Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]: Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) (29.1910-1911)

Dürers Entwürfe für das Triumphrelief Kaiser Maximilians I. im Louvre.

17

Straße bewohnte, nichts mehr bekannt; 1 sie werden zperzügt» worden sein, wie auch Dürer von den
astronomischen Arbeiten des Gelehrten berichtet.2

Länger erhielt sieh, wenn auch nur in unvollendeter Gestalt, ein anderes Monumentalwerk des
Kaisers, auf das kürzlich erst wieder aufmerksam gemacht wurde, die in Stein gehauene Reiterstatue im
Hofe des St. Ulrichsklosters zu Augsburg. Es wäre merkwürdig gewesen, wenn nicht nach dem Bei-

Fig. 2. Rückseite des Triumphreliefs auf Burg Kreuzenstein (vgl. Fig. 1).

spiele der alten Cäsaren Maximilian auch in dieser Gestalt der Nachwelt sich hätte überliefern wollen.
Bis zur Säkularisation wurde der Abbozzo, eine Arbeit des Jörg Erhart, getreulich aufbewahrt, um dann
an einen Steinmetzen verkauft zu werden.3

1 Vgl. David von Schönherr, Geschichte des Grabmals Kaisers Maximilian I. und der Hofkirche zu Innsbruck: Jahr-
buch, Bd. XT.

2 Vgl. den Brief Dürers an Niklas Kratzer vom 5. Dezember 1524 in Dürers schriftlichem Nachlaß, herausg. von
H. Lange und F. Fuhse, Halle 1893, S. 71.

3 Vgl. Hermann Grimm, Ober Kunst und Künstler, Jahrgang II (1867), S. 221: Eine unvollendete Reiterstatue Kaiser
Maximilians I. in Augsburg, und neuerdings G. Habich, Beiträge zu Hans Daucher in Hugo Hclbings Monatsberichten über Kunst
und Wissenschaft, Jahrgang III, S. 66. Grimm schöpfte aus v. Stettens «Erläuterungen der in Kupfer gestochenen Vorstellungen

XXIX. 3