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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 8.1893

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Heft 3
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Pernice, Erich: Siphōn
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https://doi.org/10.11588/diglit.38776#0191
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Pernice, Si'cdojv.

i 8 i

Die Mitte der vorderen Seite nimmt ein bärtiger Mann ein, welcher auf
einem einfachen hohen Untersatze sitzt. Seinen Mantel hat er um die Hüften ge-
worfen, so dafs der obere Teil des Körpers freibleibt. Er erhebt die rechte Hand
in sprechender, vielleicht rechnender Gebärde2 und hält in der Linken ein tassen-
artiges Gefäfschen. Sein Blick ist auf einen vor ihm stehenden bärtigen Mann ge-
richtet, der gleichfalls in der Unterhaltung die Rechte erhebt, während die Linke
ohne bedeutsamen Ausdruck halb erhoben ist. Zwischen beiden stehen zwei Ge-
fäfse f ein gröfseres, eine Amphora und eine grofse Lekythos; in einem jeden der
beiden Gefäfse steckt ein Stab3. Von links schreitet an den Sitzenden heran ein
bärtiger langbekleideter Mann, der in der Rechten einen langen Stock trägt, wäh-
rend die erhobene Linke eine kleine Lekythos gefafst hält.
Sehr verwandt ist die Scene der Rückseite, nur ist sie lebhafter. Ein wie
der Sitzende des vorigen Bildes bekleideter junger Mann ist von seinem Sitze auf-
gesprungen und rechnet lebhaft mit der linken erhobenen Hand, während er in
der Rechten einen Stab hält. Er wendet sich an eine in einen Mantel gehüllte
Frau, die die in das Gewand gewickelte rechte Hand erhebt. Zwischen beiden
stehen wieder zwei Gefäfse, diesmal beides Amphoren, aber nur in der einen steckt
ein Stab4; der Stab, welchen wir in der anderen erwarten, ist eben der, welchen


der stehende Mann in der Hand hält. Links von dieser Gruppe steht auf seinen
Knotenstock gestützt ein bärtiger Mann, welcher in heftiger Erregung die rechte
Hand erhebt.

2) Die Bewegung der Hand ist nicht klar, da ge- weise so gezeichnet, dafs von dem in dem Ge-
rade hier die Vase stark beschädigt ist. fäfs steckenden Theile noch ein Stück sicht-
3) Der in der Lekythos steckende Stab ist flüchtiger- bar ist.
4) Flüchtig gezeichnet s. die vorige Anmerkung.
 
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