner principalen beschehen,
also anzunemben, wie hernach volgt:

Erstlichen so sollen si khunigl. maj. darleichen
ainhundert und zwainzig tausend taler. In abschlag
solicher suma wollen ir maj. den dritten tail, das ist
40.000 taler, an waar, als chlainatern, zobeln und
gülden tuech, doch das clainater, zobl und gülden tuech
köstlich und guet sein, darin das pött, so si umb
1 5.ooo gülden Reinisch anschlahen, auch khumen solle.
Und umb dasselb pött, clainatter und waar soll sich
nach besichtung derselben erberlich mit inen verglichen
werden.

Die andern zween tail, benenntlich 80.000 taler
sollen an parem geld erlegt werden.

Und soll soliche waar und pott von dato in vier-
zehen tagen gewisslich zu der besichtung und ver-
gleichung auf khunigl. maj. wagnus und costen hieheer
geen Prag gebracht werden; so wellen khunigl. maj.
die besichtigung und vergleichung vonstundan und ge-
wisslich thuen und sich darumb mit inen erberlich und
gebürlich verainen, dorob si billich khain beschwerung
haben sollen. Si sollen auch das gelt di 80.000 taler
auszuzelen nicht schuldig sein, es sei sich dann umb
solich pott und waar zuvor mit inen verglichen. Und
im faal, das sich darumb nicht verglichen werden möcht,
des sich doch kheineswegs zu versehen, so soll soliche
waar, pott und gelt alles auf khunigl. maj. wagnus und
costen widerumb hinausgefuert und zu iren sichern
handen gestellt werden.

Die Versicherung umb's interesse zehen per cento
wellen khunigl. maj. auf die einkhumen des Joachims-
tall und Presnicz und umb's hauptguet auf's piergelt in
Böhaim jarlich in abschlag desselben 20.000 gülden be-
zalen. Doch so soll von den 40.000 talern für pött und
waar das erst jar khain interesse sondern allain von
parem gelt zehen per cento, wie obsteet, gefallen; und
was an dem jarlichen interesse aus dem Tall und Presnitz
all jar weniger wirdt, dasselb soll inen zu dest furder-
licher irer vergnüegung auch in abschlag der haubt-
suma erlegt werden. — Geben Prag den funfzehenden
januari anno etc. 1 547isten.

Copialbuch Nr. 3g, Fol. 2'—3.

7944 *547 Januar i5, Schloss Prag.

König Ferdinand I. schreibt an münzmaister zu
Preslaw, die münz daselbst betrefend:

Wir haben dein schreiben, so du unsern Behai-
mischen camerräten neben Übersendung deiner raitung
gethan, vernomen und wellen soliche dein raitung zu

gelegenhait auch ersehen. Sovil aber dein anzaigen, so
du des schmidtmaisters halben, das er mit den schroten
nit allerding recht umbgehen und sonst in schulden wach-
sen soll, betrifft, ob demselben truegen wir, wo dem also
war, khein gefallen. Und so wir dann sein gegenantwort
hierüber auch vernemben wollen, so schickhen wir ime
des artikls aus deinem schreiben, so vil ine betrifft, ain
abschrift. Wollen darauf seiner antwurt erwarten und
alsdann verer einsehen thun.

Was aber die münz belangt, di sein wir diser zeit
in andere hend khumen zu lassen nicht bedacht. So
sein wir auch bericht, wie du dich solicher unser münz
halben mit eröffnung deiner instruetion hin und wider
an etlichen orten beratest und die Sachen mer zu Ver-
hinderung als zu fürderung unserer münz on not weit-
leufig gemacht haben sollest, ob welchem wir dann, wo
dem also war, nit unbillich missfallen trüegen. Und be-
velchcn dir hiemit ernstlich und wollen, das du dich
hinfüron solches enthaltest und deine ambtshandlungen
uns zum pesten verrichtest, wie du deinen phlichten
nach zu thuen schuldig pist.

So werden wir auch verrer bericht, das du seind
anfang deiner amtshandlung in die münz nit khumen
noch dich umb aufkhaufung frembder silber zum weni-
gisten nicht beworben noch ainichen silberkhauf weder
bei den perkhwerhen in Slesien, davon man uns doch
di silber an das gegen dem bestimbten und gewendlichem
silberkhauf in die münz folgen zu lassen schuldig, auch
an andern auslendischen orten gemacht oder bisheer
ainige silber in die münz gebracht haben sollest. Und
dieweil wir dich dann allain darumben, das du di münz
mit silbern so vil müglich fürdern und dich derhalben
umb silberkhauf und pagament allenthalben bewerben
und, wo vonnöten, derhalben doch mit unserm vor-
wissen in zimbliche vergleichungen mit gesellschaften
oder in ander weeg einlassen sollest, aufgenomen haben
und soliches der gröste haubpunet und artigel ainer in
deiner instruetion ist, so bevelhen wir dir hiemit ernst-
lich, das du solicher deiner instruetion in dem und
anderm gelebest und unserm bevelch nachkumest.

Weiter so khumbt uns auch jeezo für, das die
phening und heller, so in unser Presslawischen münz
deiner verwaldung gemünzt werden, am gehalt etwas
zu gering ausgangen, wölich phening und heller auch
durch etliche personen aufgewechselt und zu verclai-
nung unser münz umbgetragen werden. Und dieweil
wir dann an münzung der phening und heller nit mer
geniess als an den groschen zu haben begern, allain
was münzcosten auf soliche phening und heller mer
weder auf di groschen geet, das umb so vil mer stuckh
aufgeschrotten und eingeraitt werden sollen, dir auch
durch uns in anfang und annembung deines ambts auf-
erlegt und bevolhen worden, darauf die raitung, wölcher
deiner raitung und anzaigen nach alsdann auch di in-
struetion gestellt und verfasst worden, zu machen, so
hetten wir uns hierin kheines irthumbs versehen. Nichts-
weniger haben wir soliches hiemit nachraiten lassen, wie
du ab hier inliegenden verzaichnus vernemben wirdest,
und bevelchen dir hierauf, das du darauf di nachraitung
machest und dein instruetion dahin versteest und der-
selben also nachhandlest, damit uns an den ciain
phening und hallern nichts mehr zu geniess khumb als
an den groschen, allain was mer münzcosten auf die
heller und phening geet, das derselb münzcosten ein-
 
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