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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 17.1902

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Petersen, Eugen: Die Erechtheion-Periegese des Pausanias
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https://doi.org/10.11588/diglit.47179#0074
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Petersen, Die Erechtheion-Periegese des Pausanias.

Erechtheus gewesen? Όπίσω τής θεού; ja freilich, das hiefse aber doch wohl zu-
nächst: an der Wand hinter dem Bilde, in der Poliascella selbst. Wenn aber nicht
da, sondern weiter rückwärts verstanden werden soll, dann macht es freilich nicht
viel Unterschied, ob an der ersten oder an der zweiten Querwand weiter westlich.
Ist nun aber das δπίσω τής 1>εου wegen seiner Unbestimmtheit als OrtsT
bezeichnung für das Gemälde wunderlich und ungeschickt, dazu die Erklärung des
πάρεδρος durch ein Gemälde verfehlt, während ein solches für die Hauptsache in
Aristides’ Worten kein unpassender Belag ist, so wird man wohl das Scholion
für verkürzt halten dürfen: die Erklärung des πάρεδρος ist in der That ausgefallen,
und nur der Beweis dafür, dafs Erechtheus mit Athena zusammen ein Viergespann
vor den Streitwagen gespannt habe, ist übrig geblieben. Oder könnte in dem Ge-
mälde selbst etwa die παρεδρία ausgedrückt gewesen sein? Es gibt bekanntlich viel
schwarzfigurige Vasenbilder, welche Athena mit Herakles zusammen auf einem
Wagen, von anderen Göttern begleitet, zeigen7. Ähnlich, aber auch beide hinter
einander auf besonderen Wagen, liefsen sich Athena und Erechtheus in dem Ge-
mälde des Erechtheions denken. Ich bin augenblicklich nicht in der Lage, diesen
Gedanken zu verfolgen, vielleicht thut es ein anderer.
Anzunehmen, dafs Pausanias durch die Korenhalle eintrat, liegt also kein
stichhaltiger Grund vor. Vielmehr fügt sich alles wohl, wenn er durch den Haupt-
eingang von der Nordhalle eintretend gedacht wird. Michaelis’ Hauptresultate
werden durch diese Zurechtstellung in keiner Weise alteriert.
Rom. E. Petersen.

7) Vgl. θ· Ja^in> Arcli. Beiträge S. 96.
 
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