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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 19.1898

DOI Heft:
II. Theil: Quellen zur Geschichte der kaiserlichen Haussammlungen und der Kunstbestrebungen des Allerdurchlauchtigsten Erzhauses
DOI Artikel:
Voltelini, Hans von: Urkunden und Regesten aus dem k. u. k. Haus-, Hof- und Staats-Archiv in Wien, [6]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5780#0580
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CXVI

K. u. k. Haus-, Hof- und Staats-Archiv.

17077 1611 December 3, Wien.

König Mathias und Erzherzog Maximilian als
Stellvertreter der Erzherzogin-Witwe Anna Katharina
treffen in dem Ehevertrage zwischen König Mathias
und Erzherzogin Anna unter Anderem folgende Bestim-
mungen :

Clainoter, edelgestain, gold-, silbergeschier, tape-
zerei und andere dergleichen fahrende haab sollten,
wenn der Ehe Kinder entstammen würden, nach dem
Tode der Erzherzogin Anna an diese fallen. Wenn die
Erzherzogin vor dem Könige Mathias ohne Leibeserben
sterben würde oder solche vor ihr mit Tod abgehen
würden, sollte die Hälfte von den Kleinodien, Edel-
steinen und der anderen Fahrhabe an ihre Erben von
der väterlichen Linie fallen und durch König Mathias
den Erben bezahlt und herausgegeben werden, dem
Könige Mathias aber die andere Hälfte verbleiben.
Wenn König Mathias vor der Erzherzogin sterben
würde, ohne eheliche Leibeserben zu hinterlassen, solle
die Erzherzogin ihre eigenen clainoter, leibsgeziehrt,
gold- und silbergeschier erhalten und mit diesen wie
mit ihrem Eigenthume verfügen dürfen. Die Fahrhabe,
als clainoten, edlgestain, 'klaider, gold-, silbergeschier,
tapeczerei, welche der König in solchem Falle hinter-
lassen würde, sollte an seine Kinder und Leibeserben
und, wenn keine vorhanden wären, zur Hälfte seinen
Erben bleiben, zur anderen Hälfte an seine Witwe
fallen, doch ausser kriegswaffen, munition und anderm,
so zum krieg gehörig, das seinen Erben bleiben sollte.
— Geben und geschehen in unserer königs Matthiae
haubtstatt Wienn am sambstag den 3. des monats de-
cembris nach Christi, unsers lieben herrn und seelig-
machers, gebuerd im 1611. jähr.

Eigenhändig von König Mathias und den Erzherzogen Ma-
ximilian und Ferdinand unterschriebenes Orig. Perg. mit an roth-
weissgrünen Seidenschnüren anhangenden Siegeln der Unterzeichner,
Urkunden des Familienarchivs.

17078 1611 December i5, Wien.
Erzherzog Ferdinand beauftragt den Hofpfennig-
meister, der Gräfin Salome von Thum für allerlei für
Erzherzogin Maria Anna gekauftes Silbergeschirr und
goldene Rosen 174 Gulden ßO Kreuzer zu bezahlen. —
Actum Wien den 15. decembris anno 1611.

Innerösterreichische Kammerbücher, Bd. 26,/. 618—618'.

17079 1611 December i5, Wien.
Erzherzog Ferdinand genehmigt dem Hofpfennig-
meister die Ausgabe von ioy Gulden für eine goldene
geschmelzte Kette, ein Kleinod und 3 preitl, die der
Erzherzog in Wien habe verschenken lassen. — Wien
den 15. decembris anno 1611.

Innerösterreichische Kammerbücher, Bd. 26, f. 61g.

17080 1611 December 17, Nürnberg.

Kurfürst Johann Sichard von Mainz empfiehlt
Kaiser Rudolf IL seinen Baumeister Georg Riedinger,
der ihn ersucht habe, an euer kais. maj. inen zu dem
ende underthenigst zu verschreiben, damit er von euer
kais. maj. mit einem kaiserlichen privilegio über meinen
neuen schlossbaue zu Aschaffenburg, denselben be-
neben der statt und landschaft darumb in grund zu
legen und in kupfer stechen zu lassen, uf 15 jähr aller-
gnedigst begnadet werden möchte. — Datum Nürn-
berg den 17. decembris anno etc. 1611.

Eigenhändig unterschriebenes Orig. Pap. mit in dorso aufge-
drücktem Secretsiegel, Reichshofrathsacten, Impressorien. — Beiliegt
das Gesuch Riediger's an den Kurfürsten ddo. Aschaffenburg 10. No-
vember 1611.

17081 1611 December 22, Wien.

Erzherzog Ferdinand beauftragt den Hofpfennig-
meister, dem Jobst Ruecher, Juwelier, für zwei von
ihm gekaufte Ohrgehänge y>0 Gulden auszuzahlen. —
Wien den 22. decembris anno 1611.

Innerösterreichische Kammerbücher, Bd. 26, f. 620'.

17082 1611 December 26, W rien.
Erzherzog Ferdinand beauftragt den Hofpfennig-
meister, dem Uhrmacher Georg Fronmüller umb ein
für uns erkaufte schildkrötten, mit uhrwerk gemacht,
25 Gulden auszuzahlen. — Actum Wien den 26. de-
cembris anno 1611.

Innerösterreichische Kammerbücher, Bd. 26, f. 62t1.

17083 (1611).

Kaiser Rudolf II. beauftragt einen Ungenannten,
einen Ring, der in Westphalen vorhanden sein solle,
für ihn mit möglichstem Fleisse zu erwerben, für wel-
chen er gerne einen billigen Preis bezahlen wolle.

Conc. Pap., Familiencorrespondenz.

'Fortsetzung folgt./
 
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