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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 36.1921(1922)

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Delbrück, Richard: Der Südostbau am Forum Romanum
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Lippold, Georg: Doppelseitiges Relief in Barcelona
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https://doi.org/10.11588/diglit.44816#0043
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Georg Lippold, Doppelseitiges Relief in Barcelona.

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diese vertragen daher keine stärkeren Durchbrechungen. Schwingungen und Wand-
öffnungen bleiben wesentlich auf die Stirnseiten beschränkt; die Beleuchtung muß
hauptsächlich von diesen aus erfolgen; sehr gestreckte Verhältnisse sind ausge-
schlossen, hintereinanderliegende Säle müssen durch Lichthöfe getrennt sein. Paral-
lele Räume sind durch die gemeinsamen Widerlager stark gegeneinander isoliert. Basi-
likale Gliederung ist möglich, einem Hauptraume können niedrigere Nebenräume
angeschlossen werden; jedoch verbietet die Rücksicht auf die Standfestigkeit der
Widerlager, diese so weit zu öffnen, daß die Raumgruppe von innen übersichtlich
wird.
Große Binnenräume müssen also im Ganzen eingewölbt werden; bei wachsender
Spannung vermindert sich die Standsicherheit, besonders wenn die Wände hoch sind.
Das Kreuzgewölbe besteht aus zwei sich durchdringenden Tonnen von gleicher
oder fast gleicher Spannweite, kann daher nur wenig länger als breit sein. Die Last
ruht auf den Eckpfeilern; die Wände sind konstruktiv bedeutungslos, sie können
geschwungen und beliebig geöffnet sein; breite Verbindung wird nach jeder Rich-
tung möglich, die Raumgruppen treten von innen voll in Erscheinung, die Frage der Be-
leuchtung verschwindet. Die Planbildung beruht auf der Teilung in Joche; große
Binnenräume werden zusammengesetzt aus einzeln eingewölbten Teilräumen von
geringerer Spannung und Höhe; die Standsicherheit wächst daher bedeutend.
Typisch sind die Thermensäle, deren erstes voll ausgebildetes Beispiel in den
Traiansthermen erscheint: drei Kreuzgewölbe auf der Längsachse, beiderseits zwischen
den Pfeilern niedrigere tonnengewölbte Nebenräume. — Auf die Vorstufen des Kreuz-
gewölbes und der gruppierenden Raumbildung kann hier nicht eingegangen werden;
cs sollte nur ein Flinweis gegeben werden, wie der Westsaal des Südostbaus historisch
aufzufassen ist.
Berlin, Mai 1921. Richard Delbrueck.

DOPPELSEITIGES RELIEF IN BARCELONA.

Mit Tafel 10.
Die auf unserer Tafel 10 abgebildete Marmorscheibe ist vor einiger Zeit im
Kunsthandel in Barcelona aufgetaucht, wo sic sich jetzt im Besitz von Dr. Schäfer
befindet *). Vermutlich ist sie also in dieser Gegend Spaniens gefunden. Obwohl sic
einer in vielen Exemplaren verbreiteten Monumentengattung angehört, verdient sie
doch aus mancherlei Gründen, vor allem wegen ihrer vorzüglichen Arbeit, eine ge-
sonderte Besprechung.

’) Dm. 34,7 cm. Unten kleines Stück ergänzt. Die
Photographien verdanke ich A. Schulten, das
Original habe ich selbst nicht gesehen. — Daß
Jahrbuch, des archäologischen Instituts XXXVI.

das Relief hier in würdiger Form veröffentlicht
werden kann, verdankt die Redaktion der Libe-
ralität des Besitzers.
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