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Habich, Zum Barberinischen Faun.

des Originals nicht im Loth, sondern hängt — dem Gesetze der Schwerkraft zum
Trotz — schief nach innen in der Luft1.
Zunächst wurde also die Statue so weit nach rückwärts geneigt, dafs der
Fellzipfel sich in der Vertikalen befand2. Diese geringe Neigung genügte bereits,
um den Gesamteindruck aufs Günstigste zu verändern. Vor allem wurde der Sitz

Abb. i.


sicherer und bequemer: Oberschenkel und Glutäen liegen nunmehr prall auf ihrer
Unterlage. Man beachte ferner, wie anders die reiche Modellierung des Unter-
leibs mit der fein beobachteten Einsenkung unterhalb des Rippenkorbs in dieser
Lage motiviert und verständlich erscheint. Erhebliche Vorteile brachte die so

J) Die gegenteilige Angabe von Furtwängler, Be-
schreibung der Glyptothek S. 203, beruht auf
einem Irrtum. Genau gemessen, weicht das
Fellstück in einem Winkel von immerhin 19 bis
20° aus der vertikalen Achse. Der andere Zipfel
(aufserhalb des 1. Beines) liegt am Felsen an.
sicht unter;

2) Eine etwas stärkere Neigung, die später als über¬
trieben empfunden ward, wurde vor Publikation
der Skizze gemildert. Wir bedienten uns bei
der vorliegenden Ergänzung der von Prof.
Schwabe (Nürnberg) hergestellten kleinen Copie,
die indefs vor dem Original einer genauen Durch-
>gen wurde.
 
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