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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 17.1902

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Puchstein, Otto: Zweiter Jahresbericht über die Ausgrabungen in Baalbek
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https://doi.org/10.11588/diglit.47179#0097
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ZWEITER JAHRESBERICHT
ÜBER DIE AUSGRABUNGEN IN BAALBEK.
Seit dem ersten Berichte, der vor Jahresfrist über die Zeit vom September
1900 bis zum September 1901 erstattet wurde1, sind die Ausgrabungen in dem
grofsen Heiligtum zu Baalbek gemäfs dem Befehle Sr. Maj. des Kaisers und mit den
dafür gnädigst bewilligten Mitteln ohne Unterbrechung fortgesetzt und beinahe schon
bis zu dem Ziele geführt worden, das überhaupt für die Freilegung sowie für die
wissenschaftliche Untersuchung der antiken und mittelalterlichen Baulichkeiten erreicht
werden sollte. Nur unbedeutende Schuttreste sind hier und da abseits von den
eigentlichen Arbeitsplätzen liegen geblieben, die noch wegzuschaffen wären, einige
Konservierungsarbeiten sind notwendig, es ist dafür zu sorgen, dafs die Ruine dem
Publikum bequem zugänglich sei und ohne Gefahr besichtigt werden könne, end-
lich wird noch vielerorts Hacke, Spaten und Besen angesetzt werden müssen, um
die abschliefsende Untersuchung und graphische Darstellung des ganzen grofsen
Objekts in allen Einzelheiten zu ermöglichen. Diese Untersuchung kann aber jetzt,
ohne dafs sie wie bisher durch das Anstellen und Beaufsichtigen der Arbeiter eine
wesentliche Störung erleide, unverzüglich in Angriff genommen werden, und dann
wird baldmöglichst das Gesamtresultat des grofsen Sr. Maj. dem Kaiser verdankten
Unternehmens in Photographien, Zeichnungen, Rekonstruktionen und erläuterndem
Texte in einer dem bedeutenden Gegenstände angemessenen Form vorzulegen sein.
In der Leitung des Unternehmens hatte sich in dem verflossenen Jahre
nichts geändert; sie lag an Ort und Stelle wiederum in den Händen des Regierungs-
baumeisters Bruno Schulz, nur dafs dieser im Winter beurlaubt und daher vom
6. November 1901 bis zum 21. Februar 1902 von Baalbek abwesend war und so
lange Regierungsbauführer Daniel Krencker allein den Arbeiten vorstand. Beide
Architekten waren dann im Sommer ungefähr vier Monate abwesend, indem sie die
später noch besonders zu erwähnende Reise durch Syrien machten. In dieser Zeit
waren die sämtlichen Ausgrabungsarbeiten dem Regierungsbauführer Heinrich Kohl
aus Kreuznach anvertraut, der bereits seit dem 21. Februar daran teilgenommen
hatte. Professor Puchstein hielt sich im Herbst 1901 bis zum 10. Oktober, 1902
im April, im August und einige Tage zu Anfang Oktober in Baalbek auf; das
Grofsherzoglich Badische Ministerium hatte ihn freundlichst ein Semester beurlaubt.
9 In diesem Jahrbuche XVI 1901, 133fr.
Jahrbuch des archäologischen Instituts XVII.

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