Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 36.1921(1922)

DOI Artikel:
Rodenwaldt, Gerhart: Fragment eines Votivreliefs in Eleusis
DOI Artikel:
Delbrück, Richard: Der Südostbau am Forum Romanum
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44816#0018
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Richard Delbrueck, Der Südostbau am Forum Romanum.

daß das Relief alle Fragen löst, die es stellt; ungetrübt bleibt uns die Freude, das
farbenfrohe Leben eines attischen Reliefs, wenn auch nur an einem kleinen Bruch-
stück, unmittelbar zu genießen.
Gießen. Gerhart Rodenwaldt.

DER SÜDOSTBAU AM FORUM ROMANUM.

Mit Tafel 2—9.
Das sogenannte Templum Divi Augusti *), hier nach seiner Lage zum Forum
als Südostbau bezeichnet, ist vermutlich ein für Empfänge bestimmter Teil der
domitianischen Palastanlage, der unvollendet blieb, dann in hadrianischer Zeit als
Sklavenkaserne eingerichtet wurde; am Ende des Altertums erhielten einige Räume
reiche Dekoration.
Das Grundstück (Abb. 1) ist ein westöstlich gestrecktes unregelmäßiges Fünf-
eck; größte Länge von West nach Ost rund 70 m, von Nord nach Süd rund 65 m,
Fläche knapp 4000 qm. Im Osten und Süden war durch die Grenzen des Grundstückes
die Raumbildung beengt und blieben Zwickel übrig. Die Meereshöhe beträgt rund
12 m. Die Grenzen sind folgende:
im Osten der ziemlich schroffe Abhang des Palatin mit dem »Clivus Victoriae«
und dem vom Juturnabezirk südlich emporsteigenden Treppenweg, die 18 m
über dem Forum, etwas über halber Höhe des Hügels, unter einem westlich geöffneten
stumpfen Winkel Zusammentreffen;
im Süden die Horrea Germaniciana, die von der Orientierung des Forums
östlich abweichen (Hülsen, Forum3 169);
im Westen der Vicus tuscus (noch nicht ausgegraben);
im Norden eine Nebenstraße des Vicus tuscus, nördlich vom Castortempel
überragt; östlich anschließend der kleine Platz südlich des Juturnabezirkes.
Der Südostbau muß zur VIII. Region Forum Romanum gehört haben; denn
die konstantinische Regionsbeschreibung zählt die nördlich und südlich benachbarten
Bauten Castortempcl, Juturnaheiligtum, Horrea Germaniciana in dieser Region

Übrigens bestätigt der männliche Kopf der Stele
in New York (G. Μ. A. Richter a. a. O. 205,
Fig. 122) Kekules Zusammenstellung mit der
Aristionstele gegenüber Kleins (Kunstgesch. I 263)
Vergleichung mit der Grabstele des Diskophoros.
J) Ausgrabung 1900/1 durch Giacomo Boni, — Eine
eingehende Bearbeitung begann ich 1914 gemein-
sam mit dem Architekten Erik von Stockar; Herr
Julius Darmstätter stellte die Mittel zur Verfügung,
wofür ich ihm auch an dieser Stelle danken

möchte. Auf den unvollendeten Aufnahmen und
Notizen beruht der folgende Bericht, der nicht
den Anspruch erhebt, eine abschließende Ver-
öffentlichung zu sein; besonders war eine Schluß-
kontrolle an der Ruine nicht möglich.
Literatur zuletzt bei Jordan-Hülsen I 3, 80 ft. —
Grueneisen, St. Marie Antique 61 ff. (Hülsen); dort
die — unwichtigen — Renaissancezeichnungen. —
Wilpert, Römische Mosaiken 652 ff. — Über die
nähere Umgebung des Baues Hülsen, Forum2.
 
Annotationen