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Flattertiere, Chiroptera.

Bedeutung, hreapemus — Fledermaus.
Etymologie. Der Name begegnet nur im Ae.; das
Ahd. hat fiedarmus (Palander, d. ahd. Tiernamen 22 ff.).
Gewiß liegt dem ersten Bestandteil (ist es ein adj. *hreaß?)
wie in hreremus (s. d. f.) der Begriff des Beweglichen, schnell
Flatternden zu Grunde. Ehrismann ZfdPh. 32 526 ver-
gleicht wohl mit Recht mhd., nhd. (oberd.) roden, rodeln
'rütteln, rühren, bewegen’ (DWb. 8110s). — Die ahd. Gl.
rodamus ist nach Palanders Vermutung, der auch Ehris-
mann a. a. 0. beistimmt, von einem deutschen Schreiber
aus einer ae. Vorlage umgeschrieben.

HreremwS.
Form, hreremus f. s. mus.
Belege, vespertilio: hreremus WW. 3I827 — Aelfc. Gl.
30710. stelio: hryremus Kent. Gl. ZfdA. 21 «(1110) = WW.
8036.
Bedeutung wie oben.
Etymologie, hreremus ist die 'rührige’, behend flat-
ternde, bewegliche Maus, zu ae. hreran 'bewegen, rühren’.
hrör 'rührig’. Das erste Glied könnte eine ./«-Ableitung
zu hrör sein (wie wede BT. 1181b neben wöd). hreremus
scheint jüngeren Ursprungs zu sein als hreafiemus.
Es erhält sich, während hreafiemus untergeht, als me.
reremous (reremowse WW. 625a), ne. rere, — rearmouse (jetzt
veraltet, doch nennt Elworthy, West Somerset Words 623
noch reremouse, 'less coramon than flittermouse’). ne. flitter-
mouse, das auf kontinentalgerm. Einfluß beruht (vgl. ndl.
vledermuis), tritt im 16. Jh. auf. Für me. bakke = dän. bakke
erscheint seit derselben Zeit das ne. vorherrschende bat,
vielleicht unter Einfluß von mlat. batta, blatta, kl. lat. blatta
'Motte’, vgl. NED. I 698.
 
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