Wendelin Boeheim.
dessen Lebenszeit die Formen genau stimmen. Die richtige Zuschreibung ist aber im Laufe der Zeit
verloren gegangen.
Der Harnisch Karl IX. ist in den Inventaren bis 1583 zu verfolgen. Wir lesen nämlich in dem
ältesten Inventare von Ambras dieses Jahres, das nur leider nicht vollständig ist, folgende Stelle, die
wir ungeachtet der irrigen Zuschreibung doch auf unseren Harnisch beziehen müssen; sie lautet:
»Carolus der Annder, khönig in Frannckreich.« — »Ain ganz vergults hämisch, mit rotem samat und
gülden pässaman aufbhrait, darauf plab und rot pluemwerch geschmelzt, hat kragen, ruggen und
Fig. 5. Halber Harnisch des Herzogs Karl von Mayenne.
krebs, ain par achslen, ain par armzeug, ain par hantschuech, ain par khurze paintaschen, ain helmlin
mit ainem mäntele.«1 In dem Werke von Schrenckh wie in der deutschen Ausgabe von Köhler findet
er sich auf Taf. XIV. Die Abbildung aus Schrenckh (Fig. 2) erweist, dass eine Verwechslung mit einem
anderen Harnische nie stattgefunden hat. Gegenwärtig in Paris, trägt er die Nummer G. 120.
Nicht so in die Augen fallend ist die Identität des halben Harnisches des Herzogs Heinrich von
Guise, genannt Balafre. Der Proces verbal selbst bemerkt, dass der aufgehobene Harnisch ohne
Helm gefunden worden sei, und in der That ist der gegenwärtig in Paris beigegebene Helm mit den
charakteristischen Schallblättern an den Seiten nicht zugehörig und um wenigstens 40 Jahre älter.
1 Hof bibliothek Cod. Manuscript 7954. (Hist. prof. 374), Jahrbuch, Bd. VII: Boeheim, Urkunden und Regesten aus der
k. k. Hofbibliothek, Reg. 5440, pag. CXCII.
dessen Lebenszeit die Formen genau stimmen. Die richtige Zuschreibung ist aber im Laufe der Zeit
verloren gegangen.
Der Harnisch Karl IX. ist in den Inventaren bis 1583 zu verfolgen. Wir lesen nämlich in dem
ältesten Inventare von Ambras dieses Jahres, das nur leider nicht vollständig ist, folgende Stelle, die
wir ungeachtet der irrigen Zuschreibung doch auf unseren Harnisch beziehen müssen; sie lautet:
»Carolus der Annder, khönig in Frannckreich.« — »Ain ganz vergults hämisch, mit rotem samat und
gülden pässaman aufbhrait, darauf plab und rot pluemwerch geschmelzt, hat kragen, ruggen und
Fig. 5. Halber Harnisch des Herzogs Karl von Mayenne.
krebs, ain par achslen, ain par armzeug, ain par hantschuech, ain par khurze paintaschen, ain helmlin
mit ainem mäntele.«1 In dem Werke von Schrenckh wie in der deutschen Ausgabe von Köhler findet
er sich auf Taf. XIV. Die Abbildung aus Schrenckh (Fig. 2) erweist, dass eine Verwechslung mit einem
anderen Harnische nie stattgefunden hat. Gegenwärtig in Paris, trägt er die Nummer G. 120.
Nicht so in die Augen fallend ist die Identität des halben Harnisches des Herzogs Heinrich von
Guise, genannt Balafre. Der Proces verbal selbst bemerkt, dass der aufgehobene Harnisch ohne
Helm gefunden worden sei, und in der That ist der gegenwärtig in Paris beigegebene Helm mit den
charakteristischen Schallblättern an den Seiten nicht zugehörig und um wenigstens 40 Jahre älter.
1 Hof bibliothek Cod. Manuscript 7954. (Hist. prof. 374), Jahrbuch, Bd. VII: Boeheim, Urkunden und Regesten aus der
k. k. Hofbibliothek, Reg. 5440, pag. CXCII.