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Pernice, Ztcßojv.
au 0 dXXd [rot axaXayp.ov stprjvr^ Iva
ei? tov xaXautaxov svaxaXa£ov xouxovt und das Scholion be-
merkt tov yaXxoüv rj apyupouv, otous syouatv ot latpot, so wird der xaXapxaxo? nichts
anderes als eine feine Röhre sein, vermittelst welcher man auf Grund der erwähnten
Beobachtung an schwer erreichbare Stellen des menschlichen Körpers oder in tief-
liegende Wunden Tropfen irgend welcher Flüssigkeit dirigierte. Was die Ärzte
xaXajxtöxos nannten, wurde im Gebrauche des täglichen Lebens und namentlich von
den Weinverkäufern oicptuv genannt. Geradezu wie eine Illustration erscheinen die
besprochenen Vasenbilder zu der Stelle des Hesychius s. v. atcptov:.xal
ok 0i xattyjXoi tov olvov apuovxat. Der aicpoov oder die Röhre wurde in den Wein
hinabgelassen, mit dem Finger geschlossen und so der Wein heraufgezogen, den
man dann in jedes noch so enghalsige Gefäfs einlassen konnte.
'xal aicpcova psv ox«) sysuovxo, 'Imrälva^ ei'prjxev 'aicptovt Xs-xtp TouTrihyjpa xsxprjvac’,
aicpamCstv os Äpiatocpav^s’ erzählt Pollux VI, 19 und ' sau 0’ sv xouxots xal 6 atoorvs, xo
irap’ Äptaxocpavst ysuaxujpiov’ X, 75. Nicht nur beim Weinverkauf, sondern auch bei
der Weinprobe spielte der at'cpcuv eine grofse Rolle, auch hier dieselbe einfache
Röhre, die wir auf den Vasen erkannten, mit welcher man eine kleine Quantität
Weines aus dem Gefäfse entnahm. Der Heber, welcher heutzutage bei der Probe
des neuen Weines gebraucht wird, und welcher an Einfachheit der Construction
nichts zu wünschen übrig läfst, findet so in dem atcpcov des Altertums seine schönste
Analogie.
Erich Pernice.
*) xal 6 ct'cptuv xal xo 7t. ’A. y. geben die Ausgaben; nach Maafsgabe der erst citierten Stelle rnufs xal
gestrichen werden.
Pernice, Ztcßojv.
au 0 dXXd [rot axaXayp.ov stprjvr^ Iva
ei? tov xaXautaxov svaxaXa£ov xouxovt und das Scholion be-
merkt tov yaXxoüv rj apyupouv, otous syouatv ot latpot, so wird der xaXapxaxo? nichts
anderes als eine feine Röhre sein, vermittelst welcher man auf Grund der erwähnten
Beobachtung an schwer erreichbare Stellen des menschlichen Körpers oder in tief-
liegende Wunden Tropfen irgend welcher Flüssigkeit dirigierte. Was die Ärzte
xaXajxtöxos nannten, wurde im Gebrauche des täglichen Lebens und namentlich von
den Weinverkäufern oicptuv genannt. Geradezu wie eine Illustration erscheinen die
besprochenen Vasenbilder zu der Stelle des Hesychius s. v. atcptov:.xal
ok 0i xattyjXoi tov olvov apuovxat. Der aicpoov oder die Röhre wurde in den Wein
hinabgelassen, mit dem Finger geschlossen und so der Wein heraufgezogen, den
man dann in jedes noch so enghalsige Gefäfs einlassen konnte.
'xal aicpcova psv ox«) sysuovxo, 'Imrälva^ ei'prjxev 'aicptovt Xs-xtp TouTrihyjpa xsxprjvac’,
aicpamCstv os Äpiatocpav^s’ erzählt Pollux VI, 19 und ' sau 0’ sv xouxots xal 6 atoorvs, xo
irap’ Äptaxocpavst ysuaxujpiov’ X, 75. Nicht nur beim Weinverkauf, sondern auch bei
der Weinprobe spielte der at'cpcuv eine grofse Rolle, auch hier dieselbe einfache
Röhre, die wir auf den Vasen erkannten, mit welcher man eine kleine Quantität
Weines aus dem Gefäfse entnahm. Der Heber, welcher heutzutage bei der Probe
des neuen Weines gebraucht wird, und welcher an Einfachheit der Construction
nichts zu wünschen übrig läfst, findet so in dem atcpcov des Altertums seine schönste
Analogie.
Erich Pernice.
*) xal 6 ct'cptuv xal xo 7t. ’A. y. geben die Ausgaben; nach Maafsgabe der erst citierten Stelle rnufs xal
gestrichen werden.